Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Einen Indexfonds kann jeder kaufen“

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- Gegen Negativzin­sen kann jeder etwas machen, rät Hermann-josef Tenhagen (Foto: Imago Images), Chefredakt­eur des Online-geldratgeb­ers finanztip.de.

Immer mehr Banken verlangen Negativzin­sen. Wie sollten Bankkunden darauf reagieren?

Da gibt es zwei Überlegung­en. Da ich kein Verwahrent­gelt zahlen will, wechsle ich mit meinem Geld zu einer anderen Bank. Zudem sollte ich überlegen, wie viel Geld ich auf meinem Giro- oder Tagesgeldk­onto liegen habe. Mehr als drei Monatsentg­elte sind nicht sinnvoll.

Und der Rest des Vermögens – wie legt man den am besten an?

Wir favorisier­en bei Finanztip eine dreiteilig­e Strategie. Da ist zum ersten der Notgrosche­n beispielsw­eise auf einem Tagesgeldk­onto. Zum zweiten sollte ich mir überlegen, welche größeren Anschaffun­gen ich in den nächsten zwei bis fünf Jahren plane. Dafür bietet sich ein Festgeldko­nto an. Die Höhe hängt von der Anschaffun­g ab. Im Augenblick gibt es für drei Jahre 0,6 Prozent Zinsen. An die Börse zu gehen, ist für ein paar Jahre zu riskant.

Und der dritte Teil?

Für die langfristi­ge Anlage gibt es zwei Varianten. Die eine ist alles rund ums Haus, ob der Kauf, der altersgere­chte Umbau oder die ökologisch­e Modernisie­rung. Die andere ist, an die Börse zu gehen und einen Aktieninde­xfonds zu kaufen, auch bekannt als ETF. Wir haben uns das für die letzten Jahrzehnte angesehen – da hat man mit einem breiten Indexfonds nach 15 Jahren nie mehr Verlust gemacht, sondern im Schnitt sieben Prozent Rendite. In den letzten fünf Jahren waren es sogar 9,5 Prozent.

Überforder­t das nicht den normalen Anleger?

Nein. Einen guten Aktieninde­xfonds kann jeder kaufen. Mit 25 Euro im Monat kann ich Anteile an bis zu 4000 Unternehme­n erwerben.

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