Spaziergang mit schweren Folgen
Im dicht besiedelten Raum nahe Bludenz taucht nachts ein Wolf auf
(sz) - Ein Wolf ist durch eine Ortschaft in der Nähe von Bludenz spaziert und dabei gefilmt worden. Der kleine Spaziergang hat große Folgen für das Tier.
Das Beweisvideo wurde in der Nacht auf Mittwoch in der Bludenzer Südtiroler Siedlung aus einem vorbeifahrenden Auto aufgenommen, wie der ORF berichtet.
Der mutmaßliche Wolf läuft durch die Straßen, biegt in eine Hauseinfahrt und läuft vor dem Auto wieder auf die Straße. Wildbiologe des Landes Hubert Schatz bestätigt dem ORF, dass es sich bei dem Tier wahrscheinlich um einen Wolf handelt.
In der Zwischenzeit wurden unter anderem Halter von Wolfshunden und Huskys besucht und kontrolliert. Damit stellt die Bezirkshauptmannschaft Bludenz sicher, dass es sich nicht um ein entlaufenes
Tier handelt.
Nach den Hausbesuchen wird davon ausgegangen, dass es sich wirklich um einen Wolf handelt.
„Das ist sicher nichts Alltägliches, so was kann aber vorkommen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei diesem Tier um einen Wolf handelt, ist relativ groß. Das Verhalten des Tieres zeigt, dass es eher ängstlich ist und nicht orientiert ist. Das lässt vermuten, dass er das Siedlungsgebiet in der Nacht durchwandert hat“, meint Wildwildbiologe
Schatz gegenüber dem ORF.
Schatz geht nicht davon aus, dass das Tier für den Menschen gefährlich sei. Es würde vermutlich davonlaufen. Die Meinung teilt auch Wolfsforscher Kurt Kotrschal. Er meint es kommt öfter vor, dass sich ein Wolf in die Stadt verirrt. Mittlerweile könne das Tier schon über alle Berge sein. Beide Experten sehen Maßnahmen nicht für nötig.
Anders sehen das Landeshauptmann Markus Wallner und Landesrat Christian Gantner in einer Pressemitteilung: „Der Wolf hat im dichten Siedlungsraum nichts verloren. Die Sicherheit der Bevölkerung hat oberste Priorität.“Erste Schritte sind nach dem Managementplan Nahrungsquellen
des Wolfes zu entfernen.
Die Menschen sind aufgefordert Biomüllsäcke oder Ähnliches zu beseitigen. Damit aber nicht genug. „Hier darf es null Toleranz geben“, heißt es weiter von Wallner und Gantner in der Pressemitteilung. „Der Abschussbescheid der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Bludenz wird deshalb noch heute erlassen.“
„Das Verhalten des Tieres zeigt, dass es eher ängstlich ist und nicht orientiert ist. Das lässt vermuten, dass er das Siedlungsgebiet in der Nacht durchwandert hat.“Hubert Schatz