Diese Straßenschäden will die Stadt heuer angehen
Die größten Wangener Projekte bei Sanierung und Tiefbau – Welche Maßnahmen nachgeholt werden
- Auch in diesem Jahr nimmt die Stadt Wangen wieder eine Menge Geld in die Hand, um ihre Straßen und Wege in Schuss zu halten. Einen Überblick, was heuer bei Sanierung und Tiefbau geplant ist, was alles in 2023 erledigt wurde und was noch abgeschlossen werden muss, gab es es in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Verbunden mit dem bekannten Hinweis, dass die finanziellen Mittel für das, was eigentlich zu tun wäre, nicht ausreichen.
Was waren wichtige Maßnahmen in 2023?
40 weitere Radbügel in der Wangener Innenstadt, ein neues Sanitärgebäude am Wohnmobilstellplatz, der sanierte Treppenaufstieg von der Gegenbaurstraße Richtung Bahnhof, ein neu asphaltierter Busbahnhof und der B32-bushaltestellenumbau im Bereich Wittwais, dazu diverse erneuerte Gehwege und Verbindungsstraßen, Hunderte Straßenkontrollen und zig ausgebesserte Risse und Schlaglöcher, außerdem viele bepflanzte oder gepflasterte Straßenecken: Der Rückblick von Manfred Sturm vom Tiefbauamt in der jüngsten Sitzung machte deutlich, dass Stadt, Bauhof und Fremdfirmen auch in 2023 in unterschiedlichen Bereichen wieder ein großes Pensum abgearbeitet haben. Insgesamt lag das Investitionsvolumen für Straßensanierung und Tiefbauprogramm im Stadtgebiet bei knapp 1,9 Millionen Euro.
Was soll dieses Frühjahr nachgeholt werden?
Manche Projekte aus 2023 konnten nicht abgeschlossen oder mussten aufgeschoben werden. Das vielleicht prominenteste Beispiel ist der Parkplatz beim Aumühleweg. Hier reichte es vergangenes Jahr nur für die Tragschicht, deshalb wurde der P2 noch Ende 2023 markiert und vorbereitet, damit er provisorisch genutzt werden kann. Wegen eines Asphalt-engpasses kann der Feinbelag laut Sturm heuer erst Mitte/ende März aufgebracht werden, dazu werde der Parkplatz für knapp zwei Wochen gesperrt.
Abgeschlossen werden müssen zudem die Arbeiten am Busniert
bahnhof, hier geht es unter anderem um die Außenanlagen im Bereich des neuen Wartehäuschens und des seit Kurzem nutzbaren Wc-containers. Die Sanierung von weiteren Gehwegen in der Lindauer Straße sowie neue Straßenbeläge im Leupolzer Weiler Weihers und in der Andreasstraße in Niederwangen stehen ebenfalls noch auf dem Programm.
Welche größeren Projekte sind im laufenden Jahr geplant?
Das größte Projekt ist heuer die marode Pfannerstraße, hier soll der Abschnitt zwischen der B32zufahrt über die Johannes-jungstraße und bis zum Rewe-supermarkt grundlegend saniert werden. Auf dem Plan steht auch die Bushaltestelle in der Straße Am Engelberg (Krankenhaus). Dort erfolgt ein barrierefreier Umbau, auf der Parkplatzseite soll aus der Haltebucht – wie in der Wittwais – ein Halt auf der Fahrbahn werden.
Eine weitere größere Maßnahme betrifft die Felder Straße, sie soll vom Ortsausgang Niederwangen bis hinunter zur L 333 sa
werden und einen durchgängigen Gehweg erhalten. Bislang war das Projekt an Grundstücksfragen gescheitert, Sturm zeigte sich hierzu in der Sitzung jedoch zuversichtlich. Außerdem stehen Straßen in diversen Wohngebieten auf der Liste, darunter der Argenweg in Neuravensburg, der Alpenweg in Haslach oder die Ringstraße in Leupolz.
Wie sieht es bei den Kosten aus?
Beim sogenannten Jahrestiefbauprogramm, in dem es um Beleuchtung, Kanal- und Wasserleitungen sowie um kleinere Straßenschäden geht, sind für 2024 etwa 200.000 Euro vorgesehen. Inklusive der Straßeninstandsetzung bei großflächigen Schäden hat die Stadt heuer insgesamt rund 1,7 Millionen Euro im Haushalt eingeplant. Die Mittel verteilen sich bei den größeren Projekten auf drei Lose: In der Kernstadt geht es um geplante Maßnahmen in Höhe von rund 450.000 Euro, im Bereich Deuchelried, Karsee und Leupolz sind es 300.000 Euro
und in Niederwangen, Schomburg und Neuravensburg sind 400.000 Euro veranschlagt.
Fast schon zur Routine bei der Vorstellung des Jahresprogramms im Straßenunterhalt gehört seitens der Verwaltung der Hinweis, dass die „zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel für den dauerhaften Erhalt des jetzigen Straßenzustandes nicht ausreichend“sind. Hierzu schätzte Manfred Sturm, dass jährlich nur ein Prozent der öffentlichen Flächen im städtischen, etwa 20.000 Quadratmeter messenden Straßennetz saniert werden können, und das für eine Nutzungsdauer zwischen 30 und 80 Jahren. Heißt so viel wie: Die Stadt kommt bei der Sanierung ihrer Straßen mit ihren Mitteln eigentlich nicht hinterher.
Welche Themen gibt es in der Ratsdiskussion?
Bei mehreren Nachfragen ging es darum, wer für die Schäden an Straßen und Banketten aufkommt, die während des Neubaus der Herfatzer Brücke und der B32sperrung von vielen Autofahrern
als örtliche Umgehung oder als Schleichweg genutzt wurden. „Ich gehe davon aus, dass wir das selbst machen und bezahlen müssen“, so Sturm. Zumindest die Bankette sollen so schnell wie möglich saniert werden.
Auch die Brücke selbst wurde zum Thema: Hier gebe es noch Restarbeiten zu erledigen, hieß es von der Verwaltung auf Nachfrage. Ob dazu auch das Geländer gehört, blieb zunächst unklar. Denn der Leupolzer Ortsvorsteher Anton Sieber berichtete von Autofahrern, die über die unübersichtliche Lage bei der Einmündung an der Herfatzer Kapelle berichten, weil ihnen das Geländer die Sicht auf den B32-verkehr aus Richtung Wangen versperre.
Weitere Themen waren die Standorte der Radbügel im Altstadtbereich und die neuen, barrierefreien B32-bushalte auf der Fahrbahn. Hier gibt es laut Manfred Sturm die Vorgabe, dass Busse parallel zum Steig an- und abfahren. Das sei aber bei Haltebuchten nur möglich, wenn man diese verlängern würde.