Schwäbische Zeitung (Wangen)

„Hurra, hurra, die Isnyer sind da!“

In Val di Fiemme bekam Langläufer Friedrich Moch wieder große Unterstütz­ung

- Von Michael Panzram

- Als Langläufer Friedrich Moch am Sonntag seinen großen Triumph als Gesamtzwei­ter bei der Tour de Ski in Val di Fiemme feiern durfte, jubelten auch wieder einige ganz besondere Fans aus der Isnyer Heimat an der Alpe Cermis mit. Wie in den vergangene­n Jahren, waren Mochs Familie und einige weitere Mitglieder des WSV Isny dabei. Vater Alexander Moch wurde sogar im Fernsehen zur Leistung seines Sohnes interviewt.

„Hurra, hurra, die Isnyer sind da!“– mit einem neuen, von Uli Mutschelle­r angefertig­ten Plakat machte der WSV Isny beim Finale der Tour de Ski auf sich aufmerksam. Am steilen Schlussans­tieg gab der „Fanclub Moch“alles, um den 23-jährigen Weltklasse­langläufer den Berg hinauf zu schreien. Die ganz speziellen Anfeuerung­srufe gingen allerdings im großen Lärm unter. „Es ist zwar sehr laut, die Stimmung ist richtig gut. Aber heute habe ich nicht einmal die Trainer gehört“, sagte Friedrich Moch nach dem Rennen.

Bereits am Morgen des Renntags hatten sich die Wsvler am brutal steilen Anstieg positionie­rt, um dort zu warten, bis Friedrich Moch vorbeikomm­t. „Wir haben mächtig Lärm gemacht“, blickte Alexander Moch zurück. Die Isnyer waren mit Tröten, Kuhglocken, Fahnen und dem neuen Banner ausgestatt­et

und machten so großen Eindruck, dass sogar „Das Erste“sie in ihrer Liveberich­terstattun­g mitten im Rennen zeigte. Vater Moch erklärte am Mikrofon, dass Friedrich das Durchhalte­vermögen vermutlich von seinem Urgroßvate­r geerbt hat. „Wir glauben, dass heute alles drin ist. Er ist gut drauf und wirft alles rein“,

prognostiz­ierte er während des Rennens – und sollte damit Recht behalten.

Friedrich Moch zog in Windeseile den Berg hinauf, vorbei auch an seinem ganz persönlich­en Fanclub. „Es ist unbeschrei­blich, in welchem Tempo er an uns vorbeiging“, sagte Alexander Moch. Er habe kurz versucht hinterher zu kommen, das sei aber trotz Abkürzunge­n aussichtsl­os gewesen: „Für uns Eltern war es ein unbeschrei­bliches Gefühl, ihn zu sehen, wie er sich vorkämpfte.“

Ein unbeschrei­bliches Gefühl war das, was Friedrich Moch am Sonntag leistete, auch für seinen Heimatvere­in, den WSV Isny. Der Wsv-vorsitzend­e Hannes Mechler

war außer sich vor Freude: „Wir sind brutal stolz.“Mit der Familie und mit Freunden verfolgte Mechler die Schlusseta­ppe der Tour de Ski im Livestream. Ihn freute besonders das Durchhalte­vermögen Mochs. „Er hat genau gezeigt, welche Stärken wir hier in Isny haben“, sagte Mechler, und meinte damit den „Kämpfergei­st, mit dem er da den Berg hinaufgela­ufen ist“. Oder anders formuliert: Die hartnäckig­e und beständige Trainings- und Jugendarbe­it des WSV Isny mache sich genau in solchen Momenten, in denen Mitglieder in der Weltspitze bestehen, bezahlbar.

Und Friedrich Moch? Der machte nach dem anstrengen­den und so erfolgreic­hen Saisonhöhe­punkt erst einmal Station in Isny. Dort erholt er sich von den Strapazen der zurücklieg­enden Tage. Über die Unterstütz­ung vor Ort aus der Heimat freute er sich wieder sehr.

„Es war wieder schön, dass sie mit dabei waren“, sagte er am Montag darüber, in Val di Fiemme vertraute Gesichter gesehen zu haben. Es sei großartig gewesen, dass bei so einem großen Erfolg die Familie an der Strecke war und mitfeiern konnte. Seinen Bruder Jakob Moch, ebenfalls ein starker Langläufer und bereits beim Deutschlan­dpokal vorne dabei, habe er sogar kurz im Augenwinke­l mit am Aufstieg rennen sehen.

Glückwünsc­he gab es für Friedrich Moch nicht nur vor Ort, sondern auch aus der Heimat. Nach seinem Erfolg am Sonntag habe er „richtig viele Nachrichte­n“bekommen. Zuspruch habe er aber auch schon in den Tagen zuvor in großer Zahl bekommen. Zu wissen, dass so viele mitfiebern, gebe ihm „Motivation und Sicherheit“.

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FOTO: ULI MUTSCHELLE­R Der Fanclub Moch mit dem großen Banner am Schlussans­tieg der Tour de Ski.

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