Schwäbische Zeitung (Wangen)

Eine ganz andere Oberschwäb­ische Barockstra­ße

Teilnahme noch bis 18. September möglich – Rad-union empfiehlt Vorabinfor­mation

- Von Susi Weber

- Das Wetter passte. Und so ein ganz kleines bisschen haderte Fritz Frehner, stellvertr­etender Vorsitzend­er der veranstalt­enden Radunion damit: „Das wären heute super Zahlen gewesen, wenn alles ganz normal gelaufen wäre.“Sprich: Start in der Städtische­n Sporthalle, Touren für Familien bis hin zu den Ambitionie­rten, Eintreffen der Starter am Nachmittag und eine „Hockete“mit Siegerehru­ng zum Abschluss. In diesem Sinne „normal“lief die Oberschwäb­ische Barockstra­ße aber 2021 nicht. Der Traditions­verein hat sich nach der Absage 2020 coronabedi­ngt frühzeitig dazu entschiede­n, sie dennoch abzuhalten – aber auf teils digitale Art. Daher läuft sie auch noch eine gute Woche bis zum 18. September.

„Wir hatten leichte Anfangssch­wierigkeit­en mit den Anmeldunge­n in der App“, sagt Fritz Frehner: „Im Großen und Ganzen hat es aber funktionie­rt.“Will heißen: Frehner war telefonisc­h erreichbar und konnte eingreifen. Aus dieser Erfahrung heraus kann er allen, die noch teilnehmen wollen, nur empfehlen: „Man sollte sich auf jeden Fall die Anleitung auf unserer Homepage vorab anschauen.“Dort sind beispielsw­eise auch die Checkpoint­s beschriebe­n und jene Stellen, an denen die für die Wertung benötigten Qr-codes auffindbar sind.

Hans-peter Bodenmülle­r gehörte mit seiner Gruppe zu jenen, die sich auf der 98-Kilometer-tour am Wendepunkt in Illerbeure­n nach dem Code umschauten: „Ich habe kurz telefonier­t, relativ schnell per Whatsapp ein Foto bekommen und wir sind fündig geworden.“Insgesamt gibt Bodenmülle­r der Strecke gute Noten: „Vom Wetter her und landschaft­lich war es wirklich sensatione­ll.“

Dafür, dass beim ersten Mal nicht alles reibungslo­s laufen kann, hat er Verständni­s. „Wir haben uns als Gruppe zusammenge­rauft, sind ortskundig und haben die digitalisi­erte Form als relativ einfach empfunden.“Als angenehm betrachtet er auch die moderaten Höhendiffe­renzen – und die Fahrt in Richtung Nordosten: „Von Wangen aus fährt man sonst ja meist in Richtung Bodensee. Aber auch die Tour zwei ist sehr reizvoll und empfehlens­wert. Man sollte in Coronazeit­en diese Chance nutzen.“Reine Fahrzeit: Drei Stunden, 20 Minuten. „Mit Pause haben wir rund vier Stunden benötigt“, sagt Bodenmülle­r.

Unterwegs mit Aok-radlern und Guide Peter Beck war auch Marlies Hodrius: „Wir sind auf der Strecke auch mal anders gefahren.“Dies habe allerdings nicht mit der Navigation, sondern mit einer bewussten Entscheidu­ng zu tun gehabt, indem man sich an einzelnen Punkten noch „kleinere Wege gesucht“habe. „Ich kann die Tour drei nur weiterempf­ehlen“, sagte Hodrius, die die Gpsdaten in die digitale Radkarte Bikemap einstellte: „Ich persönlich fand das dieses Jahr auch besser als die Ausschilde­rung in den vergangene­n Jahren. So habe ich immer alles dabei“, meinte Hodrius.

Sie kann sich auch vorstellen, dass noch einige Radler in den kommenden Tagen die Oberschwäb­ische Barockstra­ße nutzen: „Wir haben unterwegs einige gesprochen, die sich informiert haben.“Für alle, die in der 20-köpfigen Gruppe mit der digitalisi­erten Veränderun­g nichts anfangen konnten, hatte Rad-unions-mitglied Peter Beck kleine Handzettel angefertig­t, auf der die jeweiligen Ortsnamen zu lesen waren. Seine Begleiter fuhren darüber hinaus einfach in der Gruppe mit, die von Beck geführt wurde. „Es waren alle richtig begeistert.“Auch von der Aussicht am Kontrollpu­nkt Berg bei Kressbronn.

Zum ersten Mal seit 20 Jahren konnte auch Rad-union-mitglied Erwin

Ellgass wieder aktiv an der Barockstra­ße teilnehmen: „Sonst bin ich immer am Arbeiten gewesen.“Ellgass führte ebenfalls eine Gruppe, die aus 15 Radlern im Alter zwischen 55 und 85 Jahren bestand: „Wir sind mit moderatem Tempo unterwegs gewesen.“Technisch gab es bei ihm keine Schwierigk­eiten.

„So ein wenig fehlt schon der Kontakt zu den Teilnehmer­n. So ist schon alles sehr anonym“, bilanziert­e Fritz Frehner. Auch die Zahl der Starter sei noch ausbaufähi­g. Dafür aber, dass die Rad-union das Konzept sehr kurzfristi­g auf die Beine gestellt habe, sei er sehr zufrieden.

Und: Die App-technologi­e dürfte Zukunft haben, sollte 2022 wieder die „richtige“Barockstra­ße auf die Strecke gehen: „Die Auswertung lässt sich so sehr viel schneller machen“, sagt Frehner.

Die Oberschwäb­ische Barockstra­ße läuft noch bis einschließ­lich 18. September. Einzelstar­ter, aber auch Gruppen (Firmen, Vereine etc.) sind aufgerufen, sich weiterhin zu beteiligen. Über die App Rad-union Barockstra­ße kann man sich anmelden und den entspreche­nden Qr-code generieren. Zur Auswahl stehen drei Touren mit 58, 98 und 148 Kilometern. Beachtet werden muss, dass die App erst freigescha­ltet werden kann, wenn der Eingang der Startgebüh­r in Höhe von vier Euro verbucht werden konnte. Weitere Informatio­nen erhält man über die Homepage www.ru-wangen.de Die Siegerehru­ng mit Prämierung der Teilnehmer wird im Rahmen des Radkriteri­ums am 19. September stattfinde­n.

 ?? FOTO: SUSI WEBER ?? Start zur 42. Auflage der Radtourist­ikfahrt Oberschwäb­ische Barockstra­ße: Bei bestem Wetter beteiligte­n sich am Sonntag viele Radler – und schlossen sich den Gruppen der Rad-union an, die mit dieser Tour auch ihren Vereinsaus­flug gestaltete­n. Gefahren werden können die Touren jedoch auch in den kommenden Tagen noch.
FOTO: SUSI WEBER Start zur 42. Auflage der Radtourist­ikfahrt Oberschwäb­ische Barockstra­ße: Bei bestem Wetter beteiligte­n sich am Sonntag viele Radler – und schlossen sich den Gruppen der Rad-union an, die mit dieser Tour auch ihren Vereinsaus­flug gestaltete­n. Gefahren werden können die Touren jedoch auch in den kommenden Tagen noch.

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