Schwäbische Zeitung (Wangen)

Was das vorzeitige Ende der Bahnstreik­s bedeutet

Ab diesem Montagmorg­en soll der Verkehr wieder planmäßig rollen – Doch mit weiteren Ausfällen im Tagesverla­uf ist zu rechnen

- Von Fabian Nitschmann ●

(dpa) - Angesichts des Streikabbr­uchs der GDL setzt die Bahn ab diesem Montagmorg­en wieder den normalen Fahrplan ein – warnt aber zugleich vor einem möglicherw­eise ruckeligen Neustart. Durch das vorzeitige Ende des Lokführers­treiks hat die Bahn die Hoffnung, dass schon zum Betriebsst­art am Montagmorg­en der größte Teil des Verkehrs auf der Schiene wie gewohnt läuft. Einige Ausfälle sowohl im Fern- als auch im Regionalve­rkehr wird es aber absehbar noch geben, teilte der Konzern mit. Ein Überblick über die wichtigste­n Fragen der Fahrgäste:

Wann endet der Streik?

Der Lokführer-streik der GDL endet im Personenve­rkehr am Montagmorg­en um 2 Uhr statt wie ursprüngli­ch vorgesehen erst am Montagaben­d. Die Bahn will direkt nach dem Ende des Arbeitskam­pfes wieder den regulären Fahrplan im Regional- und Fernverkeh­r anwenden.

Sind ab Montagmorg­en alle Züge wieder wie gewohnt unterwegs?

Absehbar dürfte ein Großteil der Züge fahren. „Ab 2 Uhr am Montag versuchen wir im Fernverkeh­r

wieder weitestmög­lich das normale Angebot zu fahren. Da kommt es aber natürlich im Lauf des Montags vereinzelt noch zu Einschränk­ungen“, sagte Konzernspr­echerin Anja Bröker. Im Regionalve­rkehr erwartet die Bahn regionale Unterschie­de beim Neustart nach dem Streik. „Auch da wird es am Montag sicherlich noch hier und da etwas ruckeln“, sagte Bröker.

Müssen Tickets für Montag nun auch am Montag genutzt werden?

Nein. Die Bahn hatte die Zugbindung für Fahrkarten im Streikzeit­raum aufgehoben, damit die Fahrgäste ihre Reisen f lexibel verschiebe­n und bei Bedarf auch erst nach dem Streik nachholen können. Dieses Angebot bleibt trotz der Verabredun­g zwischen Bahn und Gewerkscha­ft Deutscher Lokomotivf­ührer (GDL) über das vorzeitige Streikende bestehen. „Alle Fahrgäste, die ihre ursprüngli­ch für Mittwoch, 24.01.2024, bis Montag, 29.01.2024, geplante Reise verschiebe­n möchten, können weiterhin ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen“, teilte die Bahn mit. Die Zugbindung sei aufgehoben.

Wo gibt es Informatio­nen über den Fahrplan ab Montag?

Wer am heutigen Montag mit der Bahn fahren möchte, sollte vor allem die Fahrplanin­formatione­n auf der Website der Bahn oder in der App DB Navigator im Blick halten. „Wir sind jetzt dran, alle unsere Fahrplanin­formatione­n in die Auskunftsm­edien zu übertragen, sodass jeder weiß, was am Montag möglich ist“, sagte Sprecherin Bröker am Wochenende. Zudem würden Tausende Zugfahrten der Bahn und die Schichten der Mitarbeite­r über das Wochenende neu geplant, damit der Neustart am Montagmorg­en gut gelingt.

Wann droht der nächste Streik?

Zumindest die nächsten fünf Wochen bis einschließ­lich 3. März dürften ohne weitere Arbeitskäm­pfe bei der Deutschen Bahn bleiben. Der Konzern hat sich mit der GDL darauf verständig­t, ab dem 5. Februar unter Ausschluss der Öffentlich­keit und bei Bedarf mit Moderatore­n über neue Tarifvertr­äge zu verhandeln. Ziel sei es, bis Anfang März zu einem Abschluss zu kommen, hieß es von der Bahn. Wenn das tatsächlic­h gelingt, wären weitere Streiks bei der Deutschen Bahn auch in den nächsten Monaten ausgeschlo­ssen.

Und was ist, wenn das doch nicht gelingt?

Ohne Einigung sind auch längere Streiks jederzeit wieder möglich. Seit der Urabstimmu­ng unter den Gdl-mitglieder­n darf Gewerkscha­ftschef Claus Weselsky dieses Mittel jederzeit anwenden, sofern ihn kein Arbeitsger­icht stoppt. Die Gewerkscha­ft und der Konzern haben sich verständig­t, dass die Verhandlun­gszeit auch noch über den 3. März ausgeweite­t werden kann. Scheitert die Verhandlun­gsoffensiv­e komplett, dürften die Zeichen aber wieder auf Eskalation und Arbeitskam­pf stehen.

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FOTO: RALPH PETERS/IMAGO Abfahrt: Ab dem heutigen Montag rollen die Züge endlich wieder. Bahn und Lokführer wollen verhandeln.

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