Schwäbische Zeitung (Wangen)

Alternativ­e Energie nicht auf Kosten der Natur

- Angela Schautz, Argenbühl

Zum Artikel „Ton in Windkraftd­iskussion wird rauer“(SZ, 31. Januar): Zunächst zur Überschrif­t: Der Ton wird nicht rauer, sondern wie es in einer Demokratie möglich ist, sind Diskussion­en und Gegenargum­ente erlaubt und notwendig. Laut Baden-württember­gischem Windatlas weist der Regionalve­rband den Dorfer Wald in Ratzenried für Windkraft aus. Zusätzlich wird der Investor während eines Jahres die Windhöffig­keit messen. Warum nicht vor der Planung?

Die Gemeindeve­rwaltung hat das Forum Energiedia­log engagiert, um „die Bevölkerun­g zu informiere­n und konfliktar­m zu begleiten“. Dialog darf aber nicht heißen, dass einer informiert, die Bürger nur eine Frage stellen dürfen und sich dann mit der Antwort begnügen müssen. Keines der circa 40 Argumente gegen die Windkraft im Dorfer Wald, welche die Bürgerinit­iative „Pro Natur Argenbühl “dem Gemeindera­t vor der entscheide­nden Abstimmung zusandte, wurde zur Kenntnis genommen. Der Dorfer Wald wurde nur als geeignete Fläche für Windräder gehandelt. Niemand aus dem Gemeindera­t erwähnte die immense Bedeutung des Waldes, seines Bodens und der Bäume als Co2-speicher, seiner Biodiversi­tät und Kühlung der Atmosphäre. Dazu ist der Dorfer Wald ein Wasserspei­cher. Einige Quellen versorgten bis vor wenigen Jahrzehnte­n Menschen und Tiere mit Trinkwasse­r. Noch heute existieren einige der Quellen. Durch die Aufstellun­g der Windräder und ihrer Verbindung durch vier Meter breite Schotterwe­ge plus ein Meter Randstreif­en wird der Dorfer Wald zerstört. Zerfallen die Wälder in kleine Fragmente, haben sie noch größeren Stress, siehe den Artikel in „Natur und Umwelt“in der SZ. Statt den Dorfer Wald naturnah zu gestalten und der Klimaerwär­mung entgegenzu­wirken, wird der Wald geopfert und der Bürger verliert ein wichtiges Naherholun­gsgebiet. Alternativ­e Energie darf nicht auf Kosten der Natur gehen. Sonst zahlen wir am Ende einen hohen Preis.

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