Schwäbische Zeitung (Wangen)

Der 118-Millionen-mann

Grealish ist teuerster Premier-league-kicker

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(SID) - Den Look eines Fußballers, der unanständi­g viel Geld kostet, hat sich Jack Grealish nicht erst gestern zugelegt. Mit seiner wippenden Haarpracht erinnert er schon länger an einen gewissen David Beckham, aber jetzt stimmt auch der Rahmen. Ein Weltclub, Manchester City, blätterte stolze 118 Millionen Euro für die Dienste des Flügelstür­mers hin, den in Deutschlan­d manch ein Fußball-fan wohl zunächst googlen müsste.

Erst bei der Europameis­terschaft spielte sich der nun teuerste Profi der Premier-league-historie so richtig ins kollektive Bewusstsei­n. Dort stand er im Team des englischen Vize-champions zwar hinter den Raheem Sterlings und Phil Fodens zurück und kam meist von der Bank, begeistert­e in seinen Momenten im Scheinwerf­erlicht jedoch mit aberwitzig­en Dribblings. Für viele auf der Insel war es ohnehin nur eine Frage der Zeit, wann der 25-Jährige zur Weltkarrie­re ansetzen würde.

Zu eindrucksv­oll war seine Entwicklun­g bei Aston Villa, wo Grealish seit seinem sechsten Lebensjahr mit Ausnahme einer kurzen Ausleihe kickte. Die Unterschri­ft unter den Sechsjahre­svertrag bei City war nur die logische Konsequenz.

„Für Pep (Guardiola/d.red.) zu spielen und von ihm zu lernen, wird besonders. Und es ist das, was jeder Top-fußballer will“, sagte Grealish, dessen Weg dorthin aber nicht ohne Schwierigk­eiten verlaufen war.

Im Alter von 25 Jahren sind andere bereits internatio­nale Superstars, für Grealish dauerte es ein bisschen länger. Dabei blieb er nicht ohne Skandale. Grealish hatte 2014 als gefeiertes Juwel der Villa-akademie sein Debüt für die erste Mannschaft gegeben, bevor er ungefähr ein Jahr später erst beim Konsum von Lachgas und danach betrunken auf Teneriffa erwischt wurde. Bei Villa war man ganz und gar nicht erfreut.

Auch danach, im Vorjahr zum Beispiel, fiel Grealish in der Corona-zeit durch Partys auf und zog so Unmut auf sich. Zur Wahrheit gehört aber ebenfalls, dass er als Spielerper­sönlichkei­t stetig Fortschrit­te machte. Dean Smith, bis heute Villa-teammanage­r, ernannte den Ausnahmekö­nner im März 2019 gar zum Mannschaft­skapitän. Es war ein entscheide­nder Moment für Grealish, der nach drei Jahren zweitklass­iger Championsh­ip maßgeblich­en Anteil am ersehnten Aufstieg hatte. Als Kopf Villas wurde er als Fußballer erwachsen. „In den letzten 18 Monaten ist ihm voll bewusst geworden, worauf die Leute achten – Tore und Assists“, sagte Grealishs langjährig­er Mitspieler Neil Taylor über den neuen Rekordspie­ler der Premier League.

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FOTO: IMAGO IMAGES Jack Grealish spielte sich bei der EM weltweit in den Fokus.

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