Wie Grüne und GOL ihre Ratskandidaten nominieren
Fast alle Listenplätze sind besetzt – Neues Wahlverfahren lässt Kampfabstimmungen zu
(swe) - Bei den Wangener Grünen ist die Nominierung für die Gemeinderatswahl am 9. Juni abgeschlossen. Erstmals gibt es eine gemeinsame Liste aus Grün Offener Liste (GOL) und dem Ortsverband der Grünen/bündnis 90. Knapp 40 Frauen und Menschen interessierten sich am Samstag im Musikerheim Niederwangen für die Nominierungsveranstaltung, die am Ende mit Mitgliederversammlungen der GOL und des grünen Ortsverbandes zügig und unkompliziert abgesegnet wurde. Damit steht nun die erste Liste für die Gemeinderatswahl der im Stadtrat vertretenen Fraktionen und Gruppierungen.
Schon seit über einem Jahr, sagte Johannes Waltenberger, Vorsitzender des Ortsverbandes von Bündnis 90/Die Grünen, habe man an einer gemeinsamen Liste gearbeitet. Im Vorfeld wurden mit der GOL und später auch mit den Kandidaten Gespräche geführt. Mit Letzteren auch darüber, wer an welcher Position der Liste kandidieren möchte. So konnte man sich am Samstag auf das Wesentliche, die Formalien und die Wahl der Kandidaten, konzentrieren. Waltenberger, Versammlungsleiter Klaus Häring und Bernd Striegl aus dem Gol-vorstand führten in die Regularien ein. Aus den 19 Gol-mitgliedern und 19 Bündnis 90/ Die Grünen-mitglieder bildete sich (aufgrund von Doppelmitgliedschaften) das 29-köpfige Gremium, das über die Liste schließlich abstimmte.
Jeder der Kandidaten konnte sich in einer zweiminütigen Vorstellungsrunde präsentieren, seine Gründe und Schwerpunkte für die Kandidatur erläutern und gegebenenfalls auf Fragen reagieren. Von jenen wenigen, die nicht vor Ort sein konnten, lagen Erklärungen vor. Das Wahlverfahren bedeutete nicht, dass nicht auch Kampfkandidaturen auf bestimmte Listenplätze möglich waren. Gewählt war, wer mehr als die Hälfte aller abgegebenen Stimmen erhielt.
Besonderheit für die Ortschaft Neuravensburg: Dort wurde mit Kay Friedrich auf Platz vier ein Kandidat mehr aufgestellt als die Ortschaft überhaupt über Ratssitze verfügt. Friedrich, bisher Golgemeinderatsvertreter aus Primisweiler, ist nach Neuravensburg verzogen und kandidiert nun auf der Liste der größten Wangener Ortschaft. Und: Sowohl in der Kernstadt als auch in Karsee gibt es Ersatzkandidaten, die aber nur zum Einsatz kommen, sollte vor der Listenabgabe noch jemand, beispielsweise wegen Umzugs, ausfallen.
Der Nominierungsversammlung schließen sich nun für die Kandidaten verschiedene Termine an. Auch ein Wahlprogramm muss noch geschrieben werden. Im März wird es zudem noch einen Stammtisch-termin zu Balkon-pv-anlagen, im April zur Elektromobilität geben. Genaue Termine werden noch bekannt gegeben. Abschließend war es Johannes Waltenberger, der allen, die nicht kandidieren oder auch den Sprung ins Stadtparlament nicht schaffen werden, mit auf den Weg gab: „Man muss nicht unbedingt Gemeinderat sein, um Politik machen zu können. Es gibt viele Möglichkeiten, sich politisch zu engagieren.“