Stabile Wangener, schimpfende Berger
Nach dem 0:0 bleibt wenig Zeit zur Analyse – Pokalspiel gegen Kickers erneut abgesagt
- Uwe Wegmann hätte am Mittwochabend richtig enttäuscht sein können. Denn sein FC Wangen hatte im Derby in der Fußball-verbandsliga den ambitionierten TSV Berg mal so richtig geärgert, flott mitgespielt, viele Akzente gesetzt, gute Chancen besessen – zu einem Sieg hatte es aber nicht gereicht. Doch Wegmann war zufrieden mit dem Punkt, den sich seine Mannschaft erkämpft hatte. Zufrieden mit dem einen Zähler war zwar auch Wegmanns Trainerkollege Oliver Ofentausek auf Berger Seite – aber nur, weil er sich auch über eine Niederlage nicht hätte beschweren dürfen. Lange Zeit zur Analyse des ansehlichen 0:0 am Mittwochabend im Allgäustadion haben beide Trainer nicht. Die nächsten Aufgaben warten schon.
Der FC Wangen fährt am Samstag zur Auswärtsaufgabe Leinfeldenechterdingen. Ab 15.30 Uhr geht es dann gegen das mit drei Punkten aus drei Spielen gestartete Calcio. Gleichzeitig empfängt Berg den TSV Heimerdingen. Wangen und Berg werden mit ganz unterschiedlichen Erinnerungen an das direkte Duell drei Tage zuvor auf den Platz gehen. Der FCW hat sich nach einer 0:3-Niederlage in Tübingen und trotz zweier prominenter Ausfälle (Okan Houssein, Alessandor Riedle) und des frühen Ausscheidens von Simon Wetzel (muskuläre Probleme) sehr stabil und spielfreudig gezeigt. Das lässt die Allgäuer hoffen, dass sie erneut eine mindestens solide Saison spielen und nicht wieder in Abstiegsnöte geraten, wie es mehrere Jahre der Fall war. Apropos Hoffnung: „Wir hoffen, dass Alessandro wieder mitspielen kann“, sagt Wegmann. Riedle musste wegen Schmerzen durch einen verrutschten Brustwirbel aussetzen – das schmerzte nicht nur ihn, sondern die ganze Mannschaft.
„Wir hoffen, dass Alessandro wieder mitspielen kann.“
Da der Wangener Kader längst nicht so üppig besetzt ist, wie der Berger, fällt da jeder Ausfall schwer ins Gewicht.
Dass ein üppiges Angebot an Spielern nicht zwingend zum Erfolg führen muss, war am Mittwochabend zu sehen. Auch vier Einwechslungen brachten den auf der Trainerbank heftig schimpfenden Ofentausek nicht weiter. „So ein Spiel musst du auch mal 1:0 gewinnen, obwohl du schlechter warst. Das macht am Ende eine Spitzenmannschaft aus“, sagte der Berger Trainer. Zu beweisen, dass der TSV auf der Weg zu einer Topadresse in der Verbandsliga ist, blieben sie am
Wangens Trainer Uwe Wegmann vor dem Spiel am Samstag bei Calcio Leinfelden-echterdingen
Mittwoch schuldig. Nächste Gelegenheit, den Eindruck zu verbessern, ist am kommenden Samstag gegen den TSV Heimerdingen. „Das gewinnen wir sicher“, sagt Ofentausek mit ungebrochenem Selbstbewusstsein.
Kein Glück bringt dem TSV Berg bisher der Wfv-pokal. Da steht die Mannschaft zwar im Achtelfinale, doch die für kommenden Dienstag geplante Partie gegen den traditionsreichen Oberligisten Stuttgarter Kickers musste am Donnerstag erneut abgesagt werden. Die Kickers bestätigten sechs Coronafälle, die schon die Absage des für Mittwochabend angesetzten Oberligaspiels gegen den FV Ravensburg zur Folge gehabt hatte. Die Ansetzung in der kommenden Woche war bereits der zweite Versuch, nachdem der erste wegen Coronafällen bei Berg geplatzt war. Nun soll das Achtelfinale im dritten Versuch Mitte Oktober steigen.