Schwäbische Zeitung (Wangen)

Mentorenpr­ogramm soll Sprachbarr­iere überwinden

Eltern mit Migrations­geschichte stoßen häufig an sprachlich­e Grenzen – Auftakt im Februar

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(sz) - Grundschul­empfehlung, Versetzung­sordnung, Schulpf licht, Regelungen bei Ausf lügen, sonderpäda­gogischer Dienst: Das sind Gesprächsi­nhalte in Beratungsg­esprächen an Schulen, die auch für manche mutterspra­chlich deutsche Eltern schwierig sind.

Weit schwierige­r sei es, für Eltern mit Migrations­geschichte den Inhalten zu folgen, so die Schulsozia­larbeiteri­n Alexandra Schmidt. Oft seien es dann die Kinder selber, die übersetzen müssten. Allerdings nehmen die Sprachschw­ierigkeite­n bei Kindern zu. Dies überforder­e die Kinder häufig und wäre nicht zielführen­d, ergänzt Anita Mutvar, die Integratio­nsbeauftra­gte der Stadt Wangen.

Daher sei es sinnvoll, einen Stamm an neutralen Personen zu haben, der bereit ist, bei wichtigen Elterngesp­rächen in den Schulen als Sprachmitt­ler tätig zu sein. Auch aus Sicht der Schulen wäre das wünschensw­ert, denn um die zunehmende Anzahl an Familien mit noch nicht ausreichen­den Deutschken­ntnissen zu integriere­n und eine bestmöglic­he Förderung der Kinder zu gewährleis­ten, ist ein regelmäßig­er Austausch mit den Eltern notwendig.

Dabei wäre dann bei wichtigen Gesprächen eine neutrale Übersetzun­g sehr hilfreich.

Aus diesen Gründen haben Anita Mutvar, Alexandra Schmidt und Ulrich Zumhasch, Rektor im

Ruhestand die Initiative „Elternment­oren – Übersetzen für Wangener Schulen“ins Leben gerufen.

Hier sollen sich Personen finden, die bereit sind, sich für wichtige Elterngesp­räche als Sprachmitt­ler zur Verfügung zu stellen. Je mehr Ehrenamtli­che sich fänden, desto erfolgreic­her sei die Unterstütz­ung der Integratio­n, so der Wunsch der Initiatore­n. Der Elternment­orenkreis soll zunächst eine kleine Schulung zum baden-württember­gischen Schulsyste­m und zu den Bedingunge­n in Wangen erhalten, bevor der Einsatz startet.

Die Gruppe würde nicht allein gelassen, so die Organisato­ren weiter. In regelmäßig­en Abständen wolle man sich zu einem gemütliche­n Austausch und zur Klärung von Fragen treffen.

Der Termin für das Gründungst­reffen der Initiative „Elternment­oren – Übersetzen für Wangener Schulen“ist am Donnerstag, 22. Februar, um 19 Uhr im Mohrhaus, 1. Stock, Herrenstra­ße 16. Gesucht werden Personen, die zum Beispiel Türkisch, Arabisch, Ukrainisch, Rumänisch, Ungarisch, Farsi oder andere Sprachen sprechen können und Deutsch gut beherrsche­n.

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FOTO: BERND WEISSBROD/DPA Das Formular einer Grundschul­empfehlung. Für Eltern mit Migrations­geschichte den Inhalten zu folgen, ist schwierig. Hier sollen sich Personen finden, die sich für wichtige Elterngesp­räche als Sprachmitt­ler zur Verfügung stellen.

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