Bagger bereiten neuem Klinikum den Boden
(gey) - Die Rinderbesamungsstation neben dem Memminger Autobahnkreuz ist seit vergangenem Jahr Geschichte. Mittlerweile bereiten Arbeiter der Firma Hebel mit ihren Maschinen das Gelände für den Bau eines neuen Memminger Klinikums samt Bezirkskrankenhaus (BKH) vor. Zu den ersten Baumaßnahmen gehören die Verlegung des Regen- und Abwasserkanals sowie Brunnenbohrungen und danach der Einbau von Wärmetauschern. Schließlich soll die Abwärme des Kanals einmal Teil des Energiekonzeptes der Kliniken werden. Zudem werden für die straßenseitige Erschließung in nächster Zeit Bäume und Hecken im Bereich der Europastraße zurückgeschnitten und zum Teil entfernt. Die neuen Böschungen sollen nach Angaben der Stadt später aber wieder begrünt werden.
„Wir liegen voll im Zeitplan“, sagt Klinikvorstand Maximilian Mai auf Nachfrage der Redaktion. Demnach ist der offizielle Spatenstich für den Neubau im September/oktober vorgesehen. Mit dem Rohbau werde aber erst im Frühjahr 2025 begonnen. Die Fertigstellung des Klinikums samt BKH ist für das Jahr 2029 geplant.
Die aktuellen Kostenberechnungen vom Juni 2023 belaufen sich für Klinikum und BKH auf insgesamt 522 Millionen Euro. Davon entfallen etwa 49 Millionen Euro auf den Bau des Bezirkskrankenhauses und 473 Millionen Euro auf das neue Klinikum. Nach Abzug der staatlichen Förderungen kommen laut der Berechnungen vom Juni 2023 auf die Stadt Memmingen etwa 145 Millionen Euro an Baukosten zu. Allerdings gehen die Planer davon aus, dass sich die Baukosten im Laufe der kommenden Jahre weiter erhöhen werden. Gemäß dieser Schätzung könnten die beiden Kliniken am Ende gut 62 Millionen Euro teurer werden. Dies würde sich entsprechend auf die Fördermittel und den Eigenanteil der Stadt auswirken.
Das neue Klinikum wird knapp 85.000 Quadratmeter Geschossfläche haben und über rund 500 Betten verfügen. Im angrenzenden Bezirkskrankenhaus werden es einmal 66 stationäre Betten und weitere 20 Plätze in der Tagesklinik sein.
Letztlich soll auf dem Gelände neben dem Autobahnkreuz – das Eigentum der Stadt Memmingen ist – ein sogenannter Gesundheitscampus entstehen, der neben den beiden Kliniken weitere Angebote aus dem Gesundheitssektor bietet – zum Beispiel ein Medizinisches Versorgungszentrum und eine Pf legeschule.