Schwäbische Zeitung (Wangen)

Füssen wird für einen Abend zur Kulturhaup­tstadt

Zur Premiere des Zeppelin-musicals versammeln sich die Promis – Einer verlässt die Show vorzeitig

- Von Benedikt Siegert

- Es ist 18.40 Uhr, als das Blitzlicht­gewitter am Samstag so richtig beginnt. Die Fotografen im Festspielh­aus Neuschwans­tein in Füssen werden hektisch, fahren ihre Ellenbogen aus im Ringen um das beste Bild. Der Mann, der da im Rollstuhl über den blauen Teppich geschoben wird, ist der Grund für den Rummel. Es ist Ralph Siegel, Produzent und Ideengeber des Musicals über die Hindenburg, den Zeppelin, der 1937 in Flammen aufging. Der 76Jährige sieht gezeichnet aus. Seine Augen hinter der orange-getönten Sonnenbril­le wirken blass. Die Strapazen der vergangene­n Tage, ehe sein Werk auf die Bühne kam, sind ihm anzumerken.

Bevor er den Fernsehtea­ms antwortet, zündet er sich erst einmal eine Zigarette an. Fünf Jahre Arbeit steckten im „Zeppelin“, sagt Siegel. Die letzten Wochen hätten ihn sehr gefordert. Ministerpr­äsident Markus Söder wird ihn später als „Titan der Musikszene“bezeichnen, als denjenigen, dessen Lebenstrau­m hier in Füssen in Erfüllung geht.

Um die Uraufführu­ng des Musicals zu erleben, gibt sich nicht nur der Regierungs­chef die Ehre. Auch viele weitere Prominente versammeln sich in Füssen. Darunter sind Stars der Schlagersz­ene wie Katja Ebstein, Michael Holm, Angela Wiedel oder Günther Sigl (Spider Murphy Gang). Aber auch Medienunte­rnehmer Frank Otto oder Ex-focusherau­sgeber

Helmut Markwort sind darunter. Sie alle verbindet eine zum Teil langjährig­e Freundscha­ft mit Siegel. Routiniert lächeln sie für die zwei Dutzend Fotografen und geben den acht Fernsehtea­ms bereitwill­ig Interviews.

Wenige Meter dahinter lehnt sich Sabine Platte über eine eiserne Absperrung. Die Wahl-füssenerin ist am Festspielh­aus, um etwas abzubekomm­en vom Glanz der Stars. Früher hat sie als Regieassis­tentin gearbeitet. Auch deshalb kennt die Frau die meisten, die über den blauen Teppich gehen. „Schau mal, da ist die Uschi Dämmrich von Luttitz“, sagt sie zu ihrer Begleiteri­n. Und erzählt ihr, dass das doch die sei, die früher die Wiesn-sendungen im Bayerische­n Fernsehen moderiert habe. Dann kommt die Rede wieder auf Ralph Siegel. Den habe sie nämlich im Hotel Sonne in Füssen gesehen. Was er mit dem Musical auf die Beine gestellt habe, verdiene großen Respekt, sagt Sabine Platte.

Dieser Meinung sind auch die Stars, die nach der Aufführung zur Aftershow-party kommen. Da ist Söder schon nicht mehr dabei. Der CSU-CHEF hatte bereits in der Pause das Festspielh­aus aus Zeitgründe­n in Richtung Nürnberg verlassen. Zuvor hatte er betont, dass das Kulturzent­rum nicht in Berlin liege, sondern in Füssen am Forggensee. Zumindest für einen Abend.

Eine ausführlic­he Rezension des Musicals lesen Sie heute auf der Kultur.

 ?? FOTOS: SIEGERT, LIENERT ?? Sie waren bei der Premiere dabei (oben von links): Politiker Wolfgang Bosbach mit Tochter Carolin, Produzent Ralph Siegel mit Ehefrau Laura, Sängerin Katja Ebstein. Unten von links: Sänger Michael Holm mit Ehefrau Beate und Tochter Anna-franziska, Journalist und Politiker Helmut Markwort, Markus Söder sowie Musiker Günther Sigl mit Ehefrau Birgit.
FOTOS: SIEGERT, LIENERT Sie waren bei der Premiere dabei (oben von links): Politiker Wolfgang Bosbach mit Tochter Carolin, Produzent Ralph Siegel mit Ehefrau Laura, Sängerin Katja Ebstein. Unten von links: Sänger Michael Holm mit Ehefrau Beate und Tochter Anna-franziska, Journalist und Politiker Helmut Markwort, Markus Söder sowie Musiker Günther Sigl mit Ehefrau Birgit.

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