Es fehlt an der Furchtbarkeit
Aus gegebenem Anlass wollen wir ein wenig mit unserer frühen Impfung durch humanistische Bildung angeben. Anlass sind die Kanzlerkandidaten (m/w/d). Dauernd werden wir mit den flatterhaften Beliebtheitswerten von Baerbock/laschet/scholz malträtiert. Mal ist die Grüne obenauf, dann kommt raus, dass sie in ihrem literarischen Werk von anderen Dichtern abgeschrieben hat, und schon ist die Beliebtheit im Sinkflug. Laschet wiederum lacht an unpassender Stelle, hat selber abgeschrieben – und ratzfatz ist der Ruf ruiniert. Scholz hat selbstverständlich ebenfalls abgekupfert, nur weiß man noch nicht genau, wann und wo und bei wem. Das ist aber in seinem Fall völlig unerheblich, weil er der SPD angehört.
Zum Teufel mit all diesen Beliebtheitswerten! Die aktuellen Kandidaten (m/w/d) mögen sich ein Beispiel nehmen am römischen Kaiser Caligula. Dessen Herrschaftsmotto lautete: Oderint dum metuant. Frei übersetzt: Sollen sie mich ruhig hassen, solange sie mich nur fürchten. Dieser Caligula war ein schlimmer Finger, und nach ein paar Jahren haben ihn die eigenen Leibwächter gemeuchelt. Aber seine Devise hat ihn immerhin davor bewahrt, dauernd auf Umfragewerte schielen zu müssen. Dummerweise müssen Baerbock, Laschet und Scholz mit dem Manko leben, dass niemand richtig Angst vor ihnen hat.
Ein uns persönlich bekannter Oberstudienrat a. D. hat angemerkt, der Chef des Parteileins FDP sollte seinen Hut in den Ring schmeißen. Lindner sei der einzig denkbare Kandidat, der zum Fürchten sei. Abgesehen natürlich von Markus Söder. (vp)