SV Weingarten vor schwieriger Saison
Dem Fußball-landesligisten fehlt sportliche Qualität – Das soll sich in Zukunft ändern
- Nach einem großen Umbruch und dem Abgang mehrerer Leistungsträger ist es kein Geheimnis: Die Saison in der Landesliga wird für die Fußballer des SV Weingarten extrem schwer. Die beiden Trainer Markus Giuliani und Christian Müller werden aber in Ruhe arbeiten dürfen, versichert der neue Svw-vorsitzende Markus Holletzek. „Wir wollen natürlich sehen, dass sich sportlich etwas entwickelt, aber unser Blick geht klar nach vorne und in die Zukunft.“
Schon in den vergangenen beiden Spielzeiten galten die Weingartener in der Landesliga als klarer Abstiegskandidat. Der SVW hatte es auch der Annullierung der Saison zu verdanken, dass die Klasse gehalten werden kann. „Wir hoffen, dass wir überhaupt mal wieder eine Saison durchspielen können“, sagt Holletzek. Auch wenn das dann wohl bedeuten wird, dass der SVW in die Bezirksliga absteigen wird. „Wir sind uns bewusst, dass es eine schwierige Saison werden wird“, meint Holletzek. Trainer Markus Giuliani will erst gar keine utopischen Ziele setzen: „Wir sind im Kampf um den Klassenerhalt derzeit nicht konkurrenzfähig, das muss man so ehrlich sagen.“
In der Vorbereitung hatten Giuliani und Müller ab und an nur sieben bis acht Spieler im Training – ein Testspiel gegen den FC Leutkirch musste mangels Spielern abgesagt werden. Dass die beiden Trainer nach dem Rückzug von Thomas Gadek dennoch in Weingarten bleiben, liegt zum einen an den verbliebenen Spielern (Müller: „Menschlich überragend, charakterlich topp“), zum anderen am neuen Vorstand. „Sie wollen helfen und sind immer vor Ort“, lobt Müller das neue Team um Holletzek. „Im Trainerteam, der Vorstandschaft, der Jugendleitung und der sportlichen Leitung werden wir uns gemeinsam realistische Ziele setzen“, teilt Holletzek mit.
Zwei große Ziele haben die Weingartener: Sie wollen zukünftig viel verstärkter auf den eigenen Nachwuchs
setzen und den Verein wieder interessanter machen. „Einige haben derzeit schlicht keine Lust, zum SVW zu wechseln“, sagt Giuliani. „Wir wollen, dass das in spätestens drei Jahren ganz anders ist.“Mit dem Stadion und der Infrastruktur (Müller: „Darum beneiden uns ganz viele Vereine“) im Rücken sehen sich die beiden Trainer als eine Art Projektleiter. Immer wieder fällt in den Gesprächen mit Giuliani und Müller sowie Holletzek das Wort „Entwicklung“. „Vielleicht hakt es sportlich mal, vielleicht stolpern wir mal, aber wir stehen hinter dem Trainerteam und der jungen Mannschaft“, versichert der neue Vorsitzende. „Wir werden unsere Jugendlichen in die aktiven Mannschaften integrieren.“
Los geht es für den SVW in der Landesliga am Sonntag (13 Uhr) beim FV Ravensburg II. Und natürlich sind die Verantwortlichen weiter auf der Suche nach ein paar erfahrenen Spielern. „Vielleicht kommen welche zurück, die schon mal bei uns waren, weil sie sehen, dass sich was entwickelt“, sagt Holletzek. So oder so: Es soll auf jeden Fall ruhig bleiben beim SVW – auch wenn die Erfolge zunächst ausbleiben.