Schwäbische Zeitung (Wangen)

Von sehr stark bis schrecklic­h

Den Ravensburg Towerstars fehlt gerade mal wieder die Konstanz – Tabellenbi­ld wieder enger

- Von Thorsten Kern

- Die Hauptrunde in der Deutschen Eishockey-liga 2 biegt auf die Zielgerade ein. Nur noch zwölf Partien haben die Mannschaft­en zu absolviere­n, ehe die Play-offs respektive die Play-downs beginnen. Als Tabellendr­itter liegen die Ravensburg Towerstars immer noch sehr gut im Rennen, doch die Ergebnisse – und vor allem die Leistungen auf dem Eis – haben Trainer Gergely Majoross zuletzt nicht immer gefallen.

Von den vergangene­n fünf Partien haben die Towerstars nur ein Spiel gewonnen. Zuletzt gab es drei Niederlage­n in Serie gegen Kassel, in Bad Nauheim und gegen Krefeld. Wobei Majoross Wert darauf legt, diese drei Partien unterschie­dlich zu bewerten. Gegen Kassel und Krefeld gab es trotz der Heimnieder­lagen auch Lob für seine Mannschaft. „Es gab Wechsel, die großartig waren und es war insgesamt ein gutes Spiel zweier guter Mannschaft­en“, meinte Majoross am Sonntag nach der 2:3-Niederlage gegen Krefeld. Nach dem 6:7 in Bad Nauheim am Freitag hatte der Ungar allerdings ernüchtern­d feststelle­n müssen: „Wir machen schrecklic­he Fehler!“

Von den sechs Treffern am Freitag in Bad Nauheim ging dabei keiner auf das Konto der vermeintli­chen Topreihe um Sam Herr, Charlie Sarault und Robbie Czarnik. Am Sonntag gegen Krefeld gab es daher kleinere Veränderun­gen. „Wir brauchen mehr als zwei Reihen, die funktionie­ren“, sagte Majoross. „Wir brauchten einen Wechsel in den Topreihen.“Sam Herr ging in die zweite Reihe, Maximilian Hadraschek in die erste Reihe. Herr traf einmal gegen Krefeld, die erste Reihe blieb punktlos. „Wir müssen überlegen, ob es sich lohnt, so weiterzusp­ielen“, meinte Majoross und wirkte dabei so, als würde er selbst nicht daran glauben.

Nur um einen Stürmer muss sich der Ungar gerade keine Sorgen machen: Nick Latta. Der 30Jährige hat in den vergangene­n sieben Partien achtmal getroffen – mittlerwei­le steht Latta nach 40 Spielen bei 22 Saisontore­n und 13 Vorlagen. In der vergangene­n Saison hatte der Stürmer in 46 Hauptrunde­nspielen 13-mal getroffen. In der internen Scorerwert­ung liegt Latta nur hinter dem Topvorlage­ngeber Charlie Sarault (zwölf Tore, 31 Assists).

Bitter für Nick Latta: Er hätte gegen Krefeld der Ravensburg­er Held sein können, doch sein später Treffer wurde nach einem Videobewei­s

nicht gegeben, weil zuvor Krefelds Goalie Felix Bick laut Ansicht der Schiedsric­hter behindert wurde. „Zum Glück bin ich kein Schiedsric­hter-supervisor“, meinte Majoross, den auch eine erst verspätet ausgesproc­hene Strafe gegen Christian Ehrhoff nach einem Stockfoul an Sam Herr aufregte. „Das sind auch Menschen, da können Fehler passieren.“Er wolle und werde sich lieber um sein Team kümmern. „Ich muss schauen, dass wir als Mannschaft gut zusammensp­ielen. Denn wenn wir das schaffen, sind wir ein sehr gutes Eishockeyt­eam.“

Das haben die Towerstars in dieser Saison schon mehrfach unter Beweis gestellt. Allerdings gab es immer wieder Phasen, in denen es der Meister an Konstanz mangeln ließ. Das Resultat dieser Achterbahn­fahrt: Die Towerstars haben als Tabellendr­itter bereits fünf Punkte Rückstand auf den Tabellenzw­eiten Eisbären Regensburg, der mittlerwei­le bei neun Siegen in Folge steht. Zudem kommen von hinten der ESV Kaufbeuren (zwei Punkte Rückstand), die Eispiraten Crimmitsch­au (drei) und der EV Landshut (vier) näher. Platz sieben, von dem es in die Pre-play-offs und nicht

direkt ins Viertelfin­ale ginge, ist sieben Punkte entfernt – die Zone für die Abstiegsru­nde ist elf Punkte entfernt.

Nächster Gegner in der Chgarena sind am Freitag (20 Uhr) die Eispiraten Crimmitsch­au. „Wir brauchen die richtige Einstellun­g“, sagte Majoross. „Die Spieler dürfen nicht frustriert sein und sich mit Dingen beschäftig­en, die sie nicht beeinf lussen können.“Denn Frustratio­n auf dem Eis führe zu Fehlern, Fehler führen zu Gegentoren. Und davon haben die Towerstars zuletzt im Vergleich zu eigenen Treffern zu viele kassiert.

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FOTO: FELIX KÄSTLE Nicht mit den Entscheidu­ngen der Schiedsric­hter hadern, sondern sich auf das eigene Spiel konzentrie­ren: Das fordert Towerstars-trainer Gergely Majoross von seinen Profis wie dem Toptorschü­tzen Nick Latta.

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