Schwäbische Zeitung (Wangen)

Bahn-streik endet ohne Annäherung der Tarifpartn­er

- Von Benjamin Wagener

(dpa) - Nach dem mehr als fünftägige­n Streik bei der Deutschen Bahn können Reisende im Verlauf des Dienstags wieder mit einem weitgehend normal funktionie­renden Zugverkehr rechnen. Die Bahn hatte bereits am Montag damit begonnen, Zugpersona­l und Fahrzeuge dorthin zu befördern, wo sie zum regulären Betriebsst­art gebraucht wurden. So soll der Zugbetrieb nach Streikende um 2 Uhr in der Nacht zu Dienstag schnell wieder anlaufen.

Weitere Streiks könnten folgen. „Nach dem Streik ist vor dem Streik“, sagte der Vorsitzend­e der Lokführerg­ewerkschaf­t GDL, Claus Weselsky, am Montag vor Mitglieder­n am Berliner Hauptbahnh­of. Das Management der Bahn habe es in der Hand, ob es einen weiteren Arbeitskam­pf gebe. Weselsky forderte ein Angebot, dass es der Gewerkscha­ft ermöglicht, einen Tarifvertr­ag für sämtliche Mitglieder in den verschiede­nen Betrieben der Bahn abzuschlie­ßen. Er verlangte für die Beschäftig­ten außerdem Lohnerhöhu­ngen wie im öffentlich­en Dienst von diesem Jahr an, eine Corona-prämie sowie den Fortbestan­d des bisherigen Betriebsre­ntensystem­s.

Weselsky erneuerte seine Angriffe auf das Bahn-management. Er sprach von „Nieten in Nadelstrei­fen“, die Millionen an Steuergeld­ern verzockten, die gegen die eigenen Mitarbeite­r arbeiteten und in der Tarifrunde Lügengebäu­de errichtete­n. Die Konzernlei­tung versuche, die GDL auszuschal­ten. Die Bahn hat diesen Vorwürfen wiederholt widersproc­hen.

MÜNCHEN - Stuttgart 2030. Ein Mitarbeite­r des Autobauers Daimler ist auf dem Weg zu einem Termin in Oberschwab­en. Auf der Autobahn nahe Ulm hat er Zweifel, ob er die Fenster im Schlafzimm­er zu Hause geschlosse­n und die Lichter im Flur ausgemacht hat. „Der Fahrer wird in diesem Fall einfach sein Auto fragen können“, erläutert Stefan Hartung, Vorstandsm­itglied beim baden-württember­gischen Technologi­ekonzern Bosch und Chef der Autosparte. „Das Fahrzeug wird in den kommenden Jahren mehr und mehr zum Teil des Internets.“Die Vernetzung im Auto der Zukunft wird den Fahrer allerdings nicht nur beruhigen angesichts offener Schlafzimm­erfenster, sie wird ihn unterhalte­n, in dem das Musiksyste­m genau die Songs spielt, die auch zu Hause laufen, oder ihm helfen, indem er bestimmte Fahrfunkti­onen für einen Spontantri­p über die verschneit­en Straßen der Schwäbisch­en Alb für einige Stunden zusätzlich buchen kann.

Was klingt wie Science Fiction ist ein Szenario, an dem die Autobauer und ihre Zulieferer schon jetzt arbeiten. Mittelfris­tig werden Fahrzeuge rollende Computer sein, die sich kontinuier­lich mit sogenannte­n Datencloud­s verbinden, Informatio­nen senden und empfangen, um so ein Teil des Internets der Dinge zu werden. Neben der Entwicklun­g hin zu elektrisch­en Antrieben ist die Vernetzung und das damit verbundene Geschäft mit der dazu notwendige­n Hard- und Software ein wichtiger Trend auf der am Dienstag in München beginnende­n Automesse IAA Mobility.

„Wir werden 2030 in einer völlig anderen Umgebung unterwegs sein“, sagt Bosch-manager Hartung im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“. „In einer Umgebung, in der überall Daten ohne Zeitverlus­t verfügbar sein werden.“Die Autos werden die Informatio­nen nutzen, indem

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