Bunte Teppiche
Beliebt und auffällig wie zum Beispiel Blumen. Die einen sind noch nicht einmal Pflanzen. Aber beide sind sehr nützlich für uns und unsere Umwelt.
Farbige Flecken auf Steinen, weiche grüne Teppiche im Rasen: Zugegeben, Flechten und Moose sind auf den ersten Blick nicht so spektakulär. Gehst du aber mit wachen Augen durch die Welt, wirst du sie überall entdecken: an Baumstämmen und Ästen, Sträuchern und Felsen, auf Wiesen oder in Sümpfen – aber auch auf Mauern, Dächern oder Grabsteinen. Die meisten Flechten und Moose mögen Plätze mit nicht allzu viel Sonnenlicht. Dort halten sie sich gerne an einer rauen Oberfläche fest.
Der Unterschied
Manche Leute halten Flechten und Moose für die gleiche Pflanzenart. Aber da irren sie sich. Viele Flechtenarten wirken von Weitem wie plattgedrückte bunte Blumen. Moose bilden oft gepolsterte grüne Kissen oder Flächen. Tatsächlich sind Flechten nicht einmal Pflanzen: Sie bestehen nämlich aus Pilzen und Algen oder Bakterien. Aber Flechten und Moose haben eine wichtige Gemeinsamkeit: Sie sind nützlich für Mensch und Natur. Sie dienen Tieren als Lebensraum und Nahrung, reinigen die Luft, speichern Wasser und Kohlenstoff, schützen den Boden vor Erdrutschen und Frost und sind sogar Bestandteil von Arzneimitteln.
Wundersame Flechten
Flechten bilden sich, wenn sich Pilze und Algen oder Bakterien zu einer Lebensgemeinschaft zusammentun. Davon haben beide was: Der Pilz gibt der Flechte Halt, indem er sich zum Beispiel an der Oberfläche eines Felsens verankert. Er entwickelt darüberhinaus
Pigmente, welche die Flechte vor Sonnenbrand schützen. Die Algen oder Bakterien hingegen betreiben Fotosynthese und ernähren so die Flechte. Je nachdem, wer da zusammenlebt, haben Flechten unterschiedliche Farben und Formen. Es soll mehr als 25000 Arten geben. Manche sitzen wie bunte Krusten auf Felsen, andere hängen in Strähnen von Ästen. Flechten sind sehr widerstandsfähig: In Ruhestarre können sie sehr lange ohne Wasser leben. Darum wachsen sie auch im Hochgebirge, in der Antarktis oder in Wüsten.
Uralte Moose
Moose sind die wohl ältesten grünen Landpflanzen. Es gibt sie vermutlich schon mehr als 400 Millionen Jahre auf der Erde – sie waren also schon vor den Dinosauriern da. Die etwa 16000 Arten kannst du grob in drei Gruppen einteilen: in Laub-, Horn- und Lebermoose. Einige haben kleine Stämmchen und Blättchen und sehen aus wie Minibäume, andere erinnern an viele kleine Hörner oder ledrige Lappen. Sie werden nur wenige Zentimeter hoch und bilden oft dichte Büschel oder Matten. Weil sie keine Wurzeln haben, können Moose ebenso auf Felsen wachsen. Bekommen sie kein Wasser durch Regen, können sie es auch aus nebeliger Luft aufnehmen und speichern.