Großbrand in Meckenbeuren verursacht Millionenschaden
In Laufenen kämpft die Feuerwehr über Stunden gegen die Flammen – Menschen und Tiere kommen nicht zu Schaden
- Eine landwirtschaftliche Lagerhalle ist am Samstag in Laufenen abgebrannt. Ein Übergreifen auf andere Gebäude konnten die Einsatzkräfte vor Ort verhindern. Menschen und Tiere kamen nicht zu Schaden. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf eine Höhe von 3,5 Millionen Euro.
Um 12.47 Uhr geht der Alarm bei der Feuerwehr in Meckenbeuren ein: Im zu Brochenzell gehörenden Ortsteil Laufenen brennt eine landwirtschaftliche Produktionshalle. Auf dem Dach: eine Photovoltaik-anlage. „Wir haben sofort nachalarmiert“, berichtet Kai Amrein, Pressesprecher der Feuerwehr in Meckenbeuren.
Mensch und Tier auf dem Hof bleiben unverletzt. Der Wind steht günstig und treibt Flammen und Rauch weg von den anderen Gebäuden. In einem davon waren nach Angaben der Polizei 21 Erntehelfer untergebracht, die von den Einsatzkräften rechtzeitig evakuiert werden konnten.
Einsatzfahrzeuge kommen aus allen Teilorten der Gemeinde sowie von Friedrichshafen, Ailingen, Ravensburg und aus Markdorf nach Laufenen. Die Feuerwehr Meckenbeuren ist mit ihrer neuen Drehleiter schnell vor Ort. Aus Tettnang ist ebenfalls unter anderem die Drehleiter da. Die Halle, in der Gurken verarbeitet werden, steht schon bald in Vollbrand.
Flammen fressen sich durch die Seitenwände und lodern durch das Dach. Ein Bagger rückt an. Seitenwände werden eingerissen. Sorge macht auch ein Tank in der Halle. Das ist eine Gefahrenquelle, welche die Feuerwehr besonders im Auge hat. „Durch eine massive Riegelstellung konnten wir weitere Gebäudeteile sichern“, erläutert Amrein. Will heißen: Mit mehreren Rohren werden die nicht betroffenen Gebäude mit Wasser gekühlt. Zu den Anlagen in Laufenen gehört auch ein großer Schweinestall.
Um 14 Uhr eine gute Nachricht: „Es sind keine Personen betroffen. Und es waren keine Tiere in der brennenden Halle.“Schon jetzt steht für Amrein aber auch fest: Die Lagerhalle ist nicht zu halten.
Schon kurz nach 14 Uhr informiert sich auch Bürgermeisterin Elisabeth Kugel vor Ort über die Lage.
Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister Michael Fischer bespricht sich mit den Einsatzkräften. Das DRK versorgt die Helfer mit Getränken. Wegen der massiven Rauchentwicklung sind 46 Atemschutzgeräteträger im Einsatz. Die Einsatzleitung hat Stefan Amann von der Meckenbeurer Feuerwehr.
Gelöscht wird von zwei Drehleitern aus von oben und mit mehreren Feuerwehr-einsatztrupps von unten. Besondere Sorge macht den Feuerwehrleuten die großflächige Photovoltaik-anlage auf dem Dach der Produktionshalle. Diese wird sofort vom Strom getrennt.
Die ersten Einsatzkräfte löschen noch mit Wasser aus den Tanks der Feuerwehrfahrzeuge. Parallel wird die Löschwasserversorgung aufgebaut. Wasser holt die Feuerwehr aus dem öffentlichen Hydrantennetz und über eine Pumpe. Weitere vier B-leitungen werden bis in die Schussen gelegt und helfen, die Feuerwehrleute mit dem dringend benötigten Wasser zu versorgen. „Zum Glück haben wir im Einsatzgebiet schon mal geübt und wissen, wo wir das Wasser herbekommen“, sagt
Amrein. „Der Brand ist so weit unter Kontrolle“, sagte Kai Amrein kurz nach 17 Uhr im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“. Die ersten
Einsatzkräfte sind bereits abgerückt. Mit den Nachlöscharbeiten wird die Feuerwehr da allerdings noch einige Stunden zu tun haben. Eine Brandwache
bleibt bis in die Nacht vor Ort. Die Brandursache wird Gegenstand polizeilicher Ermittlungen sein. „Die starke Rauchentwicklung war“, so
Amrein, „weit weg vom Kernort.“Am Abend meldet die Polizei, dass ein Schaden von 3,5 Millionen Euro entstanden sei.