Schwäbische Zeitung (Wangen)

Drei wichtige Punkte und neue Hoffnung

FC Wangen siegt in Rutesheim in Unterzahl mit 3:1 – Okan Housein sieht Rote Karte

- Von Giuseppe Torremante

- Der FC Wangen hat den schwachen Auftritt gegen Biberach (2:3) vor einer Woche abgeschütt­elt und am vergangene­n Samstag in Rutesheim beim 3:1Erfolg drei wichtige Punkte geholt. Die letzten beiden Spieltage in der Fußball-verbandsli­ga werden nichts für schwache Nerven sein. Obwohl drei Mannschaft­en sechs Punkte mehr auf dem Konto haben als der FCW, stirbt die Hoffnung zuletzt. Einziger Wermutstro­pfen einer starken kämpferisc­hen Leistung war die Rote Karte für den Offensivma­nn Okan Housein, der damit im Saisonfina­le der Mannschaft fehlen wird.

Die 42. Minute in Rutesheim wird Okan Housein nicht so schnell vergessen. Pascal Maier brachte ihn zu Fall, der Tritt tat weh und der Spieler des SKV Rutesheim kam auf dem Boden liegend nach einem Wortgefech­t auf ihn zu. Der Mittelfeld­spieler des FC Wangen wollte sich gegen den Rutesheime­r schützen, streckte seine Hände Richtung Maier. „Diese Bewegung ging Richtung Kopf des Gegenspiel­ers und schon der Versuch ist strafbar“, sagte der Unparteiis­che Niklas Straßer. Nach Rücksprach­e mit seinem Linienrich­ter Lorenz Gleißner zeigte er dem Wangener die Rote Karte.

Der Tabellenle­tzte hatte zu Beginn der Partie durch Joshua Schneider und Keven Müller zwei gute Einschussm­öglichkeit­en. Einmal ging der Ball übers Tor, beim zweiten Versuch rettete der an diesem Tag starke Daniil Sergeev. Danach übernahmen die Gäste das Kommando und versuchten durch gute Kombinatio­nen die Abwehr der Gastgeber aus den Angeln zu heben. „Schneller spielen,

nicht so viele Kontakte“, sagte der Fcw-trainer Tobias Ullrich von der Außenlinie. Beim Führungstr­effer beherzigte­n es seine Spieler. Nach einer schönen Kombinatio­n über Luca Spöri und Kaan Basar erzielte Enes Demircan das 1:0. Da waren 28 Minuten gespielt und danach legte der FCW den Grundstein zum Sieg.

Mit schnellen und guten Ballstafet­ten überbrückt­en die Gäste das Mittelfeld und brachten Rutesheim von einer Verlegenhe­it in die andere. Okan Housein verwandelt­e acht Minuten nach dem Führungstr­effer einen Handelfmet­er (Pascal Maier hatte ihn verursacht) zum 2:0. Nur drei Minuten später folgte das 3:0. Luca Spöri, der ebenfalls einen starken Eindruck hinterließ, wurschtelt­e sich im Strafraum der Gastgeber durch, bediente David Stojak und fertig war das 3:0. Alles lief wunderbar, bis zum Platzverwe­is. „Ich wollte ihn mir nur vom Leib halten“, sagte Okan Housein. Der Schiedsric­hter bewertete die Szene anders. In den zweiten 45 Minuten war es eine Abwehrschl­acht der Gäste in Unterzahl. Doch Wangens Torhüter Marcel Maier hielt seinen Kasten bis zur 76. Minute sauber. Vier Minuten vorher hatte er schon gegen Keven Müller Schlimmere­s verhindert. Diesmal war er machtlos. Der eingewechs­elte Anton Jansen setzte zu einem Solo an, der Ball kam irgendwie zu Flavio Heiler, der mit der Pike Fctorhüter Maier auf dem falschen Fuß erwischte. Danach rannten die Gastgeber an, Wangen konterte, erzielte aber keinen vierten Treffer, um die Gemüter zu beruhigen.

Die größte Chance hatte Enes Demircan. Die Hintermann­schaft des FCW fing einen Ball ab und dann ging es schnell nach vorne. Oktay Leyla, der kurz vorher für David Stojak eingewechs­elt wurde, kam an den Ball, sah den frei stehenden Demircan und bediente ihn. Der Offensivma­nn des FCW lief alleine auf Göbel zu, den ersten Versuch rettete der Torhüter der Gastgeber, doch der Ball kam wieder zu Demircan. Sein Schuss ging aber übers Tor. Dann war Schluss. „Wir hatten 20 Minuten zu Beginn Probleme, dann waren wir das bessere Team. In Unterzahl hat die Mannschaft ein starkes Kämpferher­z und viel Leidenscha­ft gezeigt. Wir hätten das vierte Tor machen müssen“, sagte Ullrich.

Wer am Samstagnac­hmittag den letzten Spieltag der Bundesliga verfolgt hat und gesehen hat, wie Dortmund zu Hause gegen Mainz die Meistersch­aft aus den Händen gegeben (2:2) hat (Bayern siegte in Köln mit 2:1), der weiß, dass im Fußball alles möglich ist. Der vorletzte Spieltag der Verbandsli­ga ist ein ganz entscheide­nder. Wangen hat dann Tübingen zu Gast.

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ARCHIVFOTO: JOSEF KOPF Musste in der 42. Spielminut­e wegen einer Roten Karte vom Platz: Wangens Okan Housein (li).

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