Aus kleinen Anfängen ist Großes entstanden
Narrenzunft Immenried feiert 22-jähriges Bestehen – Eigene Räume sind ein Wunsch
- Narrenbaumstellen mit rund 300 Dorfplatzbesuchern – und nach vielen Jahren wieder einmal ein Fest in der Halle: Die Narrenzunft Immenried feierte am Freitag ihr 22-jähriges Bestehen. Gleich geblieben sind nach gut zwei Jahrzehnten die räumlichen Bedingungen: Einen Umzug kann und wird es wegen fehlender Räumlichkeiten und Plätzen sowie Parkplätzen im Ort auch weiterhin nicht geben. Stolz ist Zunftmeister Timo Schmid allerdings auf die große Zahl an Fehlen, der Narrenfigur der Immenrieder.
„Wir haben in diesem Jahr 137 Laufbändel ausgegeben, darunter an 48 Kinder“, sagt Schmid stolz. Im Moment gibt es – aufgrund der sehr hohen Nachfrage und der begrenzten Menge an verfügbaren Leihhäsern – einen Aufnahmestopp.
Vor 22 Jahren hat alles klein angefangen, war die Zunft im Jahr darauf mit gerade einmal 20 aktiven Narren bei den ersten Sprüngen dabei. Zu den Gründungsmitgliedern zählte damals Alen Mikulcic, Zunftmeister der ersten Stunde, der sein Amt vor zwei Jahren abgegeben hat. Geblieben sind ihm nach eigener Aussage „viele, viele Freundschaften“und eine „wunderschöne Narrenzunft“, der er auch weiter erhalten bleibt: „Es war viel Arbeit und Stress. Aber es ist schön zu sehen, was aus kleinen Anfängen entstanden ist.“
Eigentlich wollte sich die schon aus Schulzeiten verwachsene Clique Anfang des neuen Jahrtausends einer Narrenzunft der Umgebung anschließen, wurde aber in dieser Zahl nirgendwo geschlossen aufgenommen. Somit blieb nur die Gründung einer eigenen Zunft.
Ein reiner Spaßverein wollte der Freundeskreis nicht werden. Deshalb setzte man sich auf der
Suche nach einer Figur mit der Geschichte der Ortschaft auseinander, stieß auf das Grindlemoos, der Sage, dass dort Männer unschuldige Mädchen – auch Fehlen genannt – in einem Sumpf loch töteten, die später im Kißlegger Obersee wieder auftauchten. Bis eines Tages die Männer im auch heute noch so benannten „Teufelsloch“selbst versanken und ihr Leben ließen.
Timo Schmid, heutiger Zunftmeister, war zu Gründungszeiten der Zunft noch ein kleiner Bub. „Ich bin als Kind mit meiner Mutter
mitgesprungen“, blickt er zurück. Dann war erst einmal Pause, bis ihn seine frühere Freundin und heutige Frau Sara wieder „zurückbrachte“.
Einig war er sich mit seinem Zunftrat, dass das Narrenbaumstellen 2024 wieder größer und mit einem Fest ausfallen soll. Elf befreundete Zünfte und drei Musikkapellen waren deshalb mit dabei. Zu 16 Narrensprüngen ist die Narrenzunft Immenried in diesem Jahr geladen, braucht inzwischen für die Fahrten zwei Busse. Mit 115 Hästrägern war man 2023 beim Sprung in Kißlegg, mit 105 Fehlen in diesem Jahr in Alttrauchburg.
„Sonst machen wir noch wie in jedem Jahr im Ort am Gumpigen Donnerstag die Schülerbefreiung in Kindergarten und Schule sowie einen kleinen Umzug durchs Dorf“, erzählt Schmid. Der bunte Lindwurm endet regelmäßig mit der Kinderfasnet in der Halle.
Schmid und sein Vize Sven Reich sind glücklich über ihr „Superteam“, das auch – wie 65 Mithelfende beim Narrenbaumstellen und Festen in der Halle beweisen – die Arbeit nicht scheut. Einen Wunsch gäbe es aber, wie Reich verdeutlicht, für die Zukunft schon: „Es wäre schön, eigene Vereinsräumlichkeiten, vielleicht in einem ortseigenen Dorfgemeinschaftshaus, zu haben.“