Ein „Meilenstein“mit Hindernissen
Bei Anlieferung der größten Einzelteile für das neue Hallenbad in Lindenberg treten Probleme auf
- Wenn in einem durchgetakteten Prozedere mal ein Rädchen nicht in das andere greift, kann das ein gesamtes System ins Wanken bringen. Das gilt nicht zuletzt für eine Großbaustelle – wie beim neuem Hallenbad in Lindenberg. Bei der Anlieferung der Hauptträger für die Deckenkonstruktion war unerwartet Sand im Getriebe: Der Sattelschlepper mit dem ersten Teil hatte keine Lenkachse – und kam deshalb auf der schmalen Zufahrt nicht um die Kurve herum, um den Kran auf der Rückseite des Rohbaus zu erreichen. Erst nach vielem Hin und Her, Rangieren und Diskutieren gelang es, das erste Teil abzuladen. Gut vier Stunden später als geplant.
Trotz dieser Verzögerung – die Anlieferung der rund ein Dutzend Betonfertigteile, die aus der Nähe von Balingen (Zollernalbkreis) mit mehreren Lastwagen nach Lindenberg gebracht worden sind, war aus Sicht von Andreas Sutter ein „Meilenstein“für die Baustelle. Der Architekt aus dem Bauamt begleitet das Millionen-projekt für die Stadt. Mit einer Länge von rund 20 Metern und einem Einzelgewicht von fast 27 Tonnen sind es die größten Teile für das Gesamtpuzzle.
Insgesamt liegt die Baustelle „voll im Zeitplan“, sagt Sutter. Das bestätigt Maximilian Westermeyer von der Baufirma Hebel – wenngleich der teils heftige Regen ihn und seine Crew nicht gerade Freudentänze aufführen lassen: „Wir hatten in den letzten Jahren schon schönere Sommer.“Etwa ein Dutzend Bauarbeiter gehen im Moment täglich auf, am und im Rohbau ans Werk.
Für die Anlieferung kam in etwa die gleiche Anzahl an Lkw-fahrern hinzu. Aufgrund der unerwarteten Hindernisse bei der Anlieferung stauten sich ihre Sattelschlepper zunächst eine Weile lang am Mühlbach und in der Bräuhausstraße. Doch mit vereinten Kräften gelang es, die Situation zu lösen. Denn zumindest einige Lastwagen hatten die erforderlichen Lenkachsen. Auf sie konnte das Material letztlich umgeladen werden. Dafür mussten sie aber erst nach Aitrach fahren.
Die Arbeiten schreiten abgesehen davon gut voran. Ein nächster Meilenstein ist Ende September geplant: Noch im Rohbau-zustand wird das große Becken erstmals befüllt. Mehr als 500 Kubikmeter Wasser passen hinein – rund 2600 handelsübliche Badewannen. Zwei Wochen lang wird das Wasser im Becken bleiben, „damit die Last schon mal drin ist und es später keine Risse gibt“, sagt Sutter. Denn so kann sich die Konstruktion setzen. Zudem sollen dadurch kleine Haarrisse im Beton geschlossen werden.
Neben dem großen Schwimmbecken (25 x 12 Meter) gibt es auch – ganz neu in Lindenberg – ein Nichtschwimmerbecken (5 x 8 Meter), für das ebenfalls eine Probebefüllung geplant ist. Nicht notwendig ist sie hingegen für das vergleichsweise kleine Planschbecken (8 x 3 Meter).
Ebenfalls für September ist die Deckenabdichtung geplant, zudem die Montage von technischen Elementen wie Heizung, Lüftung und Sanitär. Ab Mitte Oktober soll die Glasfassade angebracht werden, im November zudem die Dämmung der Außenfassade. Im Herbst 2022 soll alles fertig sein. Die Stadt rechnet mit Kosten in Höhe von 13,5 Millionen Euro. Sutter: „Aktuell bewegen wir uns im Rahmen der bereitgestellten Haushaltsmittel.“