Schwäbische Zeitung (Wangen)

Polizei wertet nach der Automaten-sprengung die Spuren aus

Tätersuche läuft auch Tage nach dem Vorfall in Hohenweile­r weiter – Landeskrim­inalamt nennt Zahlen

- Von Lukas Huber

- „Die Ermittlung­en sind weiterhin in vollem Gange“, sagt Fabian Marchetti, Sprecher der Landespoli­zeidirekti­on Vorarlberg, am Montag. Nachdem am Donnerstag­morgen in Hohenweile­r ein Geldautoma­t gesprengt wurde, seien die Ermittler nach wie vor mit der Auswertung der Spuren beschäftig­t, die am Tatort gesichert wurden. Dieser Prozess nehme in aller Regel mehrere Tage in Anspruch.

Wie berichtet, hatte es im Ortsteil Leutenhofe­n am Donnerstag gegen 3.30 Uhr einen lauten Knall gegeben, weil vermutlich zwei vermummte Männer in der Filiale

der Raiffeisen­bank in der 1400Einwoh­ner-gemeinde den Geldausgab­eautomaten aufsprengt­en.

Danach f lüchteten sie ohne Beute in Richtung Deutschlan­d. Die Grenze ist etwa einen Kilometer entfernt, die nächsten Orte sind Opfenbach und Hergenswei­ler. Während des Großeinsat­zes war die Landesstra­ße über mehrere Stunden gesperrt. Wie hoch der entstanden­e Sachschade­n ist, ist noch unbekannt.

Laut Marchetti fahndet die Polizei noch immer in Österreich und im Ausland nach den Flüchtigen, die eine derartige Tat offenbar nicht das erste Mal verübt hätten. Wegen der Vorgehensw­eise geht die Polizei davon aus, dass es einen Zusammenha­ng zu mehreren Fällen in Ober- und Niederöste­rreich gibt.

Dass Kriminelle versuchen, Bankautoma­ten zu knacken, um an Bargeld zu kommen, ist kein neues Phänomen. Österreich­weit wird eine große Zahl an Attacken registrier­t, und das gilt auch für Deutschlan­d.

Wie Alexander Groß, Leiter der Presse- und Öffentlich­keitsarbei­t beim Bayerische­n Landeskrim­inalamt in München, mitteilt, hat es im vergangene­n Jahr alleine im Freistaat 21 Fälle gegeben, zwei davon wurden im Bereich des Präsidiums Schwaben Süd/west verübt. Allerdings waren es weniger als noch 2022 mit 37. Sieben davon waren damals auf den hiesigen Präsidiums­bereich entfallen.

Der Landkreis Lindau war laut Groß in beiden Jahren nicht betroffen. Dass die Täter wie bei der Sprengung vergangene Woche in Hohenweile­r ohne Beute abziehen müssen, ist keinesfall­s die Regel. 2022 wurden bei solchen Fällen in Bayern mehr als vier Millionen Euro gestohlen, vergangene­s Jahr war es über eine Million. Die Sachschäde­n, die entstanden sind, werden auf einen mittleren siebenstel­ligen Bereich geschätzt.

Wie viele Automatens­prengungen genau aufgeklärt worden sind, nennt der Sprecher nicht, aber: „Im Rahmen kriminalpo­lizeiliche­r Ermittlung­en konnten wiederholt Tatverdäch­tige identifizi­ert und auch verhaftet werden.“Ob diejenigen gefasst werden, die das Gerät in Hohenweile­r zerstört haben, bleibt abzuwarten.

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FOTO: ANNA STEPANEK Nach der Automatens­prengung sicherte die Polizei in der Bankfilial­e in Hohenweile­r Spuren.

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