Weihnachtslieder für Kolumbien
Realschüler ersingen 1210 € auf Weihnachtsmarkt
- Die Not ist allgegenwärtig im Armenviertel von Bogota. In Elendsquartieren haust die "Nullschicht" auf 2600 Metern in erbärmlichen Hütten, ein tagtäglicher Kampf ums Überleben. Vom Staat ignoriert und gleichsam "nicht existent" ist dieser diskriminierte Teil der Bevölkerung völlig auf sich allein gestellt: Kaum Einkommen, keine ausreichende Nahrung, weder Arzt noch Medizin, klägliche Schulbildung. Schlimmer geht es fast nicht...
Diese fatale Situation der Armen in der kolumbianischen Hauptstadt stellte Toni Müller (Kinderhilfe La Flora) bei der Pro- jekteröffnung den Schülern der fünften Realschulklassen bildhaft vor Augen. Mit dabei Rektor Heiko Kloos und Durchführender B. Sontheim mit dem gemeinsamen Ziel einer schulischen Weihnachtsaktion für die notleidenden Alterskameraden in Südamerika.
„Da will ich mit dabei sein und etwas tun“, fasste der eine und andere spontan seinen Vorsatz. „Weihnachten ist doch die Zeit des Teilens, jetzt wird's ernst“, und die Anmeldung flatterte prompt aufs Lehrerpult als Sänger für den Wangener Weihnachtsmarkt. Etliche Gleichgesinnte zogen mit und so konnte mit insgesamt acht Willigen drei Singgruppen besetzt werden.
Viele Martkbesucher zeigten Bewunderung vom couragierten
sängerischen Auftritt der Jungen und Mädchen und zückten spontan ihren Geldbeutel. „Solcher Idealismus ist mir schon ein Fünfer wert, zumal für eine gute Sache!“, sprach's und der Endvierziger war schon wieder verschluckt im Trubel des Marktgeschehens. Leuchtende Augen beim Kassensturz: 1210 Euro für Hilfsbedürftige in Bogota!
Rund 40 Familien werden in der Riesenmetropole über Sozialarbeiterin Sandra unterstützt. Wie? Mit Lebensmittelgutscheinen, Bezahlung von Arztbesuchen und Medikamenten, ein paar neue Schuhe, Erwerb von Schulmaterialien, manchmal auch für eine Mopedreparatur
oder ein neues Wellblechdach der Hütte.
„Mit eurer Spende wollen wir jetzt einer Familie mit fünf Kindern helfen, deren Mutter an Weihnachten verstorben ist.“Rosi Müller: „Wenn wir sie jetzt nicht retten, landen sie in alle im Heim. Und 'was Schlimmeres kann man sich für Kinder in Kolumbien nicht vorstellen.“
Ein riesiges Vergeltsgott all den vielen ehrenwerten Spendern auf jenem letzten Weihnachtsmarkt! Ob „Wangemer“oder Besucher aus umliegenden Gemeinden: Sie alle zeigten großes Herz für die Armen. Danke und nochmals herzliches Dankeschön!