Verwechselt
Wolfsburg droht nach van Bommels Fehler das Aus
Dfb-pokal, 1. Runde
FC Ingolstadt – Erzgebirge Aue 2:1 (1:0), Viktoria Köln – TSG Hoffenheim 2:3 n.v. (1:1, 1:1), Sportfreunde Lotte – Karlsruher SC 1:4 (0:1), 1. FC Kaiserslautern – Borussia Mönchengladbach
0:1; Mi., 25. August: Bremer SV – Bayern München (20.15 Uhr). Auslosung der 2. Runde am 29. August (18.30 Uhr); gespielt wird am 26. und 27. Oktober.
(SID) - Am Morgen nach seinem Wechsel-fauxpas machte sich Mark van Bommel lieber rar. Co-trainer Michael Frontzeck leitete die Übungseinheit der Reservisten; der Chefcoach des Fußballbundesligisten VFL Wolfsburg entzog sich zunächst allen Nachfragen. Aber die Niedersachsen müssen sich darauf einstellen, dass der 3:1-Sieg nach Verlängerung in der ersten Dfb-pokalrunde bei Preußen Münster keinen Bestand haben dürfte.
Denn der westfälische Regionalligist legte zu Wochenbeginn wegen des unerlaubten sechsten Spieleraustausches bei den „Wölfen“erwartungsgemäß Einspruch gegen die Wertung der Begegnung ein. „Mit dem unzulässigen Wechsel hat unser Gast das Spiel zu unseren Ungunsten entscheidend beeinflusst. Nun stehen wir in der Verantwortung denen gegenüber, die diesen Club, der wie viele andere auch vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen steht, unterstützen und ihm die Treue halten“, erklärte Münsters Sportdirektor Peter Niemeyer den fristgerechten Protest.
Der Schritt der Preußen ist die logische Konsequenz aus van Bommels offensichtlicher Unkenntnis der aktuellen Durchführungsbestimmungen. Der Niederländer ersetzte in der 103. Minute Maximilian Philipp durch Admir Mehmedi. Der sechste Tausch – doch im Dfb-pokal sind nur fünf Wechsel gestattet. „Ich habe mit dem Schiedsrichter darüber gesprochen“, zitierte die „Bild“zeitung van Bommel, gemeint war damit der vierte Offizielle. Der einstige Bayern-star räumte so indirekt seine eigene Unkenntnis über die aktuelle regeltechnische Situation ein. Tatsache ist wohl, dass Schiedsrichter Christian Dingert den Wechsel in seinem Spielbericht vermerkt hat.
Nach Münsters Einspruch will der DFB nun zunächst die Beteiligten um Stellungnahmen bitten. Erst nach Auswertung der Aussagen soll über den weiteren Fortgang des Verfahrens entschieden werden.
Am Montagnachmittag hat der VFL Wolfsburg den Fehler eingeräumt, er sei „leider nicht mehr rückgängig zu machen. Wir werden das Thema intern analysieren und dafür Sorge tragen, dass so etwas künftig nicht mehr passiert“, wird Geschäftsführer Jörg Schmadtke in einer Mitteilung des Clubs zitiert. Der Sportchef schloss aus, dass die Angelegenheit Mark van Bommel oder ein anderes Mitglied seines Stabs den Job kosten wird: „Wir alle sind natürlich enttäuscht, aber dennoch überzeugt, unsere sportliche Entwicklung weiter voranzutreiben, ohne personelle Konsequenzen aus dieser ärgerlichen Situation zu ziehen.“