Schwäbische Zeitung (Wangen)

Von Feuerwehrh­aus bis Hochwasser­schutz

Amtzell will 2024 knapp sechs Millionen Euro investiere­n – Das sind geplante Projekte

- Von Wolfgang Kraft

- Gute Zahlen für 2023 und umfangreic­he Investitio­nen über 5,9 Millionen Euro im laufenden Jahr präsentier­te Kämmerin Monika Gauß in der jüngsten Sitzung des Amtzeller Gemeindera­ts – und der billigte die vorgelegte­n Investitio­nspläne einstimmig.

Wie hat Amtzell das Jahr 2023 abgeschlos­sen?

Auch das Jahr 2023 hat Amtzell wieder ohne Kreditaufn­ahme abgeschlos­sen. Allerdings schränkte Monika Gauß ein: „Das gute Ergebnis 2023 liegt auch an den Erlösen durch Grundstück­sverkäufe – und vor allem am noch nicht begonnen Neubau des Feuerwehrg­erätehause­s.“Sie kündigte aber an, dass in diesem Jahr „sicherlich eine Kreditaufn­ahme erforderli­ch wird, denn Großprojek­te wie das Feuerwehrg­erätehaus oder die Aufstockun­g der Kinderkrip­pe sind nicht aus dem laufenden Haushalt zu finanziere­n.“Auch müsse die Gemeinde beim Erwerb und der Erschließu­ng neuer Baugebiete erst in Vorleistun­g gehen, bevor in späteren Jahren die Verkaufser­löse wieder Geld in die Gemeindeka­sse bringen. Bürgermeis­terin Manuela Oswald ergänzte: „Die Gemeinde Amtzell hat nun seit dem Neubau der Sporthalle im Jahr 2017 alle Investitio­nsmaßnahme­n ohne Kredite gestemmt.“

Was sind nun die Schwerpunk­te des Investitio­nsprogramm­s 2024?

Der größte Posten des Jahres und auch der folgenden Jahre wird der Neubau des Feuerwehrg­erätehause­s sein. Nach aktueller Kostenbere­chnung ist mit einem Investitio­nsvolumen von vier Millionen Euro zu rechnen. Den Löwenantei­l davon muss die Gemeinde tragen, Zuschüsse sind in Höhe von zirka 770.000 Euro zu erwarten. Bereits für 2024 wurden daher für die Planung 1,5 Millionen Euro eingestell­t. Weitere 1,9 Millionen Euro sind für 2025 geplant und der Rest in 2026.

Was plant Amtzell in Sachen Grundstück­serwerb?

Ein weiterer Schwerpunk­t und eine Investitio­n in die Zukunft sei der Erwerb von weiteren Grundstück­en: Der Erwerb und Erschließu­ng der Gebiete Kapellenbe­rg und Weiler/geiselharz sei

weitgehend abgeschlos­sen – hier stehen noch Grundstück­sverkäufe an. Nun stellt Amtzell ab dem Jahr 2024 insgesamt fast eine halbe Million Euro bereit, um im Baugebiet Haberacker Grundstück­e zu kaufen. Für das Baugebiet Amanns Wiese sind es sogar rund 600.000 Euro. Dazu kommen noch die Erschließu­ngskosten, die für Haberacker bereits zu beziffern sind und für die in den Jahren 2024 und 2025 weitere 800.000 Euro investiert werden müssen. Diese werden allerdings teilweise refinanzie­rt durch die Beitragsza­hlungen der Bauplatzer­werber.

Was geschieht in Sachen Kinderkrip­pe?

Die Kinderkrip­pe Sonnenblum­enhaus hat ein Flachdach. Sie wurde statisch so konstruier­t, dass jetzt ein zweites Stockwerk auf das Flachdach gesetzt werden kann. Damit lässt sich der Bedarf der Kita St. Gebhard wie auch der Kinderkrip­pe abdecken. Allerdings kommen auf die Gemeinde

Gesamtkost­en von 2,5 Millionen Euro zu, von denen bereits im Jahr 2024 rund 150.000 Euro für Planungen abgerufen werden müssen. Der große Schwerpunk­t mit etwa zwei Millionen Euro fällt dann im Jahr 2025 an und ein Rest von rund 350.000 Euro im Jahr 2026.

Was geschieht am Regenüberl­aufbecken Schnabelau?

Für das Regenüberl­aufbecken Schnabelau, für das die Gemeinde Amtzell ebenso verantwort­lich ist wie für die Abwasserbe­seitigung, wurden Sanierungs­kosten in Höhe vom 350.000 Euro eingestell­t. Ortsbaumei­ster Günter Halder: „Das Überlaufbe­cken ist nun über 30 Jahre alt und muss generalsan­iert werden, da der Beton angegriffe­n und der Stahlbeton zunehmend ungeschütz­t der Witterung ausgesetzt ist.“

Was ist der Gemeinde sonst noch wichtig?

Um der zunehmende­n Bedrohung durch Hochwasser insbesonde­re

am Eggenbach und am Bösebach vorzubeuge­n, plant die Gemeinde für Schutzmaßn­ahmen insgesamt 165.000 Euro ein – davon bereits 110.000 Euro im Jahr 2024.

Angedacht ist insbesonde­re an der Kreuzung Haslachers­traße/ Tulpenstra­ße den Wall zu erhöhen und auch zu erweitern. Darüber hinaus sollen im nördlichen Bereich des Eggenbache­s Pufferbeck­en geschaffen werden, die den Zufluss bei Starkregen bremsen und so Überschwem­mungen vermeiden.

Insgesamt 76.000 Euro sieht die Gemeinde für Pv-anlagen auf gemeindeei­genen Dächern vor und leistet so einen weiteren Beitrag zur Energiewen­de.

Auch der Breitbanda­usbau erfordert in den nächsten Jahren hohe Investitio­nen – sowohl im Außenberei­ch, wo Land und Bund insgesamt 90 Prozent der Kosten übernehmen, als auch im Innenberei­ch, wo die Gemeinde allein im Jahr 2024 Kosten von etwa 130.000 selbst tragen muss.

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FOTO: WOLFGANG KRAFT Das Regenüberl­aufbecken Schnabelau kommt in die Jahre und so drohen Schäden am Stahlbeton.

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