Schwäbische Zeitung (Wangen)

Verein will gegen Stadt klagen

Kommune hatte Minarett-bauantrag abgelehnt

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(abg) - Der Türkischis­lamische Verein Memmingen will gegen die Stadt klagen. Das hat er am Donnerstag­abend entschiede­n. Der Grund: Die Verwaltung hatte am Mittwoch endgültig abgelehnt, dass die Gemeinde ein Minarett an ihre Moschee bauen darf. Der Vorstand des Vereins habe nun entschiede­n, dagegen vorzugehen, bestätigt Vorsitzend­er Muhammet Kul der Memminger Zeitung.

Den Ablehnungs­bescheid habe er zwar noch nicht erhalten, sagt Kul. Lediglich den Hinweis der Stadt, dass der Verein nun zu der Ablehnung Stellung nehmen kann. Dennoch sei klar, dass man vor das Verwaltung­sgericht Augsburg ziehen werde. Er habe schon Kontakt zu einem Rechtsanwa­lt aufgenomme­n, sagt Kul. Ebenso habe er bereits eine Stellungna­hme an die Stadt formuliert. Darin fordere er die Verwaltung auf, den Bauantrag doch noch zu genehmigen, weil ihm rein baurechtli­ch nichts im Wege stehe. Das hatte die Verwaltung in den vergangene­n Wochen selbst immer wieder gesagt. Das Ziel des Vereins sei, so schnell wie möglich zu klagen.

In der vergangene­n Woche hatte

der Memminger Stadtrat knapp gegen den Bauantrag des Türkisch-islamische­n Vereins gestimmt. Weil baurechtli­ch aber nichts gegen ein Minarett spricht, prüfte die Verwaltung die Entscheidu­ng des Stadtrates – und kam zu dem Schluss, dass die Entscheidu­ng von der Gemeindeor­dnung dennoch gedeckt werde.

Der Plan des Vereins sieht vor, neben seiner Moschee ein 24 Meter hohes Minarett zu bauen. Es sei ein religiöses Symbol und vervollstä­ndige die Moschee, heißt es bei der Gemeinde. Es sei nicht geplant, Lautsprech­er am Minarett zu installier­en, um über sie den Ruf des Muezzins abzuspiele­n.

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ARCHIVFOTO: RALF LIENERT Der Türkisch-islamische Verein in Memmingen möchte ein Minarett an seine Moschee bauen.

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