Islanders gehen gegen Heilbronn leer aus
3:5-Niederlage der Lindauer in der Eishockey-oberliga Süd – Kantersieg in Stuttgart
- Den EV Lindau Islanders liegen die Heilbronner Falken in dieser Saison in der Eishockeyoberliga Süd nicht. Auch der vierte Vergleich ging am Sonntagabend verloren. Die Islanders verloren in der Bpm-arena vor gut 600 Zuschauern mit 3:5. So konnten die Lindauer keinen Boden auf einen direkten Konkurrenten gutmachen, der ebenfalls verlor.
Gegen den Tabellenzweiten bekamen die Lindauer wieder dreifache Unterstützung von den Ravensburg Towerstars. Neben Verteidiger Lukas Bender standen die beiden Stürmer Ralf Rollinger und Tim Gorgenländer für den EVL auf dem Eis. Diese Unterstützung konnten die Lindauer dringend gebrauchen, denn neben den Langzeitverletzten musste sie wieder auf Vincenz Mayer und auch auf Patrick Raaf-effertz verzichten. „Er hat sich krankgemeldet“, sagte Trainer John Sicinski.
Die Islanders wurden am Sonntag zu Beginn von den Heilbronnern fast schwindlig gespielt. Gegen Marco Haas musste Goalie Dieter Geidl früh sein Können zeigen, Robin Just schoss aus vielversprechender Position über die Latte. Doch dann wurde es aus Sicht der Islanders immer besser. Rollinger war nach einem Fehler der Heilbronner gedankenschnell, scheiterte aber am starken Falken-goalie Patrick Berger.
Lindau kam dennoch zur Führung: Bei einem Konter von Zackary Bross über die rechte Seite hielt Walker Sommer die Kelle rein – 1:0 (9.). Die Islanders hatten den Schwung der Heilbronner gebremst. Sie lagen allerdings vier Minuten später mit 1:2 zurück. Beim Schuss von Nikita Tschwanow sah Geidl nicht gut aus – der Puck rutschte ihm am kurzen Pfosten durch. Nur 43 Sekunden später versenkte Pontus Libäck die Scheibe mit der Rückhand.
Den Doppelschlag verkraftete Lindau allerdings gut. Nachdem Marc Hofmanns Schuss geblockt wurde, nahm Andreas Farny den Puck direkt und glich zum 2:2 aus (18.). Der Zwischenstand zur ersten
Drittelpause war gut, die Nachricht aus Peiting noch besser. Der ECP, Konkurrent der Lindauer im Kampf um Platz sechs und damit die direkte Play-offqualifikation, verlor sein Heimspiel gegen Passau mit 3:6.
Weniger gut war allerdings einmal mehr das Überzahlspiel der Islanders. Dreimal in Folge durften sich die Lindauer mit einem Mann mehr auf dem Eis versuchen. Das Powerplay bleibt aber die große Schwäche der Islanders. Sie waren jedoch im Mitteldrittel aktiver – und gingen wieder in Führung. Maurice Becker zog ab, sein Schuss wurde von Benedikt Jiranek abgeblockt, doch Rollinger setzte nach und traf mit der Rückhand zum 3:2.
Diese Führung nahmen die Lindauer durchaus verdient mit in die zweite Pause. „Unser größter Fehler war, dass wir die Führung
nicht ausgebaut haben“, sagte Sicinski. Dazu hatte kurz vor Ende des zweiten Abschnitts Corvin Wucher die erste Strafe des EVL kassiert. Und in Überzahl zeigte Heilbronn den Gastgebern, wie es geht. Corey Mapes wurde schön freigespielt, schon stand es 3:3 (41.). Nach einer weiteren Unterzahl waren die Lindauer gerade wieder vollzählig, da spielte Thomas Supis einen klasse Querpass, Malte Krenzlin drückte den Puck zum 4:3 für Heilbronn über die Linie. Anderthalb Sekunden vor Schluss traf schließlich noch Niklas Jentzsch ins leere Lindauer Tor. „Wir wollten Punkte mitnehmen, aber Heilbronn ist eine starke Mannschaft“, meinte Sicinski.
Am Freitagabend hatten es die Lindauer beim Tabellenletzten Stuttgart zweistellig gemacht. Unter anderem traf Ralf Rollinger, Förderlizenzspieler der Ravensburg
Towerstars, erstmals für die Islanders – und das gleich doppelt. Trotz des Kantersiegs war Sicinski nicht komplett zufrieden. „Anfang des zweiten Drittels hätte die Partie kippen können“, meinte Lindaus Trainer. Sein Team ließ eine Überzahlsituation ungenutzt, stattdessen gab es das 2:2 und anschließend eine Strafe gegen Lindau. „Die zwei schnellen Tore zum 4:2 haben Stuttgart dann etwas die Luft genommen“, analysierte Sicinski.
Es war die 23. Niederlage in Folge der Rebels – die diese Horrorserie allerdings am Samstag stoppten. Im Nachholspiel gegen die nach der Insolvenzanmeldung stark dezimierten Bayreuth Tigers gewannen die Stuttgarter mit 8:4. Genauso wie Bayreuth werden aber auch die Rebels nicht an den Play-offs teilnehmen. Anders als die Islanders.