Durchblick im Dauerregen-derby
Seibranz macht Leutkirchs Trainer Hofgärtner platt – Isny mit einer halben Reaktion
- Freunde des Amateurfußballs hatten es am Wochenende nicht gerade leicht. Wer sich zu seinem Herzensverein aufmachte, musste angesichts des Regenwetters ganz tapfer sein. Und wer es dann auch noch mit dem FC Leutkirch hielt, hatte zudem nur ganz wenig Spaß an der Leistung der Mannschaft von Trainer Roman Hofgärtner. Viel besser lief es dagegen für den SV Beuren. Auch der FC Isny zeigte einen deutlichen Aufwärtstrend im Vergleich zur Vorwoche.
Bezirksliga
Das Geräusch zu diesem total verregneten Wochenende lieferte Bernd Häge. Unmittelbar nach Abpfiff der Partie gegen den
der die zweite Saisonniederlage des besiegelte, zog der Verteidiger sein Trikot aus und pfefferte es auf den Boden. Das Klatschen, als das völlig durchnässte Sportleroberteil auf völlig durchnässten Rasen traf, war noch auf der Tribüne gut zu hören. Häges wütende Reaktion war nur zu verständlich: Die vorangegangenen 90 Minuten waren alles andere als zufriedenstellend für den FCL verlaufen. Leutkirchs Trainer stand noch Minuten nach Spielschluss mit versteinertem Gesicht da und wurde deutlich. „Ich bin platt. Ich habe meine Mannschaft noch nie so schlecht gesehen“, sagte Hofgärtner, der seit etwas mehr als einem Jahr in der Verantwortung in Leutkirch steht. Besonders die erste Hälfte machte ihn richtig sauer: „Das war ganz schlimm.“Zu besänftigen vermochte Hofgärtner zwar, dass der FCL nach einem 0:2 immerhin noch ausglich. Dann aber geriet die Mannschaft aus einem eigenen Freistoß heraus völlig unnötig in einen Konter, den die Seibranzer durch
eiskalt zur erneuten Führung abschlossen. Es passte ins Gesamtbild, dass in der Schlussphase einen Foulelfmeter zum möglichen 3:3 vergab. So stand am Ende die zweite Niederlage im dritten Spiel für den FC Leutkirch, auf den jetzt zwei schwere Auswärtsspiele in Mochenwangen und Beuren warten. „Ein gebrauchter Tag“, fasste Hofgärtner treffend zusammen. Die Seibranzer dagegen behielten den Durchblick im Dauerregen-derby. An der Seitenlinie durfte sich
darüber freuen, dass er seinen Job als Aushilfscoach erfolgreich erledigt hatte. Zollikofer, der eigentlich für die zweite Mannschaft zuständig ist, vertrat den urlaubsbedingt fehlenden Seibranzer Trainer Thomas Schwägele. „Wir haben alles gegeben und können zufrieden sein. Das war ein richtiges Derby. Da gewinnt der, der kämpferisch überzeugt.
Haffner FC Leutkirch Zollikofer SV Seibranz, Roman Hofgärtner Malik Dambel Julian Holger
Wir haben uns die drei Punkte verdient“, freute sich Zollikofer. Vor allem freute er sich, dass dem SVS im dritten Saisonspiel der erste Sieg gelang. Den Grundstein dafür legte der frühere Leutkircher
der bereits in der achten Minute das 1:0 für die Gäste im gut gefüllten Leutkircher Stadion erzielte. „Das Ergebnis hört sich klarer an, als das Spiel war“, sagte Co-trainer nach dem 5:0-Erfolg
über den SV Mochenwangen. Besonders in der Anfangsphase hatten die Beurener etwas Glück, als der vermeintliche Führungstreffer der Mochenwangener wegen einer Abseitsstellung zurückgpfiffen wurde. „Vermutlich unberechtigt“, gibt Prinz zu. Danach sei der SVB defensiv stabiler gestanden und habe schnelle Angriffe gespielt. Neben dem Doppelpack von Kai Herrmann freute den Co-trainer vor allem der Schlusspunkt durch den erst 17-jährigen Jens Berger. Gleich fünf Treffer erzielte derweil Stürmer
für Beuren im Spiel der zweiten Mannschaften. Svb-abteilungsleiter
bedauerte, dass nur wenige Zuschauer – „die ganz hartgesottenen Fans“– im strömenden Regen auf
Markus Prinz
SV Beuren
des
Michael Schorer Stefan Zollikofer, Herbert Rudhart
den Sportplatz kamen. Für die Daheimgebliebenen „wurde ein sehr interessanter Liveticker von
geschrieben“, verteilte Rudhart ein Lob für einen Beurener, der gar nicht auf dem Platz stand.
Ortmann Kreisliga A III FC Isny
Der hat nach dem 0:6-Desaster in Gebrazhofern vor einer Woche eine Reaktion gezeigt, wenn auch nur eine halbe. Denn trotz langer Überlegenheit reichte es für den FCI gegen den
nur zu einem 1:1. „Das war ein bisschen bitter“, sagte der Fci-vorsitzende nach der Begegnung auf dem Isnyer Kunstrasen. Besonders in der ersten Hälfte sah er seine Mannschaft „komplett überlegen“, die Gäste seien nach dem Wechsel mit der ersten guten Chance in Führung gegangen. Immerhin gelang Isny bald der Ausgleich, mehr aber nicht. „Nach der Niederlage in Gebrazhofen hat die Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt, sich aber nicht belohnt“, fasste Huber zusammen. Auch nach einer Woche ist der Vorsitzende und Spieler noch immer ratlos, wie es zu der hohen Pleite in Gebrazhofen kommen konnte. „Es hat gar nichts gestimmt, das war ein
SC Unterzeil-reichenhofen Stefan Huber Simon
Komplettausfall“, gab Huber zu. Er hofft, dass es ein einmaliger Ausrutscher war. Schließlich will der FC Isny oben mitspielen, dazu müssen künftig aber mehr Punkte her als die vier aus den ersten drei Saisonspielen.
Beim wurde nach dem 2:1-Auswärtserfolg gegen den
vor allem Timo Riess gefeiert. Erst erzielte er den Ausgleich zum 1:1 – zuvor hatte Leutkirch per Elfmeter die Führung erzielt –, dann gab er auch noch die Vorlage zum Siegtreffer in der 95. Minute. Riess bediente mit einer Flanke den am langen Pfosten wartenden
der dem SVG den zweiten Saisonsieg bescherte.
FC Leutkirch II Manuel Klaus, Kreisliga B V
„Der KSC lebt!“Es klingt etwas trotzig, was der nach dem 3:4 gegen den verlauten ließ, doch der Satz hat na- türlich auch einen wahren Kern. Zwar liegen die Kleinhaslacher auch nach drei Spielen ohne Punkt am Tabellenende, aber die jüngste Leistung stimmte zuversichtlich. Die von Verletzungen geplagte Mannschaft von Trainer arbeitete sich nämlich von einem 1:4 auf 3:4 heran. Denkwürdig verlief der Samstagabend dabei für Ksc-spieler
der es schaffte, innerhalb von zwei Minuten zweimal zu treffen – erst ins eigene, dann ins Aichstettener Tor. Optimistisch darf die Kleinhaslacher stimmen, dass Torjäger nach verletzungsbedingter Pause wieder trainierte und am Wochenende sogar schon für die zweite Mannschaft auflief. Dort entschied er gleich das Spiel gegen den SV Aichstetten II mit dem Treffer zum 1:0-Sieg. Aichstettens erste Mannschaft um Trainer
grüßt derweil mit sieben Punkte aus drei Spielen von der Tabellenspitze. „Es blieb interessant und bis zum Schluss eng, wobei der Sieg nach Spielanteilen natürlich am Ende absolut verdient war“, resümierte der SVA nach dem knappen Erfolg in Kleinhaslach. Dass Aichstetten so gut gestartet ist, liegt vielleicht an der originellen Idee fürs Mannschaftsfoto, die das Zusammengehörigkeitsgefühl symbolisiert: Fast alle Spieler hatten sich für diesen Termin einen Schnauzer wachsen lassen.
Beim macht
derweil einfach da weiter, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hat: Der frühere beinharte defensive Mittelfeldspieler der SG Kißlegg gefällt sich in der Rolle als Torschütze vom Dienst. Gegen die
Stehle, Daniel Fürgut SV Gebrazhofen
Kleinhaslacher SC SV Aichstetten Elmar Maier Tobias Maushart SV Arnach Benjamin SGM Hergensweiler/niederstaufen
erzielte Nadig drei Treffer, wie auch
Distl. Dass es am Ende nicht 3:3 stand, lag an der die frühe Arnacher Führung besorgte.
Max Völkel, Fabian Nadig Marco