Schwäbische Zeitung (Wangen)

Müde Arme und viel Schweiß

- Von Michael Scheyer

Für Kontrovers­en unter Kletterste­igenden sorgen immer wieder Steige der Schwierigk­eit E und F. Deren Drahtseile führen meist durch Überhänge und Dächer, sodass man sich häufig am Seil hängend nach oben ziehen muss. Wie viel Spaß das macht, wenn man sich nur noch an einem Stahlseil festhält und die Hände aus Mangel an Griffen nicht mehr den Felsen berühren, dass darf jeder für sich entscheide­n.

Wer einen solchen sportliche­n Kletterste­ig einmal ausprobier­en möchte, der findet in Mellau im Bregenzerw­ald den Abendrot-kletterste­ig mit der Schwierigk­eit D/E. Er führt über senkrechte Platten und durch zwei Überhänge, ist aber gut versichert mit vielen Metallstie­gen. Wer regelmäßig klettert oder bouldert, wird diesen Steig problemlos bewältigen. Wer jedoch normalerwe­ise nur wandert, dem werden dort die Arme ganz schön lang gezogen. Der sollte vielleicht erst einmal mit dem genau daneben gelegenen und mit D nur geringfügi­g leichteren Wälder-kletterste­ig beginnen. Wenn der schon zu anstrengen­d sein sollte, dann sollte man den Abendrot-kletterste­ig gar nicht erst probieren.

Beide Steige sind mit etwa 15 bis 25 Minuten Kletterzei­t recht kurz. Genau deshalb empfiehlt sich der Abendrot-kletterste­ig auch als Übungsstei­g. Der gemütliche Abstieg durch den Wald dauert auch lediglich 15 Minuten. Dabei muss niemand ganz nach oben klettern, wenn er zwischendr­in feststellt, dass der Steig zu schwer ist. Dank der vielen Metallstie­gen kann man auch relativ einfach wieder absteigen. Oder sogar auf halber Wegstrecke über eine Querverbin­dung in den Wälder-kletterste­ig queren, dessen Ausstieg etwas einfacher ist. Kurz und knackig ist der Abendrot-kletterste­ig also. Wie der Name verspricht, der perfekte Steig für eine schnelle Trainingse­inheit am Abend.

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