Von Feuerwehrhaus bis Hochwasserschutz
Amtzell will 2024 knapp sechs Millionen Euro investieren – Das sind geplante Projekte
- Gute Zahlen für 2023 und umfangreiche Investitionen über 5,9 Millionen Euro im laufenden Jahr präsentierte Kämmerin Monika Gauß in der jüngsten Sitzung des Amtzeller Gemeinderats – und der billigte die vorgelegten Investitionspläne einstimmig.
Wie hat Amtzell das Jahr 2023 abgeschlossen?
Auch das Jahr 2023 hat Amtzell wieder ohne Kreditaufnahme abgeschlossen. Allerdings schränkte Monika Gauß ein: „Das gute Ergebnis 2023 liegt auch an den Erlösen durch Grundstücksverkäufe – und vor allem am noch nicht begonnen Neubau des Feuerwehrgerätehauses.“Sie kündigte aber an, dass in diesem Jahr „sicherlich eine Kreditaufnahme erforderlich wird, denn Großprojekte wie das Feuerwehrgerätehaus oder die Aufstockung der Kinderkrippe sind nicht aus dem laufenden Haushalt zu finanzieren.“Auch müsse die Gemeinde beim Erwerb und der Erschließung neuer Baugebiete erst in Vorleistung gehen, bevor in späteren Jahren die Verkaufserlöse wieder Geld in die Gemeindekasse bringen. Bürgermeisterin Manuela Oswald ergänzte: „Die Gemeinde Amtzell hat nun seit dem Neubau der Sporthalle im Jahr 2017 alle Investitionsmaßnahmen ohne Kredite gestemmt.“
Was sind nun die Schwerpunkte des Investitionsprogramms 2024?
Der größte Posten des Jahres und auch der folgenden Jahre wird der Neubau des Feuerwehrgerätehauses sein. Nach aktueller Kostenberechnung ist mit einem Investitionsvolumen von vier Millionen Euro zu rechnen. Den Löwenanteil davon muss die Gemeinde tragen, Zuschüsse sind in Höhe von zirka 770.000 Euro zu erwarten. Bereits für 2024 wurden daher für die Planung 1,5 Millionen Euro eingestellt. Weitere 1,9 Millionen Euro sind für 2025 geplant und der Rest in 2026.
Was plant Amtzell in Sachen Grundstückserwerb?
Ein weiterer Schwerpunkt und eine Investition in die Zukunft sei der Erwerb von weiteren Grundstücken: Der Erwerb und Erschließung der Gebiete Kapellenberg und Weiler/geiselharz sei
weitgehend abgeschlossen – hier stehen noch Grundstücksverkäufe an. Nun stellt Amtzell ab dem Jahr 2024 insgesamt fast eine halbe Million Euro bereit, um im Baugebiet Haberacker Grundstücke zu kaufen. Für das Baugebiet Amanns Wiese sind es sogar rund 600.000 Euro. Dazu kommen noch die Erschließungskosten, die für Haberacker bereits zu beziffern sind und für die in den Jahren 2024 und 2025 weitere 800.000 Euro investiert werden müssen. Diese werden allerdings teilweise refinanziert durch die Beitragszahlungen der Bauplatzerwerber.
Was geschieht in Sachen Kinderkrippe?
Die Kinderkrippe Sonnenblumenhaus hat ein Flachdach. Sie wurde statisch so konstruiert, dass jetzt ein zweites Stockwerk auf das Flachdach gesetzt werden kann. Damit lässt sich der Bedarf der Kita St. Gebhard wie auch der Kinderkrippe abdecken. Allerdings kommen auf die Gemeinde
Gesamtkosten von 2,5 Millionen Euro zu, von denen bereits im Jahr 2024 rund 150.000 Euro für Planungen abgerufen werden müssen. Der große Schwerpunkt mit etwa zwei Millionen Euro fällt dann im Jahr 2025 an und ein Rest von rund 350.000 Euro im Jahr 2026.
Was geschieht am Regenüberlaufbecken Schnabelau?
Für das Regenüberlaufbecken Schnabelau, für das die Gemeinde Amtzell ebenso verantwortlich ist wie für die Abwasserbeseitigung, wurden Sanierungskosten in Höhe vom 350.000 Euro eingestellt. Ortsbaumeister Günter Halder: „Das Überlaufbecken ist nun über 30 Jahre alt und muss generalsaniert werden, da der Beton angegriffen und der Stahlbeton zunehmend ungeschützt der Witterung ausgesetzt ist.“
Was ist der Gemeinde sonst noch wichtig?
Um der zunehmenden Bedrohung durch Hochwasser insbesondere
am Eggenbach und am Bösebach vorzubeugen, plant die Gemeinde für Schutzmaßnahmen insgesamt 165.000 Euro ein – davon bereits 110.000 Euro im Jahr 2024.
Angedacht ist insbesondere an der Kreuzung Haslacherstraße/ Tulpenstraße den Wall zu erhöhen und auch zu erweitern. Darüber hinaus sollen im nördlichen Bereich des Eggenbaches Pufferbecken geschaffen werden, die den Zufluss bei Starkregen bremsen und so Überschwemmungen vermeiden.
Insgesamt 76.000 Euro sieht die Gemeinde für Pv-anlagen auf gemeindeeigenen Dächern vor und leistet so einen weiteren Beitrag zur Energiewende.
Auch der Breitbandausbau erfordert in den nächsten Jahren hohe Investitionen – sowohl im Außenbereich, wo Land und Bund insgesamt 90 Prozent der Kosten übernehmen, als auch im Innenbereich, wo die Gemeinde allein im Jahr 2024 Kosten von etwa 130.000 selbst tragen muss.