„Energieertrag steht nicht im Verhältnis zur zerstörten Umwelt“
Sehr geehrter Herr Hudler, vielen Dank für Ihren konstruktiven Beitrag zum Naturschutz in unserer Region. Ihr Interviewbeitrag war es nicht.
Anstatt sich zu freuen, dass durch die, wie Sie so prosaisch beschrieben, wie „Pilze aus dem Boden nach einem warmen Herbstregen“schießenden BIS und Vereine den Blick und die Aufmerksamkeit zum Schutz und Erhalt unsere Umwelt und Natur vielen Menschen nahe bringen, erhält man den Eindruck, dass Sie als echter Naturschützer sich in Ihrer Eitelkeit gekränkt fühlen. Sie beschweren sich, dass unter den Personen, welche sich neu orientieren und für ihre Umwelt einsetzen möchten, auch Suv-fahrer oder gar Thuja-hecken-besitzer sind.
Warum schießen die BIS und Vereine aus dem Boden? Jedem Zusammenschluss von Menschen geht ein Anliegen oder ein Geschehen voraus, welches sie zu gemeinsamen Aktionen bewegt (siehe Bund-gründung) – aktuell ist es der Windrad-bau. Hier werden nun Vorrangflächen zum Bau ausgewiesen, welche wertvoll und schützenswert sind und nie in Betracht gekommen wären, wenn die vorgeschriebene Fortschreibung der Biotopausweisung und Vernetzung Ffh-gebiete nicht über lange Zeit ignoriert worden wäre. Die durch diese behördlichen Versäumnisse verursachte, nicht zielführende Planungssituation ist nicht hinzunehmen.
Es ist geplant, vorhandene Ffh-gebiete (Moore, Quellen, Bachläufe und Lebensräume von Tieren), zu roden und mit Beton zu verfüllen. Darüber muss man informieren. Wir benötigen erneuerbare Energien, es hilft aber nicht, Windräder in Gebieten aufzustellen, in welchen der Energieertrag nicht im Verhältnis zur zerstörten Umwelt steht, da nicht ausreichend Wind vorhanden ist. Das leuchtet jedem ein.
Natürlich gibt es die von Ihnen beschriebenen Personen, die das eine sagen und das andere tun. Menschen und Interessen sind unterschiedlich und vielfältig. Wäre dem nicht so, bräuchte es auch keine Stiftung Wilde Argen oder Bund-gruppen. Und ich möchte wetten, dass es auch in diesen Gruppen Suv-fahrer und Thuja-hecken-besitzer gibt.