Wangener SPD diskutiert mit Landwirten
Beim jüngsten Treffen des Ortsvereins geht es auch um die Frage, wie die Kommunalpolitik unterstützen kann
(sz) - Wie kann die Kommunalpolitik die Landwirtschaft unterstützen? Um diese Frage ging es beim jüngsten, offenen Treffen der SPD Wangen. Zu Gast waren auch Roswitha Geyer-fäßler (CDU), Vizepräsidentin des Landesbauernverbands, und der landwirtschaftliche Vertreter Werner Müller, wie aus einer Mitteilung des Ortsvereins hervorgeht.
Demnach ist der Gemeinderat bei der Mitbestimmung für die Landwirtschaft nicht machtlos. So schlug Spd-stadtrat Gerhard Lang vor, städtische Flächen vergünstigt zu verpachten oder die Kosten für Wasserentnahme zu reduzieren. Beides käme unmittelbar im Geldbeutel der Landwirte an. Für Fraktionssprecher Alwin Burth hätte hier auch „die Spd-forderung, die Grundsteuer nicht zu erhöhen, geholfen“.
Zudem schlug Rolf Haag aus dem Vorstand der Wangener Energiegenossenschaft laut Mitteilung vor, dass sich die Landwirtschaft mehr dem Thema Energie öffnen und nicht ausschließlich auf Viehwirtschaft setzen sollte. „Direkte finanzielle bürgerliche Beteiligung an der Energiegewinnung oder Konzepte wie Klimageld würden Akzeptanz
erzeugen, sowohl bei Biomasse als auch Windkraft“, wird Matthias Hermann, Co-vorsitzender der SPD Wangen, zitiert.
Als „Teilerfolg hin zu mehr gemeinsamem Verständnis von Gemeinwohl, Landschaftspf lege und -nutzung“wertet die SPD den Landwirtschaftspavillon auf der Landesgartenschau. Hier werde durch das Engagement von Burth (SPD) neben Viehwirtschaft auch die landwirtschaftliche Energiegewinnung für Wärme und Strom Thema sein. „Biomasse darf aber keine Nahrungsmittel verdrängen“, so Werner Müller in der Mitteilung.
Einig war sich demnach die Runde beim Appell an die Verbraucher, regional einzukaufen. Insbesondere der Einkauf in Hofläden oder auf dem Wochenmarkt helfe den Landwirten am meisten beim Tauziehen mit den Supermärkten, so Roswitha Geyer-fäßler. Luft nach oben gebe es auch im Bildungsbereich, so die Co-vorsitzende Franziska Schließer: „Wichtig wäre, das Thema Ernährung
und Lebensmittelerzeugung über alle Schulformen hinweg intensiv an Kinder und Jugendliche zu vermitteln – das könnten wir sicher auch an den Wangener Schulen verstärken.“Einig ist man sich laut SPD auch gewesen, dass „viele bürokratischen Regeln für die Region unpassend erscheinen“.
In Sachen geplantes Biosphärengebiet in der Region und darüber, ob in Wangen weitere Naturschutzgebiete entstehen sollen, habe es jedoch unterschiedliche Ansichten gegeben. Laut Werner Müller wird der landwirtschaftliche Beruf durch weitere Naturschutzauflagen noch erschwert, für Rolf Haag macht dagegen der Handel die Preise kaputt und streicht die Gewinne ein. Während Gerhard Lang auf den wirtschaftlichen Erfolg in anderen Biosphärengebieten hinwies, erinnerte Roswitha Geyer-fäßler daran, dass die Landwirtschaft im Bereich des Ökolandbaus bereits ihren Beitrag leiste. Aus Sicht Alwin Burths ist die Eu-industrialisierung der Landwirtschaft nach Fläche der Grund für die Probleme und nicht der Naturschutz oder die Dieselsubvention, heißt es in der Spd-mitteilung abschließend.