Schwäbische Zeitung (Wangen)

Handballer mit Frust gegen Norwegen

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(dpa) - Das Frust-erlebnis gegen Rekord-weltmeiste­r Frankreich raubte den deutschen Handballer­n vor dem nächsten olympische­n Topduell mit dem Em-dritten Norwegen fast den Schlaf. „Ich habe nicht so viel geschlafen“, berichtete Rückraumsp­ieler Steffen Weinhold nach einer kurzen Nacht mit müder Stimme. „Es war natürlich eine große Enttäuschu­ng da“, sagte Dhb-sportvorst­and Axel Kromer. „Die Jungs haben das unterschie­dlich verarbeite­t.“

Gegen die Norweger um Superstar Sander Sagosen vom deutschen Rekordmeis­ter THW Kiel soll an diesem Freitag (14.30 UHR/ZDF und Eurosport) endlich der ersehnte Sieg gegen einen Großen des Welt-handballs gelingen. „Das ist ein enorm wichtiges Spiel, in dem wir von Beginn an voll da sein müssen“, forderte Bundestrai­ner Alfred Gislason. „Es geht um ganz wichtige Punkte.“

Verliert die Dhb-auswahl, kommt es am Sonntag gegen Brasilien zum Gruppen-endspiel um den Einzug ins Viertelfin­ale, in dem bei einem Erfolg wohl Weltmeiste­r und Olympiasie­ger Dänemark warten würde. Das wollen Gislason und seine Schützling­e vermeiden. „Das Viertelfin­ale wird uns nicht geschenkt“, sagte Kromer. „Wir können noch zwei Vorrundens­piele gewinnen. Das sollten wir tun, um nicht gleich in der ersten K.o.-runde gegen Dänemark zu spielen.“

Nicht nur Weinhold weiß: „Wir müssen endlich mal die Cleverness haben, solche Spiele zu gewinnen. Wir müssen in engen Phasen flexibler und natürlich von Anfang an bereit sein.“Gegen Norwegen muss vor allem aber Sagosen gestoppt werden. Der 25-Jährige ist Herz und Hirn der Skandinavi­er. „Er ist einer der weltbesten Handballsp­ieler, wenn nicht sogar der beste“, lobte Weinhold seinen Kieler Teamkolleg­en. „Wir müssen ihn unter Druck setzen, dann macht auch er Fehler.“Gislason mahnte jedoch: „Man kann sich nicht nur auf ihn konzentrie­ren, auch wenn er natürlich der Star dieser Mannschaft ist.“

Ein Sieg wäre nicht nur wichtig für das Punktekont­o, sondern auch für die Köpfe der Spieler. Denn die Zweifel nehmen zu, dass die Mannschaft enge Spiele gegen Top-teams erfolgreic­h bestreiten kann. „Wir hoffen, dass jetzt im Norwegen-spiel der Knoten platzt. Wir brauchen auf jeden Fall noch einen Sieg zum Weiterkomm­en“, sagte Spielmache­r Philipp Weber. Kreisläufe­r Hendrik Pekeler versprach: „Wir werden es versuchen und alles geben. Irgendwann wird es schon klappen.“

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