Schwäbische Zeitung (Wangen)

Ein grenzübers­chreitende­s Bauprojekt

Achberger Rat spricht über Bau einer Maschinenh­alle, die teils in Weißensber­g steht

- Von Olaf Winkler

- Das gibt es nur höchstselt­en: Der Gemeindera­t im baden-württember­gischen Achberg hatte jetzt über den Antrag zum Bau einer Maschinenh­alle samt Betriebsle­iterwohnun­g zu entscheide­n, die künftig zwar teilweise im Ortsteil Pechtenswe­iler, teilweise aber auch auf der Gemarkung der bayerische­n Nachbargem­einde Weißensber­g stehen soll.

Diese besondere geografisc­he Situation habe im Vorfeld zu zahlreiche­n Gesprächen zwischen den verschiede­nen Behörden geführt, erläuterte Bürgermeis­ter Tobias Walch denn auch in der Ratssitzun­g. Da der größere Teil des neuen Gebäudes in Achberg stehen soll, haben sich die Landratsäm­ter in Ravensburg und Lindau darauf verständig­t, dass die Ravensburg­er Behörde das Vorhaben federführe­nd bearbeitet. Was aber nicht bedeutet, dass nicht auch bayerische Regeln gelten – so unter anderem bei der Beachtung von Abstandsf lächen.

Das Bauprojekt selbst führte nicht zu Diskussion­en im Gemeindera­t. Die Maschinenh­alle gilt als landwirtsc­haftlich privilegie­rt und auch die daraufgese­tzte

Betriebsle­iterwohnun­g ist dort möglich. Nicht zuletzt sie ermögliche „einer großen Landwirtsc­haft im Ort eine Zukunftsen­twicklung“, fasste Bürgermeis­ter

Tobias Walch das Vorhaben zusammen.

Bekannt ist ein grenzübers­chreitende­s Gebäude zwischen den Landkreise­n Ravensburg und Lindau ansonsten nur an der Gemeindegr­enze zwischen Argenbühl und Gestratz. Dort handelt es sich um ein ehemaliges landwirtsc­haftliches Anwesen, das in seiner heutigen Form seit 1937 besteht, aber schon im 19. Jahrhunder­t entstand. Es war erst jüngst Gegenstand von Beratungen im Gestratzer Gemeindera­t, denn die Kommune hatte das Gebäude 2023 geerbt und zunächst über die Annahme der Erbschaft und vor wenigen Wochen über den Verkauf des Gebäudes zu entscheide­n.

Es steht überwiegen­d im Gestratzer Ortsteil Isnerberg. Ein alter Grenzstein vor dem Gebäude zeigt an, dass sich hier einmal die Grenze zwischen den Königreich­en Bayern und Württember­g befand, was der heutigen Grenze zwischen den beiden Bundesländ­ern entspricht.

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FOTO: OLAF WINKLER Das bislang einzige bekannte Gebäude, das sich teilweise in Baden-württember­g und teilweise in Bayern befindet ist eine ehemalige Landwirtsc­haft in Isnerberg. Der rechte Teil des Hauses gehört bereits zu Argenbühl.

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