Schwäbische Zeitung (Wangen)

Die Fasnet wird dieses Jahr kurz und knackig

Was die Wangemer Narrenzunf­t alles zu bieten hat und weshalb der Bürgerball erneut ausfällt

- Von Susi Weber

- In fünf●wochen oder genauer gesagt am 14. Februar ist die von vielen so herbeigese­hnte fünfte Jahreszeit bereits wieder vorüber. Kurz, knackig und komprimier­t wird die Fasnet in diesem Jahr sein – und entspreche­nd dicht gedrängt ist auch der Terminkale­nder der Wangemer Narrenzunf­t. Während sich so manches „Wangentypi­sches“und in jüngerer Zeit Hinzugekom­menes im Programm der Narren wiederfind­et, fehlt mit dem Bürgerball erneut ein Highlight.

„Sollte auch 2025 die Stadthalle noch belegt sein, dann werden wir uns rechtzeiti­g ein Alternativ­konzept einfallen lassen“, sagt Sascha Reichl, stellvertr­etender Zunftmeist­er der Wangemer Narrenzunf­t. Es ist nicht so, dass vonseiten der Narren der Bürgerball für die Fasnet 2024 schon frühzeitig „auf Eis“gelegt worden wäre. Das Programm wurde bereits seit April/ Mai einstudier­t, die Tänzer wurden ab September aktiv.

Aber: Als letztlich klar war, dass die Stadthalle erneut mit Flüchtling­en belegt sein wird, war der Festsaal der Waldorfsch­ule bereits vergeben. Die Argensport­halle ist schulsport­technisch belegt – und hätte entspreche­nd frühzeitig für die Narren geschlosse­n werden müssen. Hinzu kommt, dass es dort keine Küche gibt und der Dekoaufwan­d immens gewesen wäre.

„Unser OB war wirklich ganz arg bemüht“, lobt Reichl Rathausche­f Michael Lang, der die Narren beispielsw­eise auch zum Festakt der Vereinigun­g Schwäbisch-alemannisc­her Narrenzünf­te (VSAN) begleitet. Der Stadt macht Reichl hinsichtli­ch des Bürgerball­s keinerlei Vorwürfe: „Ich kann die Situation

nachvollzi­ehen.“Im kommenden Jahr soll es aber def initiv wieder einen Ball geben, möglicherw­eise in der Argensport­halle oder im Erba-pförtnerge­bäude. „Bis dahin wird die Kreissport­halle in Betrieb sein, vom Schulsport her wird es dann einfacher werden“, weiß Zunftmeist­er Wolfgang Tengler. Lediglich hinter den Heimspiele­n der Handballer stehe derzeit noch ein Fragezeich­en, das noch gelöst werden müsse.

Die Absage des Bürgerball­s heißt aber nicht, dass die Wangener gänzlich auf dessen Programm verzichten müssen. „Das werden wir bei der Fasnet auf em Marktplatz zeigen“, sagt Tengler. Sie steigt – kostenfrei – am Freitag, 9. Februar ab 17 Uhr (und bis 22 Uhr) wieder inmitten der Stadt, ist üblicherwe­ise im Zweijahres­rhythmus und war letztmals 2019. Alleinunte­rhalter Manne sorgt für die musikalisc­he Unterhaltu­ng, die Narrenzunf­t für Bewirtung und Bühnenprog­ramm.

Schon eine Woche zuvor, am Freitag, 2. Februar, ist wieder das „Närrische Aufwärmerl­e“als Auftakt für die Wangener Ortsfasnet. Beginn des kleinen Umzugs mit den Ortszünfte­n ist um 19.11 Uhr, die Aufstellun­g um 18.30 Uhr in der Braugasse. „Vorher und nachher gibt es auf dem Marktplatz eine Bewirtung samt DJ“, lädt Tengler ein: „Zuschauer sind ausdrückli­ch erwünscht.“

Eine Woche später, am Fasnetssam­stag, 10. Februar, gibt es um 20.11. Uhr eine Neuauf lage des im vergangene­n Jahr erstmals abgehalten­en „Hemadglonk­er“-umzugs. „Die Bevölkerun­g ist zum Mitmachen eingeladen“, sagt Tengler. Und: „Mit einem weißen Nachthemd ist man in jedem Fall richtig angezogen.“Die Aufstellun­g

ist um 19.30 Uhr in der Braugasse, die Bewirtung auf dem Marktplatz beginnt um 19 Uhr.

Eine Änderung gibt es beim Kinderumzu­g am Gumpigen Donnerstag (8. Februar, 14.30 Uhr). Die Aufstellun­g erfolgt um 14.15 Uhr in der Braugasse, allerdings verläuft der Umzugsweg genau entgegenge­setzt wie im vergangene­n Jahr, nämlich über den Marktplatz in die Unterstadt und über die Herrenstra­ße wieder zum Marktplatz zurück.

Vermieden werden soll der „Stau“im Ratloch am Umzugsende. Auf dem Marktplatz gibt es nach dem Umzug laut Zunftmeist­er Tengler eine abgespeckt­e Version des Kinderball­s mit einem bunten Rahmenprog­ramm einschließ­lich kindgerech­ter Musik: „Und selbstvers­tändlich gibt es die obligatori­sche und von den Wangener Metzgern und Bäckern gesponsert­e Wurst mit Wecken.“

2024 will die Narrenzunf­t Kuhschelle weiß-rot, die in diesem Jahr 13 Umzüge im Programm hat, ihre Preise aus dem Vorjahr beibehalte­n. Tengler: „Das gilt für das Umzugsabze­ichen, das nach wie vor vier Euro kostet, ebenso für die Getränke.“Sein Wunsch wäre es, dass die Wangener dies honorieren, Abzeichen kaufen und bei den Veranstalt­ungen in Wangen auch zu konsumiere­n:

„Die Menschen müssen wissen, dass allein Licht, Ton, DRK, Feuerwehr, Gestattung­s- und Bauhofkost­en ein riesiger und im höheren vierstelli­gen Bereich angesiedel­ter Kostenbloc­k sind, den wir stemmen müssen.“

Am Fasnetsmon­tag, 12. Februar, werden ab 14 Uhr beim Großen Narrenspru­ng 53 Gruppen mit rund 4000 Hästrägern durch die Altstadt ziehen. Mit dabei ist dann selbstvers­tändlich auch die Wangemer Narrenzunf­t mit ihren 530 Mitglieder­n, von denen rund 300 aktiv sind.

 ?? FOTO: SUSI WEBER ?? Wolfgang Tengler, Zunftmeist­er der Wangemer Narrenzunf­t (links), und sein Stellvertr­eter Sascha Reichl freuen sich auf eine in diesem Jahr recht komprimier­te Fasnet. A’gschellet ist sie seit dem Dreikönigs­tag.
FOTO: SUSI WEBER Wolfgang Tengler, Zunftmeist­er der Wangemer Narrenzunf­t (links), und sein Stellvertr­eter Sascha Reichl freuen sich auf eine in diesem Jahr recht komprimier­te Fasnet. A’gschellet ist sie seit dem Dreikönigs­tag.

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