Schwäbische Zeitung (Wangen)

Auch ohne Stammelf auf gutem Weg

Stark ersatzgesc­hwächt zieht der VFB Stuttgart mühelos in die nächste Pokalrunde ein

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(Sid/dpa) - Mit einem „Sixpack“machte sich der VFB Stuttgart auf den Weg in die schwäbisch­e Heimat, doch Trainer Pellegrino Matarazzo analysiert­e den 6:0 (2:0)-Kantersieg zum Pokalaufta­kt ganz nüchtern. „Das Spiel war nicht so einfach wie es das Ergebnis zeigt“, sagte der 43-Jährige nach ungefährde­ten Erstrunden­erfolg beim Viertligis­ten BFC Dynamo. In der Tat fiel der Sieg des Favoriten zwei, drei Tore zu hoch aus, doch am verdienten Weiterkomm­en gab es überhaupt keine Zweifel. Auch ersatzgesc­hwächt löste der VFB vor 2633 Zuschauern im Sportforum in Berlin-hohenschön­hausen seine Pflichtauf­gabe souverän – ohne dabei zu brillieren. „Wir sind eine Runde weiter im Pokal, das war unsere Aufgabe, das haben wir geschafft“, sagte Stürmer Hamadi Al Ghaddioui. „Man hat gesehen, dass die Abläufe stimmen, dass wir auf einem guten Weg sind“, sagte Matarazzo: „Das nehme ich hier mit.“

Und zwar mit in den Bundesliga­saisonstar­t am Samstag (15.30 Uhr/ Sky) zu Hause gegen die Spvgg Greuther Fürth. Als Generalpro­be für das Duell gegen den Aufsteiger tauge der Pokalerfol­g allerdings nur bedingt, so Matarazzo: „Das sind zwei komplett unterschie­dliche Gegner und zwei verschiede­ne Spiele.“Zumal der VFB in Berlin auf 13 Spieler verzichten musste. Neben den elf Ausfällen – darunter Torjäger Sasa Kalajdzic sowie Schlüssels­pieler wie Orel Mangala, Silas Katompa Mvumpa und Kapitän Wataru Endo – musste der Vfb-trainer im Sportforum Hohenschön­hausen auch noch auf Verteidige­r Waldemar Anton verzichten. Doch die Rumpftrupp­e ließ gegen den kämpferisc­h nie nachlassen­den Gegner kaum Möglichkei­ten zu. „Wir haben schon ein paar Sachen anbrennen lassen, aber nicht so, dass man sagen kann, es war brandgefäh­rlich“, sagte Al Ghaddioui, der mit dem ersten Treffer nach 26 Minuten den Weg zum Sieg ebnete.

„Wir haben ein wenig gebraucht, um in das Spiel reinzukomm­en“, sagte deshalb auch Trainer Matarazzo, der die Profession­alität seiner Rumpfmanns­chaft lobte, die in ihrem Eifer nie nachgelass­en hatte. Der 43 Jahre alte Trainer konnte an diesem Nachmittag jedoch zumindest sehen, wie sich Spieler aus der vemeintlic­hen zweiten Reihe in den

Vordergrun­d spielten, Atakan Karazor zum Beispiel. Der Mittelfeld­spieler war für den Trainer der „Man of the Match“, weil dieser „besonders in Phasen, wo es holprig war, viele richtige Entscheidu­ngen“getroffen und brenzlige Situatione­n „gesäubert“habe.

Generell konnte Matarazzo bei einigen sonst nicht so häufig im Fokus stehenden Spielern Erkenntnis­se sammeln, „was sie können und was sie noch nicht können“.

Dennoch war der Italo-amerikaner

„Wir haben schon ein paar Sachen anbrennen lassen, aber nicht so, dass man sagen kann, es war brandgefäh­rlich.“

vor allem mit dem Beginn der Partie nicht zufrieden, man habe sich von der forschen Spielweise des Regionalli­gisten „ein Stück weit überrasche­n“lassen und „sicherlich nicht alle Phasen im Spiel beherrscht“.

Darauf waren die Berliner stolz, auch wenn der Blick auf die marode Anzeigetaf­el im Sportforum „weh“tat, wie Trainer Christian Benbennek zugab, „weil es vom Ergebnis so aussieht, als ob wir eine Schülertru­ppe sind.“Am Ende habe sein Team die Defensive komplett

Hamadi Al Ghaddioui geöffnet, um „den Fans noch ein Tor zu schenken“. Doch bedankt haben sich nur die Stuttgarte­r mit Kontertore­n von Mohamed Sankoh (82.) und Darko Churlinov (88.). Zuvor hatten auch Hamadi Al Ghaddioui (26.), Borna Sosa (45.+1), Konstantin­os Mavropanos (53.) und Mateo Klimowicz (68.) getroffen.

Abwehrspie­ler Mavropanos war hinterher gleich doppelt glücklich: „Wir spielten gut und ich konnte meinen ersten Pflichtspi­eltreffer für den VFB erzielen.“Für den stolzen Kapitän Sosa soll der Sieg eine erfolgreic­he Saison einleiten: „Nach diesem Erfolg, meinem Tor und meinem Assist freue ich mich jetzt umso mehr auf die neue Bundesliga­saison. Ich hoffe, dass der heutige Tag ein gutes Vorzeichen für die Saison ist.“

 ?? FOTO: CATHRIN MUELLER/IMAGO IMAGES ?? Souverän hat der VFB Stuttgart um Torschütze Hamadi Al Ghaddioui (li.) die Pflichtauf­gabe im Dfb-pokal gelöst. Mit viel Selbstvert­rauen gehen die Kicker nun den Liga-auftakt gegen Fürth an.
FOTO: CATHRIN MUELLER/IMAGO IMAGES Souverän hat der VFB Stuttgart um Torschütze Hamadi Al Ghaddioui (li.) die Pflichtauf­gabe im Dfb-pokal gelöst. Mit viel Selbstvert­rauen gehen die Kicker nun den Liga-auftakt gegen Fürth an.

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