Bezirksligist düpiert den FC Wangen erneut
Allgäuer Fußballer verlieren nach spätem Tor mit 1:2 gegen den SV Kressbronn – Sorgen um Simon Straub
- „Wir bekommen einfache Tore. Das müssen wir abstellen“, sagte Fcw-kapitän Simon Wetzel nach der 1:2-Niederlage gegen den SV Kressbronn. Der Fußball-landesligist hatte mehr vom Spiel, mehr Anschlüsse, doch der Bezirksligist war vor dem Tore effektiver.
An den Fehlern arbeiten, sie abstellen – das war eine der Vorgaben, die der Fcw-trainer Joachim Baur seiner Mannschaft am Samstagnachmittag auf dem Kunstrasenplatz Hinteres Ebnet in Wangen mit auf dem Weg gab. Bei den beiden Gegentoren klappte das nicht. Nach einem Foul von Noah Gambach an den durchgebrochenen Samuel Lindinger gab es in aussichtsreicher Position einen Freistoß für die Gäste. Während die Abwehr der Allgäuer sich noch sortierte, zirkelte Elias Wiesener den Ball ins Tor. Rechter Pfosten, linker Pfosten, drin war das Ding (15.). Beim Siegtreffer kurz vor dem Ende nahm Samuel Lindinger einen langen Abschlag des Torhüters Paul Kaschube auf und überlobbte den eingewechselten Fabian Doubek (86.). Zuvor sprang der Ball über die beiden Fcw-abwehrspieler und Lindinger hatte freie Bahn. „Solche Tore dürfen uns nicht passieren“, betonte Baur.
Dabei war der FC Wangen über die gesamte Spielzeit das aktivere Team, biss sich aber immer wieder an der guten Abwehrarbeit des SV Kressbronn fest. „Die Mannschaft hat sich reingehängt und sehr gut dagegengehalten“, meinte Kressbronns Trainer Mico Susak. In der Tat zwang der Bezirksligist den Landesligist immer wieder Angriffe abzubrechen, weil kein Mitspieler anspielbar war. „Es war ein guter Test für meine Mannschaft, mehr nicht. Das Ergebnis sollten wir schnell vergessen“, sagte Susak.
Im August 2023 gewann der SVK im Eichert in Kressbronn mit 5:3 gegen den FC Wangen. Sieben Monate später gab es ein 2:1 im Allgäu. Der Fußball-landesligist
aus dem Allgäu scheint Kressbronn zu liegen. „Wangen hat das Spiel gemacht, wir haben gut verteidigt“, meinte Susak. Das sei einfacher. In der Tat versuchte der Tabellensechste der Landesliga vieles, aber nur einmal klappte es mit dem Toreschießen. Flügelstürmer Jan Gleinser setzte sich durch, spielte in den Rückraum und Okan Housein vollendete mit seinem linken Fuß. Es war das zwischenzeitliche 1:1 (26.).
Immer wieder gelang es dem FC Wangen durch gut vorgetragene Spielzüge, gefährlich vor das Tor von Kaschube zu kommen. Die finale Entscheidung ging meistens daneben. Entweder war ein Bein der Gäste dazwischen oder der Svk-torhüter zur Stelle. „Wir haben noch einige Baustellen.
Das sind die Erkenntnisse des Spiels. Wir hatten viel Ballbesitz, haben aber nur wenig daraus gemacht. Klare Chancen sprangen selten heraus. Im letzten Drittel müssen wir noch entschlossener und zielstrebiger auftreten“, sagte Baur. „Die Abstimmung nach Ballverlust muss deutlich besser werden. Wir bieten dem Gegner zu viel an, so kannst du auf Dauer keine Spiele gewinnen. Wir brauchen mehr Absicherung in der Rückwärtsbewegung. Trotzdem arbeitet die Mannschaft im Training gut“, betonte Jonas Kraft, Co-trainer des FCW.
Wangen hat eindeutig ein Sturmproblem. Es fehlt der sogenannte Stoßstürmer im Angriff, der die Bälle festmacht, immer anspielbereit ist und auch das
Runde ins Eckige bugsiert. Elias Willhalm, der verletzt zuschauen musste – wie einige andere Spieler auch – könnte so ein Spieler werden. Mit seiner Körperpräsenz und seiner Schnelligkeit ist er ein Kandidat. Der 19-Jährige muss aber genauso lernen, wie die anderen talentierten Nachwuchsspieler. „Da brauchen wir Geduld“, sagte Simon Wetzel.
Simon Straub, einer der auffälligsten Spieler des FC Wangen knickte um und wurde mit Verdacht auf Bänderriss ausgewechselt. Wie lange er der Mannschaft fehlen wird, ist ungewiss. Nach Justin Schumacher (Kreuzbandriss, Operation noch im Februar) ist er der zweite wichtige Defensivspieler, den die Allgäuer ersetzen müssen. Das Trainerduo Joachim
Baur und Jonas Kraft haben vier Wochen vor dem Start in die Rückrunde noch viel Arbeit.