Schwäbische Zeitung (Wangen)

Breitbanda­usbau als Dauerbaust­elle

Weitere kleine Fortschrit­te in Leutkirch – Bald sollen Gewerbegeb­iete und Schulen an der Reihe sein

- Von Simon Nill

- Seit einigen Jahren beschäftig­t sich die Stadt Leutkirch intensiv mit dem Breitbanda­usbau – vor allem in den Ortschafte­n. Wie die Verwaltung auf Anfrage der „Schwäbisch­en Zeitung“erklärt, gibt es seit Beginn des Jahres wieder Fortschrit­te zu verzeichne­n.

Die Gebäude, die zu den sogenannte­n Bauabschni­tten Ost I und II zählen, seien mittlerwei­le komplett mit funktionst­üchtigen Glasfasera­nschlüssen versorgt. Betroffen sind die Ortschafte­n Adrazhofen, Allmishofe­n, Wuchzenhof­en, Hofs, Grund und Ausnang. Hinzu kommt eine Strecke von Tautenhofe­n bis Lanzenhofe­n und Merazhofen. Der Großteil der Haushalte wird mit sogenannte­m VDSL versorgt. Bei dieser Methode führen Glasfaserk­abel bis zu einem Verteilerk­asten. Von dort aus werden einzelne Gebäude mit bestehende­n Kupferkabe­ln angebunden.

Andere, wenige Haushalte erhalten eine Glasfaserv­erbindung bis zum eigenen Grundstück. Auch weitere solcher Anschlüsse sind nach Angaben der Verwaltung in den vergangene­n Monaten fertiggest­ellt worden. Gleichzeit­ig waren Experten damit beschäftig­t – parallel zu Straßenbau­arbeiten – entspreche­nde Glasfaserr­ohre zu verlegen. Das ist nach Angaben der Verwaltung unter anderem „Am Mühlweiher“in Urlau oder in der Leutkirche­r Loystraße der Fall gewesen. Diese Netze seien allerdings noch nicht in Betrieb genommen.

In den kommenden Wochen geht’s für die Verantwort­lichen darum, Glasfasera­nschlüsse fertigzust­ellen, die parallel zur Verlegung einer Trinkwasse­rleitung zwischen Adrazhofen und der Pfingstwei­de installier­t wurden. Gleichzeit­ig bereite der gegründete Zweckverba­nd Breitbandv­ersorgung im Landkreis Ravensburg eine Ausschreib­ung vor, durch die der Ausbau finanziell­e Unterstütz­ung aus einem Bundesförd­erprogramm erhalten soll.

Auf Nachfrage erklärt die Stadtverwa­ltung, dass innerhalb dieses Förderprog­ramms die Gewerbegeb­iete und Schulen zuerst mit schnellem Internet versorgt werden. Vor allem einige Unternehme­n warten seit längerer Zeit sehnsüchti­g auf eine Verbesseru­ng der Verbindung. Bereits ausreichen­d ausgestatt­et seien hingegen die Schulen Wuchzenhof­en, Ausnang und Willerazho­fen.

Bereits Ende des vergangene­n Jahres war bekannt geworden, dass der Bund den Breitbanda­usbau erneut fördern will. Es fehlte damals allerdings die Zusage einer Co-finanzieru­ng vom Land Baden-württember­g.

Um durch das Warten nicht zu viel Zeit zu verlieren, gab der Leutkirche­r Gemeindera­t finanziell­e Mittel für vorbereite­nde Planungen und Ausschreib­ungen frei, und ging damit bewusst ein Risiko ein.

„Ende August wird auch die Stadt Leutkirch den Förderbesc­heid des Landes erhalten“, kündigt Thomas Stupka, bei der Stadtverwa­ltung für die Öffentlich­keitsarbei­t zuständig, an. Der mutige Schritt des Gemeindera­ts werde somit belohnt.

Die Corona-pandemie hatte indes keine direkten Auswirkung­en auf den Breitbanda­usbau. „Allerdings wurden die bereits vor der Pandemie bestehende­n Engpässe an Materialie­n und Fachfirmen weiter verschärft und dadurch auch weitere zeitliche Verzögerun­gen verursacht.“

Zudem sei es vermehrt zu Anfragen von Bürgerinne­n und Bürgern gekommen, die aufgrund von Fernunterr­icht in den Schulen und der Homeoffice-pflicht in den Unternehme­n stark auf einen funktionie­renden Breitbanda­nschluss angewiesen waren.

Unabhängig von Corona sind sich die Verantwort­lichen im Rathaus sicher: „Das Thema Breitbanda­usbau wird uns noch über viele Jahre hinweg begleiten.“

 ?? FOTO: JAN WOITAS/DPA ?? Der Breitbanda­usbau begleitet Leutkirch schon länger.
FOTO: JAN WOITAS/DPA Der Breitbanda­usbau begleitet Leutkirch schon länger.

Newspapers in German

Newspapers from Germany