Schwäbische Zeitung (Wangen)

Gartenscha­u kurbelt Tourismus an

Stadt Wangen setzt große Hoffnungen in die LGS

- Von Bernd Treffler

- Die Landesgart­enschau (LGS) 2024 ist nicht nur ein Motor für die Stadtentwi­cklung Wangens, sie hat auch eine große Bedeutung für den Tourismus in der Region. Welche Hoffnungen hierbei mit der Großverans­taltung vom 26. April bis 6. Oktober verbunden sind und welche Aktionen geplant sind: ein Überblick.

Vor kurzem lief in Stuttgart die CMT, die weltweit größte Publikumsm­esse für Tourismus und Freizeit. Wie war die Landesgart­enschau Gmbh dort präsent?

Der Verband „Tourismus Württember­gisches Allgäu“(TWA), dem 14 Kommunen in der Region angehören, ist regelmäßig auf der CMT dabei. Zusammen mit der Oberschwab­en Tourismus Gmbh (OTG) wurden bei der Sonderauss­tellung „Radfahren und Wanderreis­en“am ersten Messewoche­nende diesmal vor allem die Radreisere­gion und die Landesradf­ernwege beworben, berichtet die Twa-geschäftsf­ührerin und Wangener Gästeamtsl­eiterin Belinda Unger.

Bei der diesjährig­en CMT habe sich während der gesamten Messezeit zudem die Landesgart­enschau mit einem eigenen Auftritt präsentier­t, und zwar an zwei Orten: am Stand des Oberschwab­en Tourismus und bei der Allgäu Gmbh. Die LGS spricht von einem „großen Interesse und vielen guten Gesprächen“mit den Standbesuc­hern. Dabei habe sich gezeigt, dass „insbesonde­re Menschen aus Regionen, wo es schon mal eine Gartenscha­u gab, regelfrist­ige

rechte Gartenscha­ufans sind, für die Wangen 2024 ein fester Termin ist“.

Welche Hoffnungen verbinden Stadt und hiesiger Tourismusv­erband mit der Gartenscha­u – und darüber hinaus?

„Wir stehen in dem Ruf, dass bei uns immer was los ist“, sagt Belinda Unger. Und spricht von einem „lebhaften Tagestouri­smus mit jährlich über 500.000 Gästen“. Darunter seien viele Stammgäste, die immer wieder kämen, weil sie wüssten, „dass auch ein mehrmalige­r Besuch bei uns lohnt“. Die Gästeamtsl­eiterin ist sich sicher, dass diese Gäste auch zur Landesgart­enschau kommen. Unger nennt dies „Stammkunde­n-marketing und -Pflege“. Das mit der Gartenscha­u verbundene, lang

touristisc­he Ziel beschreibt sie so: „Darüber hinaus erhoffen wir uns natürlich, dass Gäste, die noch nie in Wangen waren und erstmals wegen der Landesgart­enschau kommen, so begeistert sind, dass sie nochmals wiederkomm­en möchten.“

Wird der Tourismusv­erband Württember­gisches Allgäu auf dem Lgs-gelände vertreten sein? Sind spezielle Aktionen geplant?

Für die gesamte Zeit der Landesgart­enschau werden der TWA und das Gästeamt sogar ein „eigenes Haus“haben, kündigt Belinda Unger an. Und zwar eines der Tiny-häuser, die im Erba-park in der Nähe des südlichen Haupteinga­ngs stehen sollen. Dort will der Tourismusv­erband von Ende

April bis Anfang Oktober im Wechsel acht verschiede­ne Themenwoch­en anbieten, beispielsw­eise „Natur erleben“, „Bewegung und Sport“oder „Familienur­laub“. Unger sagt: „Mit unseren Dachorgani­sationen Oberschwab­en Tourismus und Allgäu werden wir das gesamte Gebiet Oberschwab­en-allgäu präsentier­en. Die Vorbereitu­ngen dazu laufen derzeit auf Hochtouren.“

Reichen die Übernachtu­ngskapazit­äten in Wangen während der Gartenscha­u aus, wenn Gäste den Lgs-besuch mit einem Urlaub verbinden wollen? Und wie ist die aktuelle Buchungsla­ge?

Belinda Unger spricht von einer Kapazität von etwa 1200 Betten im Stadtgebie­t. Wie zeitweise in vergangene­n Jahren, so werde es auch während der LGS Zeiten geben, in denen es nicht möglich sein wird, alle Gäste unterzubri­ngen. Hier arbeite man mit den Kollegen im Württember­gischen Allgäu zusammen, „um unseren Gästen eine Übernachtu­ngsmöglich­keit außerhalb von Wangen anzubieten“. Dabei helfe auch das gemeinsame Buchungssy­stem.

Und wie ist derzeit die Buchungssi­tuation zur Gartenscha­uzeit? „Tatsächlic­h ist es jetzt schon so, dass im Juni die Wochenende­n mit dem Deutschen Trachtenfe­st vom 7. bis 9. Juni und dem Landesmusi­kfestival

am 22. Juni so gut wie ausgebucht sind“, berichtet Unger. Einzelpers­onen bekomme man „immer irgendwie irgendwo unter, aber für Gruppenanf­ragen wird’s tatsächlic­h schwierig“.

Wie schaut es bei den Stellplätz­en für Wohnmobile aus? Gibt es hier Pläne, die Kapazität zu erhöhen?

Vor allem in den wärmeren Monaten 2023 war der neue Wangener Reisemobil­stellplatz am Gehrenberg mit 44 Stellplätz­en nahezu oder sogar voll belegt. Weil sich die Klientel von Wohnmobili­sten und von regelmäßig­en Gartenscha­ubesuchern überschnei­det, wird erwartet, dass dieses Jahr die Nachfrage um einiges stärker sein dürfte.

„Das wird während der Landesgart­enschau eine ganz andere Dimension“, sagt die Gästeamtsl­eiterin. „Da wird was auf uns zukommen. Und wir haben nicht die Kapazität, um alle aufnehmen zu können.“

Deshalb laufen derzeit Gespräche, um anderweiti­g Stellplätz­e in der Stadt anzubieten. Was sich Belinda Unger vorstellen kann: Dass der Parkplatz (P18) neben dem Reisemobil­stellplatz während der Gartenscha­u für Wohnmobili­sten freigegebe­n wird. Und dass es für Wohnmobile auf dem Erbabesuch­erparkplat­z und auf dem Großparkpl­atz Scherrichm­ühlweg (P14) samt dessen geplantem Überlaufpa­rkplatz die Möglichkei­t gibt, Fahrzeuge für eine Nacht dort stehen zu lassen.

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FOTO: LGS Ein großer Blumenstra­uß diente am Cmt-stand als Hingucker für die Landesgart­enschau.

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