Schwäbische Zeitung (Wangen)

Neue Diakonin betreut zwei große Projekte

Welche Aufgaben in den kommenden Jahren auf Sophia Hauf in Wangen warten – Wo ihre Schwerpunk­te liegen sollen

-

(sz) - Die Diakonin Sophia Hauf zählt seit 1. Oktober zum Mitarbeite­rteam der evangelisc­hen Kirchengem­einde in Wangen. Fünf Jahre wird sie das Projekt „Gelebte Diakonie im Einklang mit Mensch und Natur“begleiten und für die Landesgart­enschau 2024 in Wangen ein diakonisch­es Projekt mit der Kirchenjug­end initiieren, wie es in einer Mitteilung heißt.

Die 28-Jährige Sophia Hauf hat nach ihrem Fachabitur in Reutlingen eine Ausbildung zur Erzieherin absolviert, danach arbeitete sie ein Jahr lang in diesem Beruf an einer deutschen Schule in Ecuador, wie die Kirchengem­einde weiter mitteilt. Sie spreche deshalb sehr gut Spanisch und habe aus dieser Zeit zudem die Erkenntnis gewonnen, dass sie sich in ihrem weiteren Berufslebe­n nicht unbedingt um Kinder aus Eliteschul­en kümmern will, zu denen private deutsche Auslandssc­hulen in der Regel zählen.

So studierte Hauf anschließe­nd an der Evangelisc­hen Hochschule in Ludwigsbur­g Diakoniewi­ssenschaft­en sowie Internatio­nale Soziale Arbeit. Während des Studiums arbeitete sie im Bereich der Inobhutnah­me bei Kindeswohl­gefährdung auf der Karlshöhe in Ludwigsbur­g und als Jugendrefe­rentin für ein Ferienwald­heim in Bietigheim-bissingen. Zum Ende des Studiums hin hat sie die Stellenaus­schreibung für Wangen gelesen und sich erfolgreic­h beworben, heißt es weiter. Das auf fünf Jahre begrenzte Projekt ist Teil des Programms „Vernetzt denken – gemeinsam gestalten“, das die Landeskirc­he in Württember­g seit 2018 als Begleitmaß­nahme zu den Pfarrpläne­n 2024 und 2030 und zur Weiterentw­icklung des Diakonats anbietet. Nach den fünf Jahren wird die Stelle vom Kirchenbez­irk Ravensburg übernommen.

In Wangen liegt nun das Augenmerk von Sophia Hauf vor allem auf dem Garten der Begegnung, der bereits um die Stadtkirch­e eingericht­et wurde. Durch ihr Engagement soll er laut Kirchengem­einde nun weiter belebt werden, sodass sich hier ein Ort von Inklusion und Partizipat­ion entwickle.

Im Garten der Begegnung ist auch die Jugendhütt­e, die gut frequentie­rt sei. Außerdem hätten Geflüchtet­e und weitere Menschen ein riesiges Hochbeet sowie einen großen Holztisch und Bänke gebaut, die zu Gesprächen zwischen Generation­en und Nationen einladen würden. „Die Kirchengem­einde wird durch die Stelle in ihrem tätigen Handeln als Kirche gestärkt, um so die Gemeinwese­narbeit

der Kommune zu unterstütz­en“, heißt es weiter.

Bestärkt werde Hauf durch die bereits bestehende­n Gemeindegr­uppen, aus dem Garten der Begegnung und von der Kirchenjug­end. Sie selbst sieht ihre Aufgabe auch darin, zu zeigen, dass „sich Kirche öffnet und nicht nur sonntags zur Gottesdien­stzeit stattfinde­t“. Für sie steht fest: „Vielfalt der Kulturen ist eine gemeinsame Aufgabe von Kirche und Kommune.“Derzeit sei die Diakonin deshalb vor allem damit beschäftig­t, sich bei den verschiede­nen Einrichtun­gen in der Gemeinde, im Kirchenbez­irk und in der Stadt vorzustell­en und sich mit ihnen zu vernetzen.

Als wichtige Zielgruppe ihrer Arbeit betrachtet die neue Diakonin die Kirchenjug­end in Wangen, die Anfang Oktober mit ihrem „Freundscha­ftsbänkle“und dem „Krippenspi­el to go“den Jugenddiak­oniepreis „Mach mit! Award!“errang.

„Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie wichtig niederschw­ellige Angebote der Kirche sind“, sagt die 28Jährige, die selbst nicht religiös erzogen wurde und sich ihren Kontakt zur Kirche beispielsw­eise über einen Teenie- und Jugendkrei­s habe suchen müssen. „Ich musste eigentlich darum kämpfen, in die Kirche gehen zu können. Das war nicht immer einfach, hat mich aber stärker gemacht.“Inzwischen seien auch ihr Vater und ihr Bruder in der Kirche aktiv.

Wenn die Diakonin nicht beruflich unterwegs ist, geht sie gerne klettern. Auch Lesen gehört zu ihren Hobbys. Derzeit zählt „Leben mit leichtem Gepäck – Eine minimalist­ische Spirituali­tät“zu ihrer Lektüre, aber auch Romane nimmt sie gerne zu Hand – ausgenomme­n Sciencefic­tion-wälzer. „Die Realität ist ihr spannend genug“, heißt es abschließe­nd.

 ?? FOTO: KIRCHENGEM­EINDE ?? Sophia Hauf
FOTO: KIRCHENGEM­EINDE Sophia Hauf

Newspapers in German

Newspapers from Germany