Bahnstreik endet vorzeitig
Tarifparteien vereinbaren Friedenspflicht bis Anfang März – Vereinzelt noch Störungen
(dpa) - Fahrgäste der Deutschen Bahn können aufatmen: Die Lokführergewerkschaft GDL wird ihren Streik früher beenden als zunächst geplant. Der Ausstand ende angesichts neuer Verhandlungen im Tarifkonflikt schon am Montagmorgen um 2 Uhr anstatt wie eigentlich geplant um 18 Uhr, teilten die Bahn und die GDL mit. Nach Angaben der Deutschen Bahn wird ab dem Streik-ende wieder der reguläre Fahrplan angeboten. Vor allem Pendlern dürfte das den Start in die neue Woche erleichtern.
Im Südwesten kann es trotzdem auch am Montag noch vereinzelt Beeinträchtigungen im Bahnverkehr geben. Regionale Prognosen könnten aber nicht gemacht werden, sagte eine Bahnsprecherin am Sonntag. Die Züge der DB sollen am Montag größtenteils wieder nach dem regulären Fahrplan unterwegs sein, wie der Konzern mitteilte. Im Güterverkehr endet der Streik am Sonntagabend um 18.00 Uhr.
Obendrein gibt es in den kommenden Wochen mehr Verlässlichkeit für die Bahnkunden: Der Konzern und die Gewerkschaft haben sich auch auf eine Friedenspf licht bis zum 3. März geeinigt. Damit sind in den nächsten fünf Wochen Streiks bei der Bahn kein Thema. „Alle Fahrgäste, die ihre ursprünglich für Mittwoch, 24.01.2024 bis Montag, 29.01.2024 geplante Reise verschieben möchten, können weiterhin ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen“, teilte die Bahn mit. Die Zugbindung sei aufgehoben.
Vom 5. Februar bis zum Ende der Friedenspf licht wollen die Bahn und die GDL unter Ausschluss der Öffentlichkeit über neue Tarifverträge verhandeln. „Für den Fall, dass eine der beiden Seiten den Bedarf anmeldet, werden unmittelbar zwei Moderatoren zur Unterstützung hinzugezogen“, hieß es in der Mitteilung der Bahn. Erklärtes Ziel beider Seiten sei es, bis zum Ende der
Friedenspf licht einen zu erzielen.
Bei der Frage nach höheren Entgelten hat sich die Bahn eigenen Angaben zufolge bereit gezeigt, auch über Festbeträge statt nur über prozentuale Erhöhungen zu verhandeln. Das für die Gewerkschaft der Lokführer wichtige Thema Arbeitszeit steht bei den Verhandlungen ebenfalls auf der Agenda. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) appellierte an die Vernunft der Tarifparteien: „Ich fordere beide Tarifparteien auf, mit der gebotenen Ernsthaftigkeit in die Gespräche zu gehen und verantwortungsvoll an einer Lösung zu arbeiten.“
Tarifabschluss