150 neue Wohneinheiten in Schomburg?
Welche Bilanz Ortsvorsteher Roland Gaus zieht und welche Perpektiven er aufzeigt
- Mit seinem Überblick über Aktivitäten im vergangenen Jahr trat Ortsvorsteher Roland Gaus beim Neujahrsempfang der Ortschaft den Beweis an, „dass es sich in Schomburg gut leben lässt“. Peter Müller als gewählter Vorsitzender des Kirchengemeinderates St. Stephanus in Haslach tat dies für seinen Bereich. Die Musikkapelle Haslach gab dazu den guten Ton an. Nicht auf die große Politik wollte Ortsvorsteher Roland Gaus an diesem Freitagabend eingehen. Zu lang war die Liste dessen, was sich im Jahr 2023 in der Ortschaft Schomburg mit ihren beiden Teilorten Haslach und Primisweiler getan hat. So ließen sich die Anwesenden darüber informieren, „was zusammen erreicht wurde, welche schönen Momente erlebt werden konnten und was für die nahe Zukunft geplant ist“.
Bevor Roland Gaus die einzelnen Positionen aufrief, war ihm der Hinweis wichtig, „dass alles keine Selbstverständlichkeit darstellt“. In Anbetracht schwieriger Zeiten wollte er vielmehr vor Augen führen: „Wir haben das enorme Glück, in einem demokratischen Land und einer wunderschönen Region zu leben.“Dieses hohe Gut, so forderte der Ortsvorsteher auf, „gilt es durch entsprechendes Engagement zu erhalten und immer wieder bewusst zu machen“.
Freudig verwies Gaus auf das „Jahr eins nach Corona“und stellte fest, dass kommunalpolitisch wieder Normalität eingekehrt sei. Die Verwaltung im Rathaus habe sich wieder ihren eigentlichen Aufgaben widmen können. Darüber hinaus kam der Ortschaftsrat zu sieben Sitzungen zusammen und behandelte 48 Tagesordnungspunkte.
Nicht unerwähnt ließ Roland Gaus die Sanierung der Brücke über die B32 in Herfatz, die der eigenen Ortschaft fast ein Jahr lang einen Umleitungsverkehr von Geiselharz über Schomburg und Primisweiler beschert hat. Die Sperrung der Straße zwischen
Kernaten und Mittenweiler für den Durchgangsverkehr, Tempo 30 im Ortsbereich von Primisweiler oder die Fußgängerampel beim „Blitzer“hätten jedoch eine positive Wirkung auf die Situation gehabt.
Dann wandte sich der Ortsvorsteher der Bautätigkeit in den Dörfern zu. Trotz der erschwerten Rahmenbedingungen speziell im Bereich des Wohnungsbaus konnte die landwirtschaftliche Hofstelle „Winkelmüller“entkernt und der Innenausbau vorbereitet werden. Die Grundstücke am „Randgürtel“sind alle vergeben. Die ersten Einheiten sind erstellt und teilweise bezogen.
Während die Vorarbeiten bei den Umbaumaßnahmen im „Eichele-areal“angelaufen sind, schreitet auch die Maßnahme auf dem Gelände des alten Kindergartens in Primisweiler voran. Die Rohbauarbeiten des ersten Bauabschnitts mit seinen 14 Wohneinheiten sind abgeschlossen, die ersten Innenausbauten sind im Gange. Dagegen stagnieren die Planungen für das neue, rund 50 Wohneinheiten umfassende Wohngebiet „Am Hogenberg“in Haslach. Durch ein Gerichtsurteil müssen alle Verfahrensschritte wiederholt werden.
„Die Sache ist derzeit sehr verzwickt und undurchsichtig“, sagte Gaus. Er informierte aber darüber, dass die Planungen im Hintergrund weiterlaufen, „um bei entsprechender Rechtssicherheit sofort das Verfahren fortführen zu können“. Roland Gaus richtete noch einen Blick in Richtung „Freif läche neben dem Gasthaus Neue Welt“, auf die ein Investor bald Reihenhäuser stellen möchte. „Insgesamt könnten in den nächsten Jahren dann 140 bis 150 neue Wohneinheiten entstehen“, rechnete der Ortsvorsteher vor. Weitere Themen betrafen die Planungen
für die Sanierung des Sportplatzes mit der Schaffung einer Tartanbahn in Primisweiler, die Fertigstellung eines neuen Badestegs am Blausee und den Kauf eines neuen Lastkraftwagens für den Winterdienst.
Zudem will man in Sachen Öffentlicher Personennahverkehr „am Thema dranbleiben und sich nicht entmutigen lassen“, die Deutsche Telekom ist im Großraum Haslach auf Standortsuche für einen Mobilfunkmasten und es gibt „weiterhin viel Bewegung im Kindergartenbereich“.
Die Kooperation der beiden Kindergärten in Primisweiler und Haslach „hat sich als Glücksvariante erwiesen“, sagte der Ortsvorsteher. Zudem war das Schomburger Ferienprogramm mit 38 Angeboten von Vereinen, Privatpersonen und Unternehmen für Kinder zwischen vier und 14 Jahren ein Riesenerfolg.
Der zehnte Geburtstag des von Wolfgang Ahr und seiner Frau Gisela mit Herzblut geführten Heimatmuseums in der Alten Schule Haslach fand ebenso Erwähnung wie die Feier im Rahmen der vor 50 Jahren erfolgten Gemeindereform, ohne die laut Roland Gaus „so manches nicht möglich gewesen wäre“.