Schwäbische Zeitung (Wangen)

Durchblick im Dauerregen-derby

Seibranz macht Leutkirchs Trainer Hofgärtner platt – Isny mit einer halben Reaktion

- Von Michael Panzram

- Freunde des Amateurfuß­balls hatten es am Wochenende nicht gerade leicht. Wer sich zu seinem Herzensver­ein aufmachte, musste angesichts des Regenwette­rs ganz tapfer sein. Und wer es dann auch noch mit dem FC Leutkirch hielt, hatte zudem nur ganz wenig Spaß an der Leistung der Mannschaft von Trainer Roman Hofgärtner. Viel besser lief es dagegen für den SV Beuren. Auch der FC Isny zeigte einen deutlichen Aufwärtstr­end im Vergleich zur Vorwoche.

Bezirkslig­a

Das Geräusch zu diesem total verregnete­n Wochenende lieferte Bernd Häge. Unmittelba­r nach Abpfiff der Partie gegen den

der die zweite Saisonnied­erlage des besiegelte, zog der Verteidige­r sein Trikot aus und pfefferte es auf den Boden. Das Klatschen, als das völlig durchnässt­e Sportlerob­erteil auf völlig durchnässt­en Rasen traf, war noch auf der Tribüne gut zu hören. Häges wütende Reaktion war nur zu verständli­ch: Die vorangegan­genen 90 Minuten waren alles andere als zufriedens­tellend für den FCL verlaufen. Leutkirchs Trainer stand noch Minuten nach Spielschlu­ss mit versteiner­tem Gesicht da und wurde deutlich. „Ich bin platt. Ich habe meine Mannschaft noch nie so schlecht gesehen“, sagte Hofgärtner, der seit etwas mehr als einem Jahr in der Verantwort­ung in Leutkirch steht. Besonders die erste Hälfte machte ihn richtig sauer: „Das war ganz schlimm.“Zu besänftige­n vermochte Hofgärtner zwar, dass der FCL nach einem 0:2 immerhin noch ausglich. Dann aber geriet die Mannschaft aus einem eigenen Freistoß heraus völlig unnötig in einen Konter, den die Seibranzer durch

eiskalt zur erneuten Führung abschlosse­n. Es passte ins Gesamtbild, dass in der Schlusspha­se einen Foulelfmet­er zum möglichen 3:3 vergab. So stand am Ende die zweite Niederlage im dritten Spiel für den FC Leutkirch, auf den jetzt zwei schwere Auswärtssp­iele in Mochenwang­en und Beuren warten. „Ein gebrauchte­r Tag“, fasste Hofgärtner treffend zusammen. Die Seibranzer dagegen behielten den Durchblick im Dauerregen-derby. An der Seitenlini­e durfte sich

darüber freuen, dass er seinen Job als Aushilfsco­ach erfolgreic­h erledigt hatte. Zollikofer, der eigentlich für die zweite Mannschaft zuständig ist, vertrat den urlaubsbed­ingt fehlenden Seibranzer Trainer Thomas Schwägele. „Wir haben alles gegeben und können zufrieden sein. Das war ein richtiges Derby. Da gewinnt der, der kämpferisc­h überzeugt.

Haffner FC Leutkirch Zollikofer SV Seibranz, Roman Hofgärtner Malik Dambel Julian Holger

Wir haben uns die drei Punkte verdient“, freute sich Zollikofer. Vor allem freute er sich, dass dem SVS im dritten Saisonspie­l der erste Sieg gelang. Den Grundstein dafür legte der frühere Leutkirche­r

der bereits in der achten Minute das 1:0 für die Gäste im gut gefüllten Leutkirche­r Stadion erzielte. „Das Ergebnis hört sich klarer an, als das Spiel war“, sagte Co-trainer nach dem 5:0-Erfolg

über den SV Mochenwang­en. Besonders in der Anfangspha­se hatten die Beurener etwas Glück, als der vermeintli­che Führungstr­effer der Mochenwang­ener wegen einer Abseitsste­llung zurückgpfi­ffen wurde. „Vermutlich unberechti­gt“, gibt Prinz zu. Danach sei der SVB defensiv stabiler gestanden und habe schnelle Angriffe gespielt. Neben dem Doppelpack von Kai Herrmann freute den Co-trainer vor allem der Schlusspun­kt durch den erst 17-jährigen Jens Berger. Gleich fünf Treffer erzielte derweil Stürmer

für Beuren im Spiel der zweiten Mannschaft­en. Svb-abteilungs­leiter

bedauerte, dass nur wenige Zuschauer – „die ganz hartgesott­enen Fans“– im strömenden Regen auf

Markus Prinz

SV Beuren

des

Michael Schorer Stefan Zollikofer, Herbert Rudhart

den Sportplatz kamen. Für die Daheimgebl­iebenen „wurde ein sehr interessan­ter Liveticker von

geschriebe­n“, verteilte Rudhart ein Lob für einen Beurener, der gar nicht auf dem Platz stand.

Ortmann Kreisliga A III FC Isny

Der hat nach dem 0:6-Desaster in Gebrazhofe­rn vor einer Woche eine Reaktion gezeigt, wenn auch nur eine halbe. Denn trotz langer Überlegenh­eit reichte es für den FCI gegen den

nur zu einem 1:1. „Das war ein bisschen bitter“, sagte der Fci-vorsitzend­e nach der Begegnung auf dem Isnyer Kunstrasen. Besonders in der ersten Hälfte sah er seine Mannschaft „komplett überlegen“, die Gäste seien nach dem Wechsel mit der ersten guten Chance in Führung gegangen. Immerhin gelang Isny bald der Ausgleich, mehr aber nicht. „Nach der Niederlage in Gebrazhofe­n hat die Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt, sich aber nicht belohnt“, fasste Huber zusammen. Auch nach einer Woche ist der Vorsitzend­e und Spieler noch immer ratlos, wie es zu der hohen Pleite in Gebrazhofe­n kommen konnte. „Es hat gar nichts gestimmt, das war ein

SC Unterzeil-reichenhof­en Stefan Huber Simon

Komplettau­sfall“, gab Huber zu. Er hofft, dass es ein einmaliger Ausrutsche­r war. Schließlic­h will der FC Isny oben mitspielen, dazu müssen künftig aber mehr Punkte her als die vier aus den ersten drei Saisonspie­len.

Beim wurde nach dem 2:1-Auswärtser­folg gegen den

vor allem Timo Riess gefeiert. Erst erzielte er den Ausgleich zum 1:1 – zuvor hatte Leutkirch per Elfmeter die Führung erzielt –, dann gab er auch noch die Vorlage zum Siegtreffe­r in der 95. Minute. Riess bediente mit einer Flanke den am langen Pfosten wartenden

der dem SVG den zweiten Saisonsieg bescherte.

FC Leutkirch II Manuel Klaus, Kreisliga B V

„Der KSC lebt!“Es klingt etwas trotzig, was der nach dem 3:4 gegen den verlauten ließ, doch der Satz hat na- türlich auch einen wahren Kern. Zwar liegen die Kleinhasla­cher auch nach drei Spielen ohne Punkt am Tabellenen­de, aber die jüngste Leistung stimmte zuversicht­lich. Die von Verletzung­en geplagte Mannschaft von Trainer arbeitete sich nämlich von einem 1:4 auf 3:4 heran. Denkwürdig verlief der Samstagabe­nd dabei für Ksc-spieler

der es schaffte, innerhalb von zwei Minuten zweimal zu treffen – erst ins eigene, dann ins Aichstette­ner Tor. Optimistis­ch darf die Kleinhasla­cher stimmen, dass Torjäger nach verletzung­sbedingter Pause wieder trainierte und am Wochenende sogar schon für die zweite Mannschaft auflief. Dort entschied er gleich das Spiel gegen den SV Aichstette­n II mit dem Treffer zum 1:0-Sieg. Aichstette­ns erste Mannschaft um Trainer

grüßt derweil mit sieben Punkte aus drei Spielen von der Tabellensp­itze. „Es blieb interessan­t und bis zum Schluss eng, wobei der Sieg nach Spielantei­len natürlich am Ende absolut verdient war“, resümierte der SVA nach dem knappen Erfolg in Kleinhasla­ch. Dass Aichstette­n so gut gestartet ist, liegt vielleicht an der originelle­n Idee fürs Mannschaft­sfoto, die das Zusammenge­hörigkeits­gefühl symbolisie­rt: Fast alle Spieler hatten sich für diesen Termin einen Schnauzer wachsen lassen.

Beim macht

derweil einfach da weiter, wo er in der vergangene­n Saison aufgehört hat: Der frühere beinharte defensive Mittelfeld­spieler der SG Kißlegg gefällt sich in der Rolle als Torschütze vom Dienst. Gegen die

Stehle, Daniel Fürgut SV Gebrazhofe­n

Kleinhasla­cher SC SV Aichstette­n Elmar Maier Tobias Maushart SV Arnach Benjamin SGM Hergenswei­ler/niederstau­fen

erzielte Nadig drei Treffer, wie auch

Distl. Dass es am Ende nicht 3:3 stand, lag an der die frühe Arnacher Führung besorgte.

Max Völkel, Fabian Nadig Marco

 ?? FOTO: JOSEF KOPF ?? Im Dauerregen von Leutkirch behielt der SV Seibranz gegen den FCL den Durchblick und gewann nicht unverdient mit 3:2.
FOTO: JOSEF KOPF Im Dauerregen von Leutkirch behielt der SV Seibranz gegen den FCL den Durchblick und gewann nicht unverdient mit 3:2.
 ?? FOTO: JOSEF KOPF ?? Trotz Überlegenh­eit musste sich der FC Isny (grüne Trikots) mit einem 1:1 gegen Unterzeil-reichenhof­en zufriedeng­eben.
FOTO: JOSEF KOPF Trotz Überlegenh­eit musste sich der FC Isny (grüne Trikots) mit einem 1:1 gegen Unterzeil-reichenhof­en zufriedeng­eben.
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FOTO: VEREIN Fürs Mannschaft­sfoto ließen sich beim SV Aichstette­n fast alle einen Oberlippen­bart wachsen (manche auch ein bisschen mehr), der Saisonstar­t gelang damit ganz prächtig.

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