Motzkus rast auf Rang vier
Fahrer der Rad-union Wangen mit guter Leistung bei der Deutschen Kriteriumsmeisterschaft
(sz) - Vor 30 Jahren wurde die bisher letzte deutsche Meisterschaft in der Radsportdisziplin „Kriterium“ausgetragen. Nach coronabedingtem Ausfall im vergangenen Jahr war es jetzt mit einer Neuauflage soweit. Sechs Mitglieder der Radunion Wangen qualifizierten sich fürs Finale in Hessen: Fabian Danner, Silias Motzkus, Peter Clauß, Marco Mark, Thomas Lienert und Dennis Claßen.
Ein knapp 800 Meter kurzer Rundkurs musste 100-mal absolviert werden. Klarer Favorit war ein zehnköpfiges Allgäuer Team, das in der Hochschulstadt an der Iller beheimatet ist. Von Anfang an hielten diese Sportler das Tempo hoch. Danner und Clauß versuchten zu Beginn aus ihrer guten Startposition in der ersten Reihe Profit zu schlagen und attackierten. Doch es war aussichtslos.
In der Folge konnte sich Barke drei Mal hervorragend positionieren und überquerte die Ziellinie als Fünfter, knapp außerhalb der Punkteränge. Doch das war ein Ritt auf der Rasierklinge. Die 180-Grad-zielkurve war glatt, mit Fahrbahnmarkierungen versehen und vor allem nass. In Runde 78 überreizte der Tettnanger die Haftfähigkeit seiner Reifen und zog sich beim folgenden Sturz Schürfwunden zu. Ebenso erging es seinem Teamkollegen Lienert. Beide konnten das Rennen nach Inanspruchnahme von zwei Runden Vergütung wieder aufnehmen.
Der Wettkampf entwickelte sich also zunehmend zum Fiasko für die Wangener. Doch dann kam die Schlusswertung – und Motzkus, Topsprinter in den Reihen der Wangener. Nasse, enge Kurse und hektische Situationen im Feld liegen ihm eigentlich weniger, doch hier musste er seiner Mannschaft den Tag retten. Lienert – blutend – bereitete den
Sprint mustergültig vor. Die Zielkurve war wieder eine Gratwanderung an den Grenzen der Physik. Als diese Gefahr überwunden war, ließ der Wahl-rosenheimer seinen 2000 Watt-sprinterhammer fallen und sicherte sich die vollen zehn Punkte. Lienert wurde Vierter und erhielt damit zwei Zähler. In der Endabrechnung belegte Motzkus damit Rang vier, Lienert Rang wurde Neunter. Es siegte wie erwartet der Thalkirchdorfer Jonas Schmeißer vor Marcel Franz vom Team 54-11 und Florian Trenbruck vom Team Belle Stahlbau.
„Es war haarsträubend. Doppelte Überzahl unserer Derby-konkurrenz aus dem Oberallgäu, der Regen, diese schwierige Zielkurve. Es freut mich, dass sich unser nationaler Verband wieder etwas mehr für unsere Rennklasse einsetzt. Für die nächste Austragung möchte ich eine Limitierung der Starterzahl pro Team, eine Startaufstellung nach Rangliste und unser Rennen in Wangen als Finale vorschlagen. Ich freue mich über meinen vierten Platz und danke Thomas für seinen Einsatz in der letzten Runde“, sagte Motzkus.