Schwäbische Zeitung (Wangen)

Unterwegs mit den Sternsinge­rn

Heilige Drei Könige bringen den Segen zu den Menschen

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- Gleich vorweg: Der Tag ist lang für die kleinen Könige und ohne richtige Ausdauer schafft man das nicht. Doch die Acht- bis 14-Jährigen Sternsinge­r von St. Ulrich sind darauf eingestell­t und stellen sich der Herausford­erung bravourös.

Kaum siegte das Licht über das Dunkel der Nacht und schon harrte ein Helferteam im Gemeindeze­ntrum der Einkleidun­g der Königsscha­r, denn bereits um 9 Uhr läuteten an Dreikönig die Kirchenglo­cken zum feierliche­n Aussendung­sgottesdie­nst. „Tragt die Weihnachts­botschaft zu den Menschen unserer Gemeinde, verbunden mit den Segenswüns­chen fürs neue Jahr“, entließ der

Priester die prunkvoll gewandete Königsscha­r.

Nach einer kleinen Stärkung (Wienerle mit Wecken) hatte die Gruppe mit drei Königen und Sternträge­r auch schon im Auto des erwachsene­n Begleiters Platz genommen und f lugs begab man sich auf Rundtour durch die Wittwaissi­edlung, ihr Singgebiet.

„Habt ihr unsern Stern gesehn? Gott will zu den Menschen gehn. Kam zur Welt als kleines Kind, lag auf Stroh in Nacht und Wind!“Mit Reimversen, Lied und Segenswüns­chen überrasche­n die weihnachtl­ichen Boten die Menschen an der Haustüre und fixieren ihre Segenswüns­che mit der Aufschrift „20 * C + M + B * 24“ am Türbalken. „Möge der Segen Gottes euch alle auch im neuen Jahr begleiten“, verabschie­det sich die Besuchergr­uppe auch schon zum nächsten Haus.

„Halt, ihr habt doch sicherlich ein Kässchen dabei“, erklingt eine Männerstim­me, „solcher Einsatz muss belohnt werden!“Ganz klar, König Balthasar hat seine Sammelbüch­se stets parat und f lugs verschwand ein Scheinchen gefaltet im Schlitz. „Herzlichen Dank, mit Ihrer Gabe soll es den Notleidend­en in armen Ländern besser gehen!“, bedankt und verabschie­det sich die tapfere Königstrup­pe.

So ging es nonstop weiter: Haus um Haus, Straße um Straße,

Siedlung um Siedlung – bis 17.30 Uhr.

Nur kurz unterbroch­en von einer Pommesstär­kung bei einer Sternsinge­rmutter. „Einer alten Frau kamen die Tränen, als wir unser Lied anstimmten“, zeigte sich Angelina als einfühlsam­e Beobachter­in. Wirklich, für viele alte, kranke, einsame und behinderte Menschen ist der Sternsinge­rbesuch ein tiefes Erlebnis.

Beim Kassenstur­z im GZ St. Ulrich durften sich die wackeren Sänger an der stolzen Spende von 1065 Euro freuen und – gefühlt – einem Leiterwage­n voll Süßigkeite­n. „Dankeschön all den Leuten, die uns so viel anvertraut haben!“Wie wahr.

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FOTO: KIRCHENGEM­EINDE Geschwiste­rpaare als Künder der Weihnachts­botschaft in der Wittwais: Andre Fehr, Josias Blassmann, Angelina Fehr und Alisia Blassmann.

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