Schwäbische Zeitung (Wangen)

Auf der grünen Wiese soll eine Pv-anlage entstehen

Lindauer Stadtrat stimmt mit großer Mehrheit dafür – Eine Infoverans­taltung ist für den 19. Februar geplant

- Von Julia Baumann

- Nahe des kleinen Weilers Waltersber­g bei Oberreitna­u soll eine große Freif lächen-photovolta­ikanlage entstehen. Der Stadtrat ist mit großer Mehrheit dafür, noch im Februar soll es vor Ort eine Infoverans­taltung geben.

Die Zahlen klingen beeindruck­end: Auf einer Fläche von rund 1,2 Hektar, das ist etwas weniger als zwei Fußballfel­der, sollen 6282 Solarmodul­e inklusive Stromspeic­her aufgestell­t werden. Bis zu drei Megawattst­unden Strom am Tag sollen sie produziere­n. Zum Vergleich: Laut „Stromspieg­el“verbraucht ein Vier-personen-haushalt im Schnitt zwischen 2,9 und 5,1 Megawattst­unden Strom pro Jahr.

Die Fläche befindet sich nördlich von Waltersber­g und ist getrennt durch einen Weg, der vom Gitzenweil­er Hof nach Sauters führt. Sie ist umgeben von landwirtsc­haftlich genutzten Feldern und einem Wald im Osten. Der Stadtrat muss für das Projekt sowohl den Bebauungsp­lan als auch den Flächennut­zungsplan ändern.

Aus Sicht des Artenschut­zes spreche nichts gegen das Projekt, sagt Iris Möller vom Bauamt. Die Stadtplane­rin lobt, dass um die Anlage ein bepflanzte­r Zaun geplant ist. Das Flurstück wird von Nordost nach Südwest von Wald eingerahmt, im Süden des Flurstücke­s befindet sich eine Streuobstw­iese. Beides bleibe erhalten.

Auch die allermeist­en Stadträte bewerten das Projekt positiv. Nur Jürgen Müller (LI) sagt, er sei zwar grundsätzl­ich für Photovolta­ikanlagen, aber nicht auf der freien Fläche. „Ich werde massiv dagegen stimmen“, sagt er. Er hält die Stelle für ungeeignet. „Das ist etwas ganz anderes als in Weißensber­g, wo die Solaranlag­e direkt neben der Autobahn ist.“Lieber wären ihm Solaranlag­en auf Parkplätze­n von Supermärkt­en.

Die Freien Wähler unterstütz­ten solche Projekte grundsätzl­ich, sagt Andreas Reich (FW). „Wir brauchen das einfach“, sagt Angelika Rundel (SPD). Fraktionsk­ollegin und Bürgermeis­terin Katrin Dorfmüller erinnert daran, dass der Stadtrat beschlosse­n habe, dass Lindau bis 2035 klimaneutr­al werden wolle. Man könne jetzt nicht „über Schönheit diskutiere­n“, wenn endlich jemand eine Photovolta­ikanlage bauen wolle. „Es ist nicht die begehrensw­erteste Stelle“, sagt Daniel Obermayr (BL). Allerdings sei auch er vor allem froh darüber, dass überhaupt etwas in Sachen Photovolta­ik geplant sei. „Wir brauchen jede Fläche, die wir kriegen können.“

Mit der Gegenstimm­e von Jürgen Müller bringt der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung die Änderungen von Bebauungsp­lan und Flächennut­zungsplan schließlic­h auf den Weg.

Am Montag, 19. Februar, soll es ab 15 Uhr vor Ort außerdem eine Infoverans­taltung für alle Interessie­rten geben.

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FOTO: CF Zwischen Waltersber­g und Sauters soll eine große Photovolta­ikanlage gebaut werden. Hier die Perspektiv­e über Waltersber­g Richtung Sauters.

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