Wie Vereine mit der Funkenhexe umgehen
Vor einem Jahr verzichteten die Altusrieder auf eine Funkenhexe – Diesmal gibt es wieder eine
- Die Hexe auf dem Funkenfeuer ist in den vergangenen Jahren stark in die Kritik geraten. Die Hexenf igur zu verbrennen, sei nicht mehr zeitgemäß, sagen manche. Anderen ist diese Tradition wichtig. Die „Allgäuer Zeitung“hat bei Vereinen, Organisatoren und Organisatorinnen nachgefragt, wie der Funken bei ihnen im Dorf abläuft und wie die Bewohnerinnen und Bewohner auf die Diskussion zu den Hexen reagieren.
Der Altusrieder Funken findet heuer mit einer Hexe statt, teilt Bettina Kiechle, Schriftführerin der Landjugend Altusried, mit. Im vergangenen Jahr fand eine Schneeflocke mit der Aufschrift „Traditionen“auf der Spitze des Feuers ihren Platz. Stimmen aus dem Dorf haben sich die Hexe aber zurückgewünscht, sagt Kiechle. Auch dieses Jahr sei im Gespräch gewesen, erneut auf die Funkenhexe zu verzichten. Das Schauspiel, in dem eine Frau, verkleidet als Hexe, in einen Käfig gesperrt und mit dem Fackelzug zum Feuer gebracht wurde, geben sie auf. Den Zug wird es nach wie vor geben, nur ohne Hexe, sagt Kiechle. Auf dem Feuer soll dann eine Strohpuppe brennen.
Auch beim Lenzfrieder Funken wird es eine Funkenhexe geben.
Ausführlich habe die Landjugend Lenzfried dazu diskutiert, ob es dieses Jahr eine geben solle, sagt Vorsitzende Johanna Forster. Die kritischen Stimmen seien nicht an ihnen vorbeigegangen, aber aus dem Dorf selbst komme nur Zuspruch für eine Funkenhexe. Als Landjugend wollten sie also den Brauch für die Gemeinschaft wahren, sagt Forster. Kindern werde diese Tradition schon früh erklärt, deshalb sehe sie hier keine Gefahr, die Kleinen zu erschrecken.
In Wildpoldsried organisiert der Ski- und Sportverein (SSV) den diesjährigen Funken. Tanja Gmeiner aus der Vorstandschaft teilt mit, dass der Verein sich für eine Funkenhexe entschieden hat. Es sei ein traditionelles Symbol, welches den Dorfbewohnern wichtig sei. Im Moment werde stark daran festgehalten, die Tradition zu wahren.
Aber Gmeiner schätzt das Dorf auch sehr offen für neue Ideen rund um den Funken ein.
In Waltenhofen findet das Feuer ebenfalls mit Funkenhexe statt. Organisiert wird dieses schon seit zehn Jahren von Fabian Bäuber und seinen Freunden. Bei ihnen war es bislang kein Thema, auf die Hexe zu verzichten. Im Dorf selbst gebe es bisher auch keine Stimmen zu der Debatte, sagt Bäuber.