Schwäbische Zeitung (Wangen)

Deutsche Außenpolit­iker bestürzt angesichts Trumps Äußerung zur Nato

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Deutsche Außenpolit­iker haben auf die Äußerung Donald Trumps, im Falle einer Wiederwahl säumige Nato-bündnispar­tner nicht zu verteidige­n, bestürzt reagiert und vor einer Wiederwahl des Ex-präsidente­n gewarnt. „Trumps irrlichter­nde Äußerungen zu den vertraglic­hen Verpflicht­ungen der USA im Fall des Angriffs auf ein Nato-mitglied beweisen erneut, wie unberechen­bar, skrupellos und unzuverläs­sig er ist“, sagte der Transatlan­tik-koordinato­r der Bundesregi­erung, Michael Link (FDP), dem „Tagesspieg­el“(Montag).

Der Vorsitzend­e des Auswärtige­n Ausschusse­s, Michael Roth (SPD), teidigung zu investiere­n. „Hoffentlic­h wachen jetzt alle in Europa auf! Schönreden und Kopf in den Sand sind keine Strategie“, sagte Roth der Zeitung. „Sollte Trump wirklich wieder ins Weiße Haus einziehen, ist mit allem zu rechnen. Auch mit dem Schlimmste­n“, warnte er. Wenn Trump die sich aus Artikel 5 des Nato-vertrages ergebende Bündnis-verpflicht­ung relativier­e, öffne er „dem russischen Imperialis­mus Tür und Tor“. Es bestehe eine „akute Gefahr für uns alle in der Nato“sagte Roth dem „Tagesspieg­el“und forderte, die Europäer müssten „jetzt vor allem den Freiheitsk­ampf der Ukraine entschloss­ener und weitreiche­nder unterstütz­en“.

Der Cdu-außenpolit­iker Norbert Röttgen warnte indes in der „Bild“zeitung (Montag), Deutschlan­d müsse sich „auf die Möglichkei­t vorbereite­n, dass Donald Trump die Us-wahl im Herbst gewinnt“. Die Nato würde das in eine existenzie­lle Krise stürzen, weil Trump das Verteidigu­ngsbündnis rein transaktio­nal versteht, sagte der ehemalige Vorsitzend­e des Auswärtige­n Ausschusse­s im Bundestag. „Wer aus seiner Sicht nicht ausreichen­d zahlt, wird von den USA nicht beschützt.“Staaten, die aus Trumps Sicht nicht zahlten, erkläre er „zum Freiwild. Gemeint sind in erster Linie wir Deutschen.“Deutschlan­d müsse daher „verstehen, dass wir schon bald gar keine andere Wahl mehr haben könnten, als uns selbst zu verteidige­n und das in einer Zeit, in der in Europa Krieg herrscht. Wir müssen das als Europäer schaffen, weil alles andere eine Kapitulati­on vor Putin wäre“, sagte Röttgen. Ganz konkret bedeute das, „dass wir in Europa die Rüstungspr­oduktion massiv hochfahren müssen“, forderte er.

Der Grünen-außenpolit­iker Anton Hofreiter bekräftigt­e seine Forderung nach einer Aufhebung der Schuldenbr­emse, um mehr Geld für die Bundeswehr bereitzust­ellen. „Am Ende brauchen wir ein neues 100-Milliarden-paket“, sagte der Vorsitzend­e des Europaauss­chusses des Bundestags. (AFP)

sieht in Trumps Drohungen einen Weckruf, nun verstärkt in Ver

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