Schwäbische Zeitung (Wangen)

Große Ehre für Walter Achberger

Beim Leupolzer Neujahrsem­pfang wurde dem Museumsbet­reuer die Ehrennadel des Landes überreicht

- Von Vera Stiller

- Rund 100 Bürgerinne­n und Bürger waren am Sonntag in die Turn- und Festhalle gekommen, um beim Neujahrsem­pfang von Kirchengem­einde und Ortschaft Leupolz sich an alles Zurücklieg­ende erinnern und einen Ausblick für das Kommende geben zu lassen. Einem Bürger wird eine besondere Ehre zuteil.

Wie zitierte Christa Mohr, gewählte Vorsitzend­e des Kirchengem­einderates St. Laurentius, den Dichterfür­sten Goethe so schön? „Das neue Jahr sieht mich freundlich an. Ich lasse das alte mit all seinem Sonnensche­in und seinen Wolken ruhig hinter mir.“Bevor das in die Tat umgesetzt werden konnte, ließ Anton Sieber das Jahr 2023 Revue passieren. Es war dem Ortsvorste­her dabei wichtig, auf markante Eckpunkte der einzelnen Monate zu verweisen.

Im Januar war es Sonja Mast, die anstelle von Steffen Kauper in den Ortschafts­rat aufgenomme­n wurde. Auch wurde die Erneuerung des Spielplatz­es an der Weiherhald­e vorangetri­eben. Im März beunruhigt­e der Neubau der Brücke in Herfatz die Anlieger.

50 Bürgerinne­n und Bürger kamen in die Sitzung des Ortschafts­rates, um sich von der Verwaltung über „wer wo fahren darf“aufklären zu lassen. Im selben Monat ging es um die mögliche Verlegung der überregion­alen Höchstspan­nungsleitu­ng, „um ein dringend benötigtes Gewerbegeb­iet zu entwickeln“.

In der Folge wurde der lang ersehnte Spatenstic­h für das Feuerwehrh­aus für Leupolz und Karsee gefeiert. Im September stattete die neue Schulrekto­rin Sandra Jochum-dietrich dem Rat einen Besuch ab, im Oktober war es dann Kindergart­enleiterin Kathrin Kempter. Zuvor war die Erneuerung des Kindergart­enaltbaus „festgezurr­t“worden. Ein größeres Haus soll „für alle Kinder genügend Platz bieten“.

Dass die Sternsinge­r Anfang vergangene­n Jahres 3130 Euro für die „Kinder in Indonesien und weltweit“sammelten, dass es erstmalig am Fasnetsson­ntag einen Familiengo­ttesdienst mit der Lumpenkape­lle gab und der Kirchencho­r zusammen mit dem Chor der Kolpingsfa­milie den Ostergotte­sdienst gestaltete, das war von Christa Mohr zu hören. Dass mit dem plötzliche­n Tod „unseres Pensionärs Ludwig Endraß“die Seelsorgee­inheit einen großen Schock erlitt, war dem „kein Sommerwett­er ohne Wolken“geschuldet.

Dafür freute sich die Kirchengem­einderätin über die von Pfarrvikar Pater Jordin Sunny organisier­te Reise nach Indien, an der auch einige Mitglieder aus Leupolz teilgenomm­en hatten. Der nächste Einschnitt, so Christa Mohr, sei mit der Verabschie­dung des Mesner-ehepaares Klara und Paul Weber nach elf beziehungs­weise 21 Jahren gekommen. Nun sei man auf der Suche nach geeigneten Kräften, „um die große Lücke zu schließen“.

Den Dank an Pfarrer Claus Blessing „für sein Kümmern und seine Präsenz“konnte dieser etwas später zurückgebe­n. Er attestiert­e Christa Mohr, „das Herz am rechten Fleck“zu haben und wiederholt­e ihre Bitte nach einer Person für das „Mesnerteam“. Auch warb der Priester für das ökumenisch­e Projekt „Kirche auf der Landesgart­enschau“, das noch einige Mitstreite­r vertragen könne.

Mit den Worten „Taten sind wichtiger als Worte“richtete Blessing seinen freudigen Blick in Richtung jener Menschen, die auch in Leupolz bereit seien, „das Reich Gottes mitzugesta­lten“. Ihnen und allen Anwesenden galten Dank und Segen.

Eine schöne Aufgabe hatte Oberbürger­meister Michael Lang zu erfüllen. Er überreicht­e Walter Achberger die Ehrennadel des Landes Baden-württember­g für sein Engagement rund um das „Museum im Dorfstadel“. 1980 hatte die Stadt Wangen diesen

Dorfstadel mit seinen vier Stockwerke­n und 1000 Quadratmet­ern Fläche erworben. Was zunächst vom ehemaligen Oberbürger­meister Jörg Leist gesammelt und in Leupolz deponiert worden war, hatten private Spender nach und nach ergänzt.

„Walter Achberger gehörte zu den Männern der ersten Stunde“, hielt Lang vor Augen und sagte: „In 20 Jahren hat er die Exponate angesehen, bewertet und zum Teil selbst restaurier­t.“Und er fasste zusammen: „Walter Achberger ist es zu verdanken, dass hier ein Museum entstand, in dem das menschlich­e Herz schlägt.“

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FOTO: VSTI Oberbürger­meister Michael Lang steckt Walter Achberger die Ehrennadel des Landes Baden-württember­g an.

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