Närrisches Treiben mit Ratzemaus und Co.
3500 Zuschauer erleben den Ratzenrieder Narrensprung – Anr-verdienstorden vergeben
- Das Wetter: wie bestellt! Kein Wunder also, dass auch die rund 3500 Zuschauer und die 2500 Hästräger beim zweistündigen Narrensprung am Sonntag in Ratzenried ihren Spaß hatten. Zunftmeister, das Rote Kreuz und die Polizei zogen eine überwiegend positive Bilanz zum 53. Ratzenrieder Narrensprung. Das Polizeipräsidium Ravensburg spricht von einem „unauffälligen Umzug“.
„Ratzemaus – Oho“, der Ratzenrieder Narrenruf hallte das gesamte Wochenende über durch das (Narren-)dorf. Da war am Samstag der gut besuchte
Kinderball, tags darauf dann die „große“Fasnet mit 50 geladenen Narrenzünften und musikalischen Gruppierungen. Die Lumpenkapelle Leupolz führte nicht nur den Umzug an, sondern sorgte auch am Morgen beim Zunftmeisterempfang für die musikalische Umrahmung.
Apropos Zunftmeisterempfang: Hubert Reischmann erhielt aus den Händen von Anr-region-allgäuOberzunftmeister Jürgen Hanser den Verdienstorden, Michael Bischofberger den Hästrägerorden. Franziska Reischmann wurde von Michael Henle, Zunftmeister des Narrenvereins Ratzemaus Ratzenried, für ihre 25-jährige Vereinszugehörigkeit
geehrt. Und schließlich war dort – unter allen Geschenken und Reden – auch zu erfahren, wie die „Ratzemaus“denn in verschiedenen Sprachen heißen würde. Markus Mößle von der Narrenzunft Hofs empfahl, sollte sich „Shu Laoshu“auf einer chinesischen Speisekarte finden, dieses Gericht nicht zu bestellen. Und Bürgermeister Roland Sauter dichtete: „Ob Goischter, Male, Deutz und Claas/ alle gebet richtig Gas. Ob Hexa, Weible, Johnny Deere/ alle sind willkommen hier.“Ratzenried nannte er ein „Vorranggebiet für Fasnet“.
Auf den Straßen ging es mittags rund. Die Zuschauer machten mit, antworteten auf die Narrenrufe, erduldeten Konfetti oder auch mitgenommen zu werden und erfreuten sich an den Pyramiden, Karbatschen und anderen närrischen Darbietungen. Viel Arbeit hatten die 85 kleinen und großen aktiven und 20 passiven Vereinsmitgliedern des Narrenvereins Ratzenried, der gemeinsam mit Freunden und Helfern die gesamte Bewirtung bewältigte. Gefeiert wurde im Zelt am Sportplatz und in der Halle bis in den Abend hinein – feuchtfröhlich, aber friedlich.
„Sehr positiv“, sagte Zunftmeister Michael Henle, falle seine Bilanz aus: „Es gab kleinere Zwischenfälle.“Unter anderem musste der Rettungswagen während des Umzugs zweimal ausrücken – laut Drk-einsatzleiter Florian Heim vom DRK Isny wegen Kreislaufproblemen Betroffener: „Veranstalter, Zünfte und Besucher haben super mitgewirkt.“Ja, es habe auch alkoholbedingte Einsätze gegeben. Heim: „Aber nichts Außergewöhnliches. Für uns war es ein normaler Einsatztag.“
Die Polizei bewertet den Ratzenrieder Umzug samt anschließender Party als „unauffällig“, auch wenn es ein paar jugendrechtliche Verstöße gegeben habe. Insgesamt sei der Tag aber „sehr friedlich“abgelaufen.