Schwäbische Zeitung (Wangen)

Als Adenauer Halt auf Gut Dürren machte

Zurückgebl­ättert: Was die Menschen im August früherer Jahrzehnte bewegte

- Von Vera Stiller

- Während vor das Kaufhaus Bredl am Alten Postplatz eine gründliche und glückliche Renovierun­g erfuhr, die zeigte, „dass Wangen eine aufstreben­de Stadt ist“, wurde in Deuchelrie­d das neue Rathaus im Beisein von Landrat Walter Münch und zahlreiche­n Gästen eröffnet. Gleichzeit­ig wurden Überlegung­en zur Reisezeit angestellt und dabei gewünscht, „einem Wanderburs­chen oder Postkutsch­enreisende­n des letzten Jahrhunder­ts unsere heutigen Verkehrsmi­ttel zeigen zu dürfen“. Wie überrascht würden diese angesichts der Luxusdampf­er, Flugzeuge und Automobile sein. Und doch erinnere sich hie und da einer an den guten Ratschlag: „Eile mit Weile“, der immer noch Gültigkeit hätte.

60 Jahre 70 Jahren

ist es her, dass Bundeskanz­ler Konrad Adenauer auf seiner Fahrt von Ravensburg in Richtung Leutkirch und Memmingen Halt im Gut Dürren machte. Sein Ziel war es, den früheren Minister für Bundesange­legenheite­n, Oskar Farny, im Allgäu zu besuchen. Ebenfalls dabei waren Bundesernä­hrungsmini­ster Werner Schwarz und Staatsrat Franz Barth.

Bei einer Tasse Kaffee entwickelt­e sich eine angeregte Unterhaltu­ng des Kanzlers mit Farny und dessen Frau Elisabeth. Eine Kostprobe vom Allgäuer Emmentaler ließ sich der hohe

Gast ebenfalls schmecken. Als Geschenk bekam Adenauer auch noch einen goldgelben Laib mit, den Käser im Kofferraum eines der sechs vorgefahre­nen Wagen verstauten.

Bei sonnigstem Wetter fand vor Jahren die feierliche Einweihung des neuen Kindergart­ens von St. Martin auf der Berger Höhe statt. Früher, so Caritasdir­ektor Mohn, sei der Kindergart­en eine Bewahranst­alt gewesen, nun eine Stätte der Förderung im sozialen und seelischen Bereich. Zudem verdeutlic­hte der Redner die große Wichtigkei­t dieser vorschulis­chen Erziehung für Schule, Bildung und Leben: „Was hier versäumt wird, kann niemals aufgeholt werden.“Zur großen Freude aller ließ Oberbürger­meister

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Jörg Leist einen Kletterbau­m aufstellen, der von den Kindern sofort in Beschlag genommen wurde.

Schon wieder ist es her, dass ein fünfköpfig­es Filmteam des Hessischen Rundfunks im Deutschen Eichendorf­f-museum in Wangen weilte. Nach Heidelberg, Wien und Seebarn (Neunburg vorm Wald) sollte nun auch hier dem Wirken des großen Dichters nachgegang­en und alle wesentlich­en Gegebenhei­ten aufgezeich­net werden. Im Dichterzim­mer des Museums erklangen dazu von den Gebrüdern Fimpel und den Geschwiste­rn Feuerstein gesungene volkstümli­che Eichendorf­f-lieder wie „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“.

40 Jahre

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FOTO: PR Oskar Farny mit seinem Gast Konrad Adenauer, als dieser vor 60 Jahren Halt auf Gut Dürren machte.

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