Breitbandausbau als Dauerbaustelle
Weitere kleine Fortschritte in Leutkirch – Bald sollen Gewerbegebiete und Schulen an der Reihe sein
- Seit einigen Jahren beschäftigt sich die Stadt Leutkirch intensiv mit dem Breitbandausbau – vor allem in den Ortschaften. Wie die Verwaltung auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“erklärt, gibt es seit Beginn des Jahres wieder Fortschritte zu verzeichnen.
Die Gebäude, die zu den sogenannten Bauabschnitten Ost I und II zählen, seien mittlerweile komplett mit funktionstüchtigen Glasfaseranschlüssen versorgt. Betroffen sind die Ortschaften Adrazhofen, Allmishofen, Wuchzenhofen, Hofs, Grund und Ausnang. Hinzu kommt eine Strecke von Tautenhofen bis Lanzenhofen und Merazhofen. Der Großteil der Haushalte wird mit sogenanntem VDSL versorgt. Bei dieser Methode führen Glasfaserkabel bis zu einem Verteilerkasten. Von dort aus werden einzelne Gebäude mit bestehenden Kupferkabeln angebunden.
Andere, wenige Haushalte erhalten eine Glasfaserverbindung bis zum eigenen Grundstück. Auch weitere solcher Anschlüsse sind nach Angaben der Verwaltung in den vergangenen Monaten fertiggestellt worden. Gleichzeitig waren Experten damit beschäftigt – parallel zu Straßenbauarbeiten – entsprechende Glasfaserrohre zu verlegen. Das ist nach Angaben der Verwaltung unter anderem „Am Mühlweiher“in Urlau oder in der Leutkircher Loystraße der Fall gewesen. Diese Netze seien allerdings noch nicht in Betrieb genommen.
In den kommenden Wochen geht’s für die Verantwortlichen darum, Glasfaseranschlüsse fertigzustellen, die parallel zur Verlegung einer Trinkwasserleitung zwischen Adrazhofen und der Pfingstweide installiert wurden. Gleichzeitig bereite der gegründete Zweckverband Breitbandversorgung im Landkreis Ravensburg eine Ausschreibung vor, durch die der Ausbau finanzielle Unterstützung aus einem Bundesförderprogramm erhalten soll.
Auf Nachfrage erklärt die Stadtverwaltung, dass innerhalb dieses Förderprogramms die Gewerbegebiete und Schulen zuerst mit schnellem Internet versorgt werden. Vor allem einige Unternehmen warten seit längerer Zeit sehnsüchtig auf eine Verbesserung der Verbindung. Bereits ausreichend ausgestattet seien hingegen die Schulen Wuchzenhofen, Ausnang und Willerazhofen.
Bereits Ende des vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass der Bund den Breitbandausbau erneut fördern will. Es fehlte damals allerdings die Zusage einer Co-finanzierung vom Land Baden-württemberg.
Um durch das Warten nicht zu viel Zeit zu verlieren, gab der Leutkircher Gemeinderat finanzielle Mittel für vorbereitende Planungen und Ausschreibungen frei, und ging damit bewusst ein Risiko ein.
„Ende August wird auch die Stadt Leutkirch den Förderbescheid des Landes erhalten“, kündigt Thomas Stupka, bei der Stadtverwaltung für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, an. Der mutige Schritt des Gemeinderats werde somit belohnt.
Die Corona-pandemie hatte indes keine direkten Auswirkungen auf den Breitbandausbau. „Allerdings wurden die bereits vor der Pandemie bestehenden Engpässe an Materialien und Fachfirmen weiter verschärft und dadurch auch weitere zeitliche Verzögerungen verursacht.“
Zudem sei es vermehrt zu Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern gekommen, die aufgrund von Fernunterricht in den Schulen und der Homeoffice-pflicht in den Unternehmen stark auf einen funktionierenden Breitbandanschluss angewiesen waren.
Unabhängig von Corona sind sich die Verantwortlichen im Rathaus sicher: „Das Thema Breitbandausbau wird uns noch über viele Jahre hinweg begleiten.“